Der Roman Das weiße Segel von Sergio Bambaren handelt von der Suche eines Paares nach ihren Träumen und der Rettung der gemeinsamen Ehe.
Normalerweise bin ich von den Büchern von Sergio Bambaren immer recht begeistert, wobei immer hier relativ ist, weil ich erst einige wenige Bücher von ihm gelesen habe. Dennoch hatte ich bisher nur positive Erfahrungen mit Bambaren gemacht. An sich ist der Roman auch eigentlich nicht schlecht und wenn man so rational über ihn nachdenkt, denkt man, dass er eigentlich recht empfehlenswert ist, dennoch war ich nicht so richtig begeistert.
Die Beschreibung der Reise und der Länder und Inseln, die Kate und Michael besuchen, haben mir gut gefallen. Diese ist traumhaft und klingt unglaublich idyllisch und die Natur wird als etwas sehr schönes beschrieben. Gerade in einer solchen Handlung kann man träumen und sich selbst an ferne Orte wünschen.
Kate und Michael waren mir am Anfang recht sympathische Charakter, wurden aber im Laufe der Handlung unsympathischer. Das hing für mich auch mit der Tatsache zusammen, dass man nicht nur das Gefühl hat, dass sie die für sich richtig entscheiden getroffen habe, auf diese Reise zu gehen, sondern das man gleichzeitig das Gefühl hatte, dass sie jeden verurteilen, der einen anderen Lebensweg als Traum einschlägt. Jeder, der sich der hektischen Großstadtmaschinerie verschrieben hat, wird verurteilt; und das hat mir gar nicht behagt.
Versteht mich nicht falsch: Die Idee, dass man seine Träume leben soll, finde ich gut, aber ich finde auch, dass diese Botschaft vorurteilsfreier passieren sollte, weil jeder nun einmal seine Träume hat.
Darüber hinaus haben mich die weisen Sprüche im magischen Buch irgendwann nur noch genervt und ich kann nicht mal sagen weshalb genau. Ich fand die Idee, dass die beiden von einem Buch auf ihrer Reise begleitet werden, dass regelmäßig Bilanz zieht und ihnen zeigt, was sie alles wertvolles gelernt haben, sehr gut, aber ich finde, dass man das auch anders hätte vermitteln können. Beispielsweise hätten sie verschiedene Themen besser abstecken können um dann allgemeinere Aussagen zu treffen, die nicht ganz so abgehoben sind; beispielsweise: ‚Es ist wichtig mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, weil man sonst die Schönheit des Lebens übersieht.‘ Klingt auch halbwegs poetisch, hat eine klare Botschaft, ist aber nicht ganz so kitschig; finde ich.
Insgesamt hat mir Das weiße Segel von Sergio Bambaren nicht so gut gefallen wie andere Romane des Autors, leider kann ich nicht genau beschreiben was mich exakt gestört hat, aber die große Umschreibung hilft vielleicht auch schon, das Buch besser einzuschätzen.