Kurz gesagt: Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K. Zille und Christina Wermescher
Im Weihnachtsroman Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K. Zille und Christina Wermescher braucht Kira Noll dringend Geld, denn ihre demente Großmutter kann nicht mehr alleine leben und ihr Vater will nicht für die Pflege seiner Mutter aufkommen. Also muss Kira, die selbst noch Studentin ist, für die Kosten aufkommen. Doch woher soll sie das Geld bekommen, wo sie sich doch selbst kaum über Wasser halten kann? Ihr Ex-Freund plant mit zwei weiteren Komplizen einen großen Raub. Sie wollen die Fabergé-Eier aus einem Münchner Museum stehlen und sich dafür in einen Kunstwettbewerb und eine Kunstauktion von russischen Künstler:innen einschleusen. Kiras Aufgabe besteht darin, einen Schlüssel zu besorgen und den Museumsdirektor um den Finger zu wickeln. Doch die eigentlich für die Auktion zuständige Polizist, über den sie viele Informationen ausgegraben hatten, hat einen Unfall und der neue Kollege ist zu verführerisch. Kira verliebt sich in ihn und verbringt eine Nacht mit ihm und plötzlich gibt es da ein Versprechen auf eine glückliche Zukunft, die sie durch den Raub aufs Spiel setzt und dann gerät sie auch noch selbst in große Gefahr…
Eines meiner größten Probleme mit dem Roman/Krimi war, dass Kira dachte, dass sie nicht erwischt wird. Ich dachte am Anfang, dass sie einfach als Kollateralschaden für die Jungs in ihrem Team herhalten sollte, aber offenbar dachten auch die, dass sich Kira hinterher einfach aus der Affäre ziehen kann. Der Plan sah vor, dass Kira unverkleidet, aber natürlich mit falschem Namen Informationen aus dem Museumsdirektor rausholt. Dann sollten die Fabergé-Eier gestohlen werden und sie wollte danach einfach verschwinden. Als ob sie dann nicht sofort an die erste Stelle der Verdächtigenliste rücken würde und bei den Fabergé-Eiern würde man natürlich auch eine große Fahndung starten und mithilfe von Phantombildern nach ihr (und ihrem „Bruder“) suchen. Da der Komplize, der ihren Bruder spielt, sogar schon polizeilich bekannt ist, würde es mich auch nicht wundern, wenn der Museumdirektor ihn sogar aus den Verbrecherfotos auswählen könnte, auch wenn er ihn nur ein paar Mal kurz gesehen hat. Das fand ich ziemlich leichtsinnig und dämlich und total unrealistisch. Da gerade darauf ihr gesamter Plan aufbaut, hatte ich schon ziemlich schnell keinen Spaß mehr an dem Roman.
Hinzu kam noch, dass sich Kira unglaublich naiv verhält und ich anhand der Inhaltsangabe gedacht hatte, dass es sich bei ihr um eine professionelle Diebin handelt, die mehr tut als den deutlich älteren, unattraktiven Museumsdirektor zu verführen. Aber genau das ist ihre Aufgabe in dem Plan. Das fand ich total enttäuschend und Kira alles in allem auch ziemlich unsympathisch, teilweise sogar schon dämlich, wenngleich ich ihr Motiv sympathisch fand. Dennoch fand ich es seltsam, dass das Amt nicht für die Pflege ihrer Großmutter aufkommt, wenn diese selbst nichts hat.
Alles in allem fand ich Die Weihnachtsdiebin. Eiskalt erwischt von C. K. Zille von Christina Wermescher nicht so toll. Ich könnte die Figuren nicht sonderlich leiden, weil sie recht unsympathisch waren und fand auch den ganzen Plan und damit einhergehend die Konzeption des Romans unplausibel und wenig glaubwürdig. Der Großteil der Handlung spielt aber zu Weihnachten, sodass der Roman sich durchaus als Krimi-Liebesgeschichte zu Weihnachten bezeichnen lässt.