Garten der Wünsche von K. Valentin

Inhaltsangabe: Garten der Wünsche von Kristina Valentin

Im Roman Garten der Wünsche von Kristina Valentin geht es um die beiden Frauen Klara und Romy. Klara geht schon auf die 60 zu und führt eine Pension, mit einem magischen Garten, der vielen Menschen hilft. Romy schafft es einfach nicht schwanger zu werden und verzweifelt darüber.

Romy lebt in Hamburg, ist Bibliothekarin und eigentlich glücklich verheiratet. Zusammen mit ihrem Mann Lukas versucht sie verzweifelt schwanger zu werden. Sie haben auch schon mehrere Kinderwunschkliniken aufgesucht und sie hat schon einige Fruchtbarkeitsbehandlungen hinter sich. Lukas hält die Situation nicht mehr aus: als Romy wieder nicht schwanger ist, schlägt er eine Auszeit vor. Romy versucht ihren Alltag weiter aufrecht zu halten. Doch als sie in einem alten Buch in der Bibliothek die Visitenkarte der Pension Klara findet, ruft sie dort kurzentschlossen an und bucht ein Zimmer.

Klara liebt ihre Pension, ihren Garten und ihre Gäste. Seit 30 Jahren kümmert sich die fast 60-jährige um die Menschen, die zu ihr zu besuchen kommen. Viele kommen wieder, aber nahezu allen hilft die heilende Kraft des Gartens und der Natur. Die Pension lebt ausschließlich von Mundpropaganda, ist aber dennoch fast immer vollkommen ausgebucht. Doch in der letzten Zeit ist Klara nicht mehr richtig glücklich. Sie möchte sich gerne etwas mehr Zeit für sich nehmen und endlich die lange ersehnte Weltreise machen. Doch sie kann nicht einfach weg, sondern muss darauf warten, dass ihr das Schicksal eine Nachfolgerin schickt.

Nachdem Romy in der Pension angekommen ist, dauert es nicht allzu lange bis sie beginnt sich zu öffnen: sie spricht mit Klara und einem weiteren Gast über ihre Trauer und ihren „Verlust“ und vor allem Klaras Tee und die Gartenarbeit scheinen Romy zu helfen. Sie spürt eine tiefe Verbindung zur Natur und zum Garten und kann sich dessen Magie nicht entziehen. Einmal geht sie sogar einfach ans Telefon und nimmt eine Reservierung entgegen ohne das zuvor mit Klara abzusprechen.

Klara hingegen muss mit dem Bauherrn, der einen Teil ihrer Wiese umgräbt, um dort ein Hotel zu errichten, klarkommen. Sie versucht zu verhindern, dass der Mann sein Hotel bauen darf, kann aber rein rechtlich wenig gegen ihn tun, denn er hat die Wiese erworben, die Gemeinde unterstützt den Bau und er hält sich an alle Auflagen. Klara kommt der Name aber bekannt vor und so stöbert sie in ihren Buchungsbüchern und findet dort etwas womit sie den Bauherrn packen kann.

Romy vermisst ihren Mann. Sie beginnt zu verstehen was in den letzten Wochen und Monaten in ihrer Ehe falsch gelaufen ist, aber sie fragt sich auch immer wieder, ob ihre Ehe noch eine Chance hat. Als Lukas sie anruft, hört er im Hintergrund Gebrüll von Männern und Romy berichtet ihm von einem Sturm, der bald über sie hereinbrechen wird und als er kurz darauf keine Verbindung mehr zu seiner Frau herstellen kann, macht er sich sofort auf den Weg zu ihr. Durch den Sturm läuft die Baugrube voll und es siedeln sich neue Tiere und Insekten auf der ehemaligen Wiese (nun Seenlandschaft) an. Kann das Hotel nun noch gebaut werden? Werden Klara und Romy mit ihrer Zukunft glücklich?

Garten der Wünsche von K. Valentin

Rezension: Garten der Wünsche von Kristina Valentin

Der Roman Garten der Wünsche von Kristina Valentin ist ein Gartenroman um zwei sehr unterschiedliche und doch sehr ähnliche Frauen.

Klara ist schon älter und hat über 30 Jahre lang ihre Funktion als Wächterin des Gartens wahrgenommen. Sie ruht in sich selbst und ist äußert gelassen, auch wenn der Garten, die äußeren Umstände und die Dorfbewohner mal wieder Anlass zur Sorge geben. Sie vertraut darauf, dass sich vieles geben wird, wenn man nur die Geduld aufbringt, der Natur ihre Chance zu lassen. Ich fand diese Haltung unglaublich erfrischend, sie passte toll ins Buch. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass ihre Gelassenheit auch auf mich als Leserin übergegangen ist, was mir gut gefallen hat.

Romy fand ich am Anfang ziemlich anstrengend. Ich fand ihr Leid und ihre Situation gut dargestellt und man konnte sich ganz gut in sie hineinfühlen. Leider spielte ihr Leid und wie sie es verarbeitet im Laufe des Romans keine so besonders große Rolle. Ich hätte mir hier noch mehr Einblicke in ihre Auseinandersetzung damit gewünscht. Dass der Garten einen großen Anteil an ihrem Heilungsprozess trägt, fand ich sehr gut dargestellt. Romys Teil der Geschichte hat mir insgesamt auch gut gefallen.

Bei der Handlung war ich am Anfang sehr skeptisch. Ich dachte mir, dass ich diese Art Bücher in den letzten Monaten hundertfach in den „Regalen der Buchhandlungen gesehen habe“. Gefühlt ist es immer eine Frau, die gerade in einer Krise steckt (Ehemann hat sie betrogen, jemand aus der Familie ist kürzlich gestorben, Job verloren) und die sich deshalb irgendwo hin zurückzieht (am besten an die Nord- oder Ostsee). Am Anfang dachte ich, dass der Garten der Wünsche auch in dieses Subgenre fällt und wurde sehr positiv überrascht. Ja, es geht um eine Frau, die etwas Tragisches erlebt und sich nun für ein paar Wochen zurückzieht. Aber wie die Autorin das Thema aufarbeitet hat mich wirklich überrascht und mir super gefallen.

Klara wirkte teilweise ziemlich esoterisch. Ich bin sehr offen, aber auch mir kamen manche Dinge wirklich seltsam vor. Hierzu gehören beispielsweise, dass in Klaras Garten gerade die Blumen, Kräuter blühen, die die Besucher:innen der Pension gerade brauchen. Das erschien mir sehr unrealistisch. Ich fand es dann einfacher den Garten als magischen Ort beschrieben zu bekommen, weil er die Gartenmagie irgendwie leichter verstehbar macht als dieses unfassbare, das an vielen anderen Stellen durchscheint.

Der Garten wird unglaublich ausführlich beschrieben. Man erfährt nicht nur vom Aussehen und den einzelnen Pflanzen des Gartens, sondern auch von den Geräuschen, Gerüchen, den Bewohner:innen und dem Gefühl, das der Garten bei seinen Besucher:innen auslöst. Mir hat vor allem der Anfang als Klara mit nackten Füßen über den taufeuchten Rasen läuft sehr gut gefallen und er vermittelt ganz wunderbar die Magie des Gartens.

Insgesamt hat mir Garten der Wünsche von Kristina Valentin sehr gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre im Buch und habe die Idylle des Gartens unglaublich genossen. Das Lesen war für mich fast wie eine kleine Auszeit im Garten der Pension. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für Garten der Wünsche von Kristina Valentin.