Das weiße Segel von S. Bambaren

Inhaltsangabe: Das weiße Segel von Sergio Bambaren

In dem Roman Das weiße Segel von Sergio Bambaren geht es um Kate und Michael Thompson. Beide arbeiten im hektischen Auckland in Neuseeland und merken immer mehr wie unglücklich sie mit ihrem momentanen Leben sind. Sie arbeiten hart an ihren Karrieren, vernachlässigen dabei aber sowohl sich selbst als auch die Beziehung. Sie nehmen einfach keine Rücksicht mehr auf das, was sie eigentlich wollen und was ihnen wichtig ist. Stattdessen arbeiten sie für eine finanzielle Sicherheit, die dafür sorgen soll, dass sie sich in Zukunft keine Sorgen mehr um Geld machen muss, gleichzeitig vernachlässigen sie aber, dass sie erst einmal im Hier und Jetzt leben sollten. Sie fragen sich immer mehr warum ihnen diese finanzielle Sicherheit so wichtig ist. Auch merken sie, dass sie sich keine Zeit mehr füreinander nehmen. Michael vergisst vor lauter Arbeit und einem Besuch in einer Buchhandlung sogar den gemeinsamen Hochzeitstag.

Sie erkennen, dass sich etwas ändern muss und so sprechen sie ihr Bedürfnis an: Sie planen eine gemeinsame Reise, eine Auszeit von ihrem Alltag und eine Pause von der hektischen Arbeit und wollen dabei sich selbst wiederfinden und ihre Ehe wiederbeleben. Sie beschließen, sich gemeinsam ein kleines Boot oder eine Yacht zu kaufen und mit dieser eine längere Reise zu unternehmen. Bei einem Händler werden sie fündig: Ein kleines heruntergekommenes Segelboot liegt dort auf dem Trockenen. Das Boot braucht einige Modernisierungen und muss erst wieder seetüchtig gemacht werden, ist aber insgesamt in keinem so miserablen Zustand, sodass sie es kurzerhand kaufen.

Nachdem alles geregelt ist, verabschiedet sich Michael noch von seinem Lieblingsbuchhändler Thomas Blake, der ihm ein besonderes Geschenk macht, das er aber erst auf dem offenen Meer öffnen darf. Michael und Kate öffnen es an ihrem ersten Abend auf dem Boot und entdecken in einer Schachtel ein schon älteres Buch. Von Zeit zu Zeit öffnet sich dieses Buch und blättert auf einer bestimmten Seite auf, doch als sie es das erste Mal durchblättern sind sämtliche Seiten leer und sie halten das Geschenk für einen Scherz. Nachdem sie aber in See gestochen sind und sich das Buch öffnet, stehen darauf immer Sinnsprüche. Manche von Menschen, die dieses Buch vor ihnen besaßen und manche von ihnen selbst, wenn sie gerade einen wichtigen und tiefgründigen Gedanken hatten.

Auf ihrer Reise sehen Michael und Kate viele neue Dinge: Sie sehen Riffe vor kleineren Inseln, die nahezu unberührte Natur auf verschiedenen Inseln, darunter Wälder und Wasserfälle, aber sie treffen auch neue Menschen, lernen neue Kulturen kennen und essen neues Essen. Insgesamt ist diese Reise für sie wirklich magisch und Kate und Michael lernen nicht nur jede Menge neue Dinge über sich selbst, ihren Glauben, ihre Gefühle und ihre Ideale, sondern auch über den jeweils anderen und über die gemeinsame Ehe. So kommen sie sich Stück für Stück nicht nur körperlich wieder näher, sondern sind sich am Ende ihrer Reise auch emotional wieder nahe.

Am letzten Abend geraten beide in ein schreckliches Unwetter und sie drohen mehrfach zu kentern. Können ihre Entschlossenheit und ihre neu entdeckten Kräfte wirklich das schlimmste verhindern und dafür sorgen, dass sie wieder sich nach Auckland zurückkehren können?

Das weiße Segel von S. Bambaren

Rezension: Das weiße Segel von Sergio Bambaren

Der Roman Das weiße Segel von Sergio Bambaren handelt von der Suche eines Paares nach ihren Träumen und der Rettung der gemeinsamen Ehe.

Normalerweise bin ich von den Büchern von Sergio Bambaren immer recht begeistert, wobei immer hier relativ ist, weil ich erst einige wenige Bücher von ihm gelesen habe. Dennoch hatte ich bisher nur positive Erfahrungen mit Bambaren gemacht. An sich ist der Roman auch eigentlich nicht schlecht und wenn man so rational über ihn nachdenkt, denkt man, dass er eigentlich recht empfehlenswert ist, dennoch war ich nicht so richtig begeistert.

Die Beschreibung der Reise und der Länder und Inseln, die Kate und Michael besuchen, haben mir gut gefallen. Diese ist traumhaft und klingt unglaublich idyllisch und die Natur wird als etwas sehr schönes beschrieben. Gerade in einer solchen Handlung kann man träumen und sich selbst an ferne Orte wünschen.

Kate und Michael waren mir am Anfang recht sympathische Charakter, wurden aber im Laufe der Handlung unsympathischer. Das hing für mich auch mit der Tatsache zusammen, dass man nicht nur das Gefühl hat, dass sie die für sich richtig entscheiden getroffen habe, auf diese Reise zu gehen, sondern das man gleichzeitig das Gefühl hatte, dass sie jeden verurteilen, der einen anderen Lebensweg als Traum einschlägt. Jeder, der sich der hektischen Großstadtmaschinerie verschrieben hat, wird verurteilt; und das hat mir gar nicht behagt.

Versteht mich nicht falsch: Die Idee, dass man seine Träume leben soll, finde ich gut, aber ich finde auch, dass diese Botschaft vorurteilsfreier passieren sollte, weil jeder nun einmal seine Träume hat.

Darüber hinaus haben mich die weisen Sprüche im magischen Buch irgendwann nur noch genervt und ich kann nicht mal sagen weshalb genau. Ich fand die Idee, dass die beiden von einem Buch auf ihrer Reise begleitet werden, dass regelmäßig Bilanz zieht und ihnen zeigt, was sie alles wertvolles gelernt haben, sehr gut, aber ich finde, dass man das auch anders hätte vermitteln können. Beispielsweise hätten sie verschiedene Themen besser abstecken können um dann allgemeinere Aussagen zu treffen, die nicht ganz so abgehoben sind; beispielsweise: ‚Es ist wichtig mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, weil man sonst die Schönheit des Lebens übersieht.‘ Klingt auch halbwegs poetisch, hat eine klare Botschaft, ist aber nicht ganz so kitschig; finde ich.

Insgesamt hat mir Das weiße Segel von Sergio Bambaren nicht so gut gefallen wie andere Romane des Autors, leider kann ich nicht genau beschreiben was mich exakt gestört hat, aber die große Umschreibung hilft vielleicht auch schon, das Buch besser einzuschätzen.