Trügerischer Spiegel von S. Brown

Inhaltsangabe: Trügerischer Spiegel von Sandra Brown

In dem Roman Trügerischer Spiegel von Sandra Brown geht es um die Reporterin Avery Daniels, die neben Mrs. Rutledge in einem Flugzeug sitzt, das kurz nach dem Start abstürzt. Ihr Chef und Vaterersatz beerdigt die Tochter seines besten Freundes, die er nach dem Tod ihrer Eltern als Ziehvater aufgezogen hatte als sei sie sein eigenes Kind, nachdem er sie anhand ihres Medaillons identifiziert hatte. Einige Monate nach dem Absturz schickt ihm jemand ihren Schmuck, Irish frönt dem Alkohol und lässt sich gehen, man sieht ihm an, dass er den Verlust der jungen Frau nur schwer verarbeitet. Avery ist verwirrt als sie erwacht. Ein Mann, den sie nicht kennt, sitzt an ihrem Bett und nennt sie immer wieder Carole. Aber ihr Name ist doch Avery. Am liebsten möchte sie ihm sagen, wer sie ist, aber sie kann nicht sprechen. Immer wieder wird sie ohnmächtig und so kann sie sich nicht dagegen wehren, dass ihr Gesicht von einem Schönheitschirurgen dem von Mrs. Rutledge angeglichen wird. Als sie wieder erwacht ist sie immer noch Avery Daniels, aber sie sieht aus wie Mrs. Carole Rutledge und dann steht auch noch ein geheimnisvoller Mann neben ihrem Bett und sagt ihr, dass ihr Plan den Senatorenanwärter Tate Rutledge zu töten, in vollem Gang ist und bestehen bleibt. Nun ist Avery verängstigt, nicht nur würde ihr niemand ihre absurde Geschichte abkaufen, zusätzlich würde sie in Gefahr schweben, sollte sie ihre wahre Identität aufdecken und außerdem kann sie niemandem aus der Familie trauen, da nur diese Zugang zur Intensivstation hatten, auf der sie lag. Als sie wieder zuhause ist, muss sie einige Erinnerungslücken erklären, denn sie kennt Carole Rutledge ja nicht und so kommt sie den Familienmitgliedern recht seltsam vor, denn Avery verhält sich auch ganz anders als Carole. Sie verliebt sich in Tate und liebt auch die Tochter Mandy, mit der sie deutlich liebevoller umgeht als Carole. Auch zu Tates Nichte Fancy ist Avery deutlich netter und sorgt sich sogar um die junge Frau, da diese sich mit Männern aus Bars herumtreibt, sie nimmt Drogen und schläft mit den Männern, die sie kaum kennt. Ihre Eltern Dorothy Rae (?) und Jack scheinen sie nicht zu lieben und meinen, dass bei ihr Hopfen und Malz verloren ist, merken nicht einmal, dass ihre Tochter mit einem Veilchen nachhause kommt. Jack ist Tates älterer Bruder, wird aber dennoch nicht ganz ernst genommen. Niemand glaubt, dass er die Fähigkeiten hat, Senator zu werden. Dorothy Rae verhält sich ziemlich verantwortungslos, trinkt zu viel und gibt jedem, aber nicht sich selbst die Schuld daran, dass ihr Mann sie nicht mehr zu lieben scheint. Zee, Tates und Jacks Mutter, kann Carole nicht leiden und verdächtig sie die ganze Zeit. Sie kümmert sich rührend um ihre Enkeltochter Mandy und will nur das Beste für ihre Kinder und Enkelkinder auch wenn sie Fancys Sorgen auch nicht erkennt. Nelson, Zees Ehemann und Hausherr bzw. Oberhaupt der Familie versucht diese Zusammenzuhalten und beteiligt sich auch in der Organisation von Tates Wahlkampftouren, auch Jack beteiligt sich daran. Tate stellt seinen besten Freund seit Collegezeiten als seinen Wahlkampfleiter ein, auf diesen hat Fancy ein Auge geworfen. Carole alias Avery kriegt mysteriöse bedrohliche Nachrichten von einem unbekannten Verbündeten, gleichzeitig versucht sie als Carole ihren Ehemann zu retten und herauszufinden, wer der Mörder ist. Allerdings braucht auch Mandy ihre Hilfe, denn das ohnehin schon verschüchterte Mädchen, braucht nach dem Absturz professionelle Hilfe. Tate verliebt sich wieder in Carole, von der er sich wegen ihrer andauernden Affären gerne scheiden lassen wollte und merkt wie wichtig es ihm ist, dass sich Carole um Mandy kümmert. Seine Familie sieht nicht gerne, wie sich der Hoffnungsträger der Familie neu in seine moralisch zweifelhafte Frau verliebt. Avery nimmt Kontakt zu Irish, ihrem Ziehvater auf und Van, einem Arbeitskollegen, damit diese ihr helfen können. Gemeinsam versuchen sie auf den Attentäter zu kommen, welchen sie hinter einem grauhaarigen Mann vermuten, der an mehrere Wahlkampftourstationen auftaucht.

Trügerischer Spiegel von S. Brown

Rezension: Trügerischer Spiegel von Sandra Brown

Die Inhaltsangabe des Romans Trügerischer Spiegel von Sandra Brown findet ihr oben.

Avery Daniels riskiert ihr eigenes Leben aber auch das der anderen Familienmitglieder und natürlich auch das ihrer Verbündeten. Schließlich geraten Irish und Van auch in das Visier der Verbrecher, denn vor allem Van ermittelt auf eigene Faust und kommt sogar weiter als Avery. Dieses leichtsinnige Verhalten, das von ihren Verbündeten sogar erwähnt wird und sie sogar warnen, dass sie vorsichtiger sein solle. Avery hingegen scheint überhaupt nicht zu ermitteln. Natürlich gibt sie den Plan irgendwann auf über den bevorstehenden Anschlag zu schreiben und über den Hinterhalt, allerdings sollte sie dennoch weiter ermitteln, da sie als Einzige dazu in der Lage ist, Tates Leben zu retten. Aber anscheinend ist es ihr nicht wichtig genug, denn sie lässt sich von ihren Gefühlen für den Senatorenanwärter ablenken. Sie liebt ihn, aber statt ihn zu beschützen, horcht sie nicht die Angehörigen aus, sondern lässt sich von ihnen aushorchen. Sie weiß, dass es jemand aus der Familie sein muss und da es ein Mann war, der ihr mitgeteilt hat, dass sie den Plan weiterverfolgen, sind nicht so viele Menschen übrig.

Interessanterweise ahnen die Familienmitglieder, dass es sich bei der Carole nach dem Flugzeugabsturz um jemand anders handeln muss. Nicht, dass sich irgendwer vorstellen kann, dass es sich tatsächlich um eine andere Frau handelt, aber sie vermuten, dass es zumindest Berechnung ist, die dafür sorgt, dass sich Carole so verhält wie sie sich verhält und sie verdächtigen sie deshalb, aber nicht einmal ihrem Mann fällt auf, – obwohl er mit ihr schläft – dass es sich bei der Frau nicht um seine Ehefrau handelt.

Die Geschichte an sich aber ist recht spannend und ich hatte Schwierigkeiten sie aus der Hand zu legen, aber die Charaktere mochte ich nicht besonders. Denn irgendwie handelt niemand, außer vielleicht Tate, wirklich integer. Aber er schafft es einfach nicht, herauszufinden, ob er es nicht wollte oder nicht konnte ist an dieser Stelle egal, seine Frau zu identifizieren und wird Monate lang von einer anderen Frau hinters Licht geführt.

Was ich schon öfter über diesen Roman gelesen habe, dass er sehr konstruiert wirkt, muss ich leider bestätigen: Avery musste neben Mrs. Rutledge sitzen im Flugzeug, sie mussten sich sehr ähnlich sehen, sie mussten Plätze tauschen, Mrs. Rutledge musste sich das Medaillon von Avery, das sie niemals aus der Hand gelegt hatte, in der Hand halten, Avery musste Mandy aus dem brennenden Flugzeug retten, außerdem durfte Avery von niemandem wirklich vermisst werden, sie musste außerdem Journalistin sein, Avery musste so sehr verletzt werden, dass sie lange Zeit nicht sprechen kann und sie musste schwer im Gesicht verletzt werden all dies und noch mehr musste eintreffen, damit man die beiden Frauen miteinander verwechseln und falsch identifizieren konnte. Diese ganzen Zufälle wirken tatsächlich reichlich konstruiert.

Alles in allem fällt mir über den Roman Trügerischer Spiegel von Sandra Brown nicht sonderlich viel Positives ein, außer, dass die Autorin es versteht ihre Geschichten mit einer ordentlichen Portion Spannung zu erzählen, denn alles andere spricht gegen diesen Roman, sodass ich ihn leider nicht weiterempfehlen möchte. Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal die Gelegenheit bekomme einen Roman zu lesen, der meiner Ansicht nach, dem Renommee der Autorin gerecht wird.