Garten der Wünsche von K. Valentin

Rezension: Garten der Wünsche von Kristina Valentin

Der Roman Garten der Wünsche von Kristina Valentin ist ein Gartenroman um zwei sehr unterschiedliche und doch sehr ähnliche Frauen.

Klara ist schon älter und hat über 30 Jahre lang ihre Funktion als Wächterin des Gartens wahrgenommen. Sie ruht in sich selbst und ist äußert gelassen, auch wenn der Garten, die äußeren Umstände und die Dorfbewohner mal wieder Anlass zur Sorge geben. Sie vertraut darauf, dass sich vieles geben wird, wenn man nur die Geduld aufbringt, der Natur ihre Chance zu lassen. Ich fand diese Haltung unglaublich erfrischend, sie passte toll ins Buch. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass ihre Gelassenheit auch auf mich als Leserin übergegangen ist, was mir gut gefallen hat.

Romy fand ich am Anfang ziemlich anstrengend. Ich fand ihr Leid und ihre Situation gut dargestellt und man konnte sich ganz gut in sie hineinfühlen. Leider spielte ihr Leid und wie sie es verarbeitet im Laufe des Romans keine so besonders große Rolle. Ich hätte mir hier noch mehr Einblicke in ihre Auseinandersetzung damit gewünscht. Dass der Garten einen großen Anteil an ihrem Heilungsprozess trägt, fand ich sehr gut dargestellt. Romys Teil der Geschichte hat mir insgesamt auch gut gefallen.

Bei der Handlung war ich am Anfang sehr skeptisch. Ich dachte mir, dass ich diese Art Bücher in den letzten Monaten hundertfach in den „Regalen der Buchhandlungen gesehen habe“. Gefühlt ist es immer eine Frau, die gerade in einer Krise steckt (Ehemann hat sie betrogen, jemand aus der Familie ist kürzlich gestorben, Job verloren) und die sich deshalb irgendwo hin zurückzieht (am besten an die Nord- oder Ostsee). Am Anfang dachte ich, dass der Garten der Wünsche auch in dieses Subgenre fällt und wurde sehr positiv überrascht. Ja, es geht um eine Frau, die etwas Tragisches erlebt und sich nun für ein paar Wochen zurückzieht. Aber wie die Autorin das Thema aufarbeitet hat mich wirklich überrascht und mir super gefallen.

Klara wirkte teilweise ziemlich esoterisch. Ich bin sehr offen, aber auch mir kamen manche Dinge wirklich seltsam vor. Hierzu gehören beispielsweise, dass in Klaras Garten gerade die Blumen, Kräuter blühen, die die Besucher:innen der Pension gerade brauchen. Das erschien mir sehr unrealistisch. Ich fand es dann einfacher den Garten als magischen Ort beschrieben zu bekommen, weil er die Gartenmagie irgendwie leichter verstehbar macht als dieses unfassbare, das an vielen anderen Stellen durchscheint.

Der Garten wird unglaublich ausführlich beschrieben. Man erfährt nicht nur vom Aussehen und den einzelnen Pflanzen des Gartens, sondern auch von den Geräuschen, Gerüchen, den Bewohner:innen und dem Gefühl, das der Garten bei seinen Besucher:innen auslöst. Mir hat vor allem der Anfang als Klara mit nackten Füßen über den taufeuchten Rasen läuft sehr gut gefallen und er vermittelt ganz wunderbar die Magie des Gartens.

Insgesamt hat mir Garten der Wünsche von Kristina Valentin sehr gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre im Buch und habe die Idylle des Gartens unglaublich genossen. Das Lesen war für mich fast wie eine kleine Auszeit im Garten der Pension. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für Garten der Wünsche von Kristina Valentin.

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