Rondo Veneziano von S. Ayoub

Inhaltsangabe: Rondo Veneziano von Susanne Ayoub

Im Kriminalroman Rondo Veneziano von Suanne Ayoub geht es um Adele Lorenz und zwei ehemalige Klassenkameradinnen von ihr.

Adele ist Zahnärztin und erhält einen Anruf aus Venedig: die beste Freundin ihrer Mutter bittet sie sofort von Wien nach Venedig zu reisen um ihr beim Umzug in eine kleinere Wohnung zu helfen. Adele ist alles andere als begeistert, denn sie kann ihre Ordination doch gar nicht alleine lassen. Natürlich fährt sie trotzdem. In Venedig angekommen erfährt sie, dass Pauline einen Unfall hatte und inzwischen gestorben ist. Nun steht sie da. Ohne Zimmer. Ohne Pauline. Und der angebliche Neffe, der im Palazzo wohnt, scheint auch ziemlich verdächtig zu sein.

Biggi und Chris wurden kürzlich pensioniert: Chris als Bibliothekarin musste in den Ruhestand und Biggis Boutique macht keinen Gewinn mehr und so musste sie den Laden aufgeben. Gemeinsam sind die beiden Freundinnen nun also in Venedig um ihre Pensionierung zu „feiern“. Als sie Adele begegnen und sie merken, dass sie geweint hat, nehmen sie sie mit in ihr Hotel. Gemeinsam fangen sie die ersten Nachforschungen an, doch sie finden wenig heraus und da sie auch bald wieder zurück nach Wien müssen, nehmen sie noch an der Beerdigung von Pauline teil und fahren dann zurück.

In Wien finden sie aber neue Hinweise: Chris sieht zufällig einen Beitrag im Fernsehen, in dem der Neffe aus Amerika bei einer Ausstellungseröffnung in Wien die Hand des Besitzers schüttelt. Adele schaut sich die Galerie genauer an und entdeckt dort zwei teure Gemälde ihrer Tante, doch der Galeriebesitzer behauptet rechtmäßig an die Bilder gekommen zu sein und keinen Marlon (den Neffen) zu kennen.

Nachdem Marlon tot in einem Fluss gefunden wurde, Adele verfolgt wird und jemand sogar versucht bei ihr einzubrechen, spricht sie mit der Polizei, doch der Polizist nimmt sie am Anfang überhaupt nicht Ernst…

Rondo Veneziano von S. Ayoub

Rezension: Rondo Veneziano von Suanne Ayoub

Rondo Veneziano von Suanne Ayoub ist ein Venedig-Wien-Krimi, in dem drei Amateurinnen versuchen einen Kriminalfall aufzuklären.

Am Anfang waren mir Adele, Chris und Biggi alle drei total unsympathisch. Nach und nach hat sich herauskristallisiert, dass eigentlich Chris die unsympathischste von ihnen ist. Ich muss ja sagen, dass sich das bis zum Ende nicht gebessert hat und ich für sie und dafür, dass sie ihre Probleme aus der Vergangenheit nicht mal besprechen, kein Verständnis hatte. Ich habe auch nicht verstanden warum sich gerade diese drei Frauen zusammen tun. Hier wäre etwas mehr Innensicht in Adele (das hat mir wirklich gefehlt) und ein klärendes Gespräch lieb gewesen.

Ich mag Venedig sehr und hatte mich auf einen Venedig-Krimi gefreut. Den kriegt man auch in weiten Teilen und mir hat die Kulisse damit wirklich gut gefallen. Weite Teile spielen aber auch in Wien. Hier hätte ich mir noch mehr Beschreibungen der Umgebung gewünscht, obwohl es auch diese häufig gibt. Auch Wien finde ich sehr faszinierend, aber irgendwie war mir am Anfang nicht klar, dass der Krimi in beiden Städten spielen würde. Außerdem sollte man als Leserin vorher wissen, dass die drei Protagonistinnen Wienerisch sprechen (und es so typische Begriffe gibt wie Ordination (oder Ordi wie Adele einmal sagt) oder Kassa). Wenn man das Wienerische nicht mag, sollte man die Finger vom Krimi lassen, aber ich fand es eigentlich ganz nett (hätte es nur gerne vorher gewusst).

Den Krimi selbst fand ich leider etwas verworren. An einigen Stellen habe ich mich gewundert, warum die Protagonistinnen plötzlich auf dem gleichen Wissensstand waren, obwohl eine von ihnen etwas herausgefunden und die anderen nicht informiert hat. Hinzu kamen ein paar Sprünge in der Handlung, wo ich das Gefühl hatte, dass mir einfach Informationen fehlten (was aber auch an den Anzeigefehlern gelegen haben kann). Damit meine ich auch, dass mir bei manchen Rechercheausflügen nicht klar geworden ist, warum sie diesen Ausflug gemacht haben und was sie dabei herausgefunden haben. Die Ermittlungen erschienen mir wenig strukturiert, ziemlich sprunghaft und eher zusammenhangslos. Ich hatte auch das Gefühl, dass Biggi und Chris eher ermittelt haben und Adele eher versucht hat, ihr Leben neu zu ordnen. Ich fand es einfach schade, dass die Ermittlungsarbeit mir nicht gefallen hat.

Insgesamt hat mir Rondo Veneziano von Suanne Ayoub so mittelgut gefallen. Ich mochte weder die Ermittlungsarbeit, noch die Protagonistinnen sonderlich gerne, aber dafür hat mir die Kulisse in Wien und Venedig als Handlungsort super gefallen.

 

 

 

Danke an Netgalley und den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar!