Mord an der Riviera von J. Bude

Inhaltsangabe: Mord an der Riviera von John Bude

In dem Krimi Mord an der Riviera von John Bude machen sich Detectivce-Inspector Meredith gemeinsam mit dem jungen Polizisten Strang von England auf den Weg nach Südfrankreich um dort einen englischen Geldfälscher zu verhaften.

Meredith und Strang wurden von ihren französischen Kollegen an die Riviera gerufen. In einigen südfranzösischen Städten tauchen immer wieder Blüten auf, und man geht davon aus, dass diese von Chalky „CC“ Cobbett in Umlauf gebracht werden. CC ist ein berüchtigter englischer Fälscher, dessen Arbeit Meredith wieder zu erkennen scheint.

Durch mehrere Zufälle lernen sie einige Mitbewohner aus einer Villa kennen: Bill Dillon begegnet ihnen zufällig bei der Überfahrt nach Frankreich, Miss Dilys Westmacott begegnet Strang in einer Kunstausstellung, bei die die beiden ins Gespräch kommen. In der Villa leben neben diesen beiden (wobei Dillon erst später dort einzieht) noch die Hausherrin, Nesta Hedderwick, und Tante von Miss Westmacott, ein junger Bekannter von Nesta, Tony Shenton, dessen Freundin Kitty und einiges an Personal. Darüber hinaus der Künstler Paul Latour, der auf die Kosten der Hausherrin dort lebt und dafür Bilder malen soll.

Bald stellt sich heraus, dass die Geldfälschungen irgendwie mit der Villa zusammenhängen und der Chauffeur einer befreundeten Familie irgendwie in diese verwickelt ist. Offenbar haben alle Hausbewohner ein Geheimnis, das die Polizisten erst mühsam entdecken müssen bis sie endlich der Geldfälscherbande auf die Spur kommen. Als Kitty dann Zeugin wird wie Dillon Selbstmord begeht und man eine Leiche am Fuß der Klippen findet, müssen die Polizisten nun auch in einem Todesfall ermitteln. Doch war es Selbstmord, Mord oder doch ein Unfall? Und wer ist wirklich das Opfer?

Mord an der Riviera von J. Bude

Rezension: Mord an der Riviera von John Bude

Mord an der Riviera ist ein Krimi mit Detective-Inspector Meredith, der von John Bude verfasst wurde. Mir kam das Cover der Reihe, der älteren, klassischen, englischen Krimis bekannt vor und ich hatte bereits zwei andere Krimis des Autors gesehen; diese wanderten auf meine Wunschliste. Als ich dann diesen sah, wollte ich ihn unbedingt lesen.

Ich mag ja die klassischen englischen Krimis ganz gerne und für mich gehören auch Krimis an der Riviera potentiell in dieses Genre, weil ich die Riviera irgendwie mit Agatha Christie verbinde. Bei dem Krimi handelt es sich, meiner Meinung nach, auf jeden Fall um einen klassischen englischen Krimi, obwohl er eben in Frankreich spielt. Die Figuren sind sehr englisch (fast alle außer den paar französischen Polizisten), denn auch alle in den Fall verwickelten Figuren sind Engländer:innen.

Der Fall selbst ist zwar ganz spannend, aber irgendwie hatte ich so ab der Mitte etwa das Gefühl, dass der Fall kurz vor der Auflösung steht, was sich dann aber immer wieder verzögert hat. Das sorgt auf der einen Seite zwar für eine gewisse Komplexität, auf der anderen aber auch wirkte es fast so als hätte der Autor versucht, die Leser:in immer wieder bei der Stange zu halten. Ich mochte das nicht wirklich, weil ich immer das Gefühl hatte, dass ich mich auf den Fall nicht so richtig einlassen konnte.

Die meisten der handelnden Figuren wirkten früher oder später verdächtig, obwohl ich es schade fand, dass am Anfang Figuren eingeführt werden, die am Ende gar nicht mehr vorkommen (wie bspw. die Gesellschafterin), aber auch die Hausherrin hat in der Krimihandlung einen sehr geringen Anteil. Viele andere machen sich aber durch ihr Verhalten, durch offensichtliche Geheimnisse und Lügen und verdeckte Beziehungen zueinander verdächtig.

Obwohl auch einige Figuren von außen ihre Finger bei diesem Kriminalfall im Spiel hatten, ist klar, dass die Bewohner:innen der Villa zumindest teilweise auch etwas verbrochen haben und irgendwie in diesen Fall verwickelt sind. Es spielen hier ja auch einige Fälle mit rein (Geldfälschung, Mord, Betrug) und die Ermittler müssen erst einmal alle verworrenen Fäden auseinanderhalten und herausfinden welche Verbrechen direkt miteinander zu tun haben; so wird es aber natürlich auch den Leser:innen nicht leicht gemacht.

Vielleicht ist es ein Zufall, aber Agatha Christie nutzte den Nachnamen Westmacott als Pseudonym um romantische Erzählungen zu veröffentlichen; daran musste ich denken als ich das erste Mal Dilys‘ Nachnamen gelesen habe.

Alles in allem war Mord an der Riviera von John Bude für mich ein kurzweiliger Kriminalroman, der an die klassischen englischen Krimis erinnert. Die Handlung ist vielleicht etwas verworren, was auch an den vielen Verbrechen liegt, die hier geschehen, aber da es – so kam es mir zumindest vor – nur relativ wenig Figuren gab, fand ich den Krimi alles in allem doch recht verständlich.

 

 

 

Ich danke Netgalley und dem Klett-Cotta Verlag für das Rezensionsexemplar!