Hedwig 1882 - Aufbruch ins Leben von A. Instone

Inhaltsangabe: Hedwig 1882 – Aufbruch ins Leben von Andrea Instone

Im ersten Teil der Hedwig 1882 – Aufbruch ins Leben-Reihe um das Dienstmädchen Hedwig kommt das junge Mädchen gerade nach Bonn. Auf dem Markt lernt sie direkt zwei junge Männer, John und Max, und die Köchin Auguste kennen. Auguste erzählt ihr wie das Leben als Dienstmädchen ist, nimmt sie mit zu ihrer Dienstherrin und so wird Hedwig in die erste Familie vermittelt: die Kurscheids.

Bei Kurscheids, einem kleinen Familien-Handwerksunternehmen, gefällt es Hedwig gut, obwohl sie viele Aufgabe übernehmen muss. Sie putzt, wäscht, kocht für die Familie und kümmert sich auch mit um die Kinder und ist überhaupt immer dann zur Stelle, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Dafür gehört sie aber auch zur Familie und wird von allen im Haushalt lebenden Personen wertgeschätzt und gemocht. Nach einiger Zeit kommt ein neues Haushaltsmitglied hinzu: Max, der im Laden mithilft und mit dem Hedwig schon bald eine enge Freundschaft verbindet. Max eröffnet Hedwig aber auch die Welt des alten Ägyptens, fragt sie nach ihrer Meinung und macht sie mit Professor Schuhmacher, seinem Professor und Mentor, bekannt.

Als Hedwig beschließt, dass sie sich beruflich verändern will, hilft er ihr, etwas neues zu finden: Hedwig soll nun für eine ärmere, aber zur gehobenen Gesellschaft gehörende Witwe arbeiten, die aber sehr streng ist. Hedwig ist am Anfang komplett geschockt und sehnt sich zu Kurscheids zurück, möchte aber gleichzeitig ehrgeizig ihre Ziele verfolgen. Hedwig arbeitet hart und erarbeitet sich einen guten Ruf und wird sogar vor den Freundinnen der Witwe gelobt. Als ihre Dienstherrin überraschend stirbt, muss Hedwig sich mit dem Erbe auseinandersetzen, der ihre Dienste weiterverkaufen möchte, sie bedrängt und sogar handgreiflich wird. Glücklicherweise kann sie zeitweilig zurück zu Kurscheids, die sie vermisst zu haben scheinen.

John vermittelt Hedwig nun die Stelle einer Zofe und damit engen Vertrauten einer befreundeten Familie, denn John gehört zur besseren Gesellschaft. Und langsam dämmert Hedwig auch, woher sie Max kannte: sie ist ihm damals auf dem Markt begegnet. Zu John fühlt sich Hedwig immer noch hingezogen und ist verliebt in ihn.

In ihrer neuen Stellung gefällt es Hedwig ganz gut, obwohl sich bald herausstellt, dass Ottilie Lichtenfeld genau wie Hedwig in John verliebt ist. Als dieser rein freundschaftlich die Nähe zu seiner alten Bekannten und Freundin sucht, um Zeit mit Hedwig verbringen zu können. Alles ändert sich als John sich zu einem plötzlichen Heiratsantrag entschließt…

Hedwig 1882 - Aufbruch ins Leben von A. Instone

Rezension: Hedwig 1882 – Aufbruch ins Leben von Andrea Instone

Im ersten Band der Reihe um das Dienstmädchen Hedwig 1882 – Aufbruch ins Leben von Andrea Instone geht es um das Leben der Bediensteten im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Hedwig war mir von Anfang an direkt sympathisch. Sie ist ein starker Charakter, der sich hochkämpft, klug ist und versucht, noch mehr zu lernen, um sich eine bessere Stellung zu erarbeiten. Gleichzeitig muss sie auch mit den Ungerechtigkeiten des Lebens klarkommen und auch den ein oder anderen Rückschlag verkraften. Das macht sie zu einer unglaublich mutigen jungen Frau.

Neben ihrem eigenen Charakter hilft Hedwig aber auch ein wenig Glück weiter: sie lernt direkt Auguste kennen, die bereit ist, ihr zu helfen. Außerdem ist die Familie, für die sie am Anfang arbeitet unglaublich lieb und herzlich ihr gegenüber und so wird sie Teil dieser Familie, zu der sie später auch wieder zurück kann, nachdem ihre spätere Arbeitgeberin gestorben ist. Hätte sie die Kurscheids nicht, wäre ihr Leben zu diesem Zeitpunkt sicherlich anders verlaufen und sie hätte noch mehr für ihr Glück kämpfen müssen.

Die Handlung fand ich sehr spannend, obwohl nicht wirklich viel passiert und ich mich zwischenzeitlich auch gefragt habe, ob der Roman auf ein Ziel zusteuert. Hinzu kam, dass ich das Gefühl hatte, dass Hedwig in einer sehr grausamen Welt lebt und irgendwie immer damit gerechnet habe, dass ihr gleich ein riesiges Unglück widerfährt, sie auf der Straße landet und sich wieder alleine ganz hocharbeiten muss. Das war aber überhaupt nicht so und das hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung hat mir insgesamt super gefallen und ich fand den Roman sehr kurzweilig.

Eigentlich mag ich Dreiecksgeschichten nicht so sehr, aber ich hoffe natürlich, dass am Ende alle drei, John, Max und vor allem Hedwig, glücklich mit ihren jeweiligen Partnern werden und dass daraus keine allzu arge Eifersucht entsteht. Dass der historische Roman auch eine romantische Note hat, fand ich ganz nett und es bringt nochmal ein bisschen mehr Spannung rein.

Ein besonderes Highlight war für mich, dass die Familie Schumacher (aus der Fräulein Schumacher ermittelt-Reihe) in diesem Band vorkam und wir hier Emmas Mutter kennenlernen und auch noch einmal ein paar Einblicke in die Arbeit von Prof. Schumacher und die Beziehung zwischen Emmas Eltern erhalten. Das fand ich ganz besonders toll.

Insgesamt mochte ich Hedwig sehr gerne. Ich mag die Handlung, die Charaktere und die Geschichte, die sich daraus entspinnt. Ich habe natürlich ein paar Hoffnungen für Hedwig und freue mich deshalb schon auf den zweiten Band der Reihe.

 

 

 

Danke an Andrea Instone, dass ich den Roman für sie lesen durfte!