The Maid Ein Zimmermädchen ermittelt von N. Prose

Inhaltsangabe: The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose

In dem Roman The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose geht es um das Zimmermädchen Molly Gray, die in dem Hotel, in dem sie arbeitet, in einen Mordfall verwickelt wird.

Molly liebt ihren Job als Zimmermädchen und macht diesen sehr gut. Bisher hat sie immer bei ihrer Großmutter gelebt, doch als diese stirbt, hinterlässt Gran, so nennt Molly ihre Großmutter, eine große Lücke; auch finanzieller Art.

Molly geht dennoch jeden Tag ins Regency Grand Hotel (in London). Sie freundet sich sogar mit einigen der Gäste an, aber auch zu einigen Kolleg:innen hat sie ein enges Verhältnis, obwohl sie aufgrund ihrer Eigenarten auch einigen Anfeindungen ausgesetzt ist.

Als Molly in der Suite der Blacks den toten Mr. Black findet, hält die Polizei Molly schnell für die Hauptverdächtige, denn in ihrem Staubsauger findet man eine Pistole (obwohl das Opfer mit einem Kissen erstickt wurde und nicht erschossen), außerdem Spuren von Drogen auf ihrem House Keeping-Wagen. Sie verstrickt sich bei ihren Aussagen in Widersprüche und verpfändet zu allem Überfluss auch noch den teuren Ehering von Mr. Black, um ihre Miete bezahlen zu können.

Neben einigen falschen Freunden, deren Aussagen ihr beinahe eine Mordanklage einbrocken, hat Molly auch noch richtige Freunde, die alles dafür tun, ihre Unschuld zu beweisen…

The Maid Ein Zimmermädchen ermittelt von N. Prose

Rezension: The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose

In dem Roman The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose geht es um das Zimmermädchen Molly, das angeblich in einem Kriminalfall ermittelt, somit wird suggeriert es handele sich um einen Kriminalroman; aber dazu später mehr.

Molly ist ein äußerst spannender Charakter; ich kann mich nicht erinnern jemals jemandem wie ihr begegnet zu sein (insofern ist sie einmalig). Ich brauchte am Anfang ein bisschen, um sie einzuschätzen und dachte, dass sie vielleicht krank ist (eine Art Autismus oder etwas dergleichen). Dies wird aber nicht weiter thematisiert. Da ihre Mutter aber – zumindest später – drogenabhängig war, könnte ihr seltsames Verhalten auch mit einem Drogenkonsum während der Schwangerschaft zusammenhängen. Molly wurde mir im Laufe der Handlung immer unsympathischer, bevor ich am Ende einfach nur noch froh war, dass es jetzt vorbei ist, weil ich ihr Verhalten einfach furchtbar fand und nicht mehr ertragen habe.

Die Handlung war echt spannend, allerdings war es für mich kein Krimi. Natürlich geht es um den Mord an Mr. Black, aber es gern auch um Themen wie Freundschaft, um Familie, Liebe und darum einen Platz in der Welt zu finden, auch wenn man vielleicht etwas speziell ist. Das sind alles wichtige Botschaften, mit denen ich auf den ersten Blick in diesem Roman nicht gerechnet hätte.

Der Untertitel suggeriert, dass Molly ermittelt. Ich glaube, Molly selbst wäre aufgrund ihrer Schwächen nicht dazu in der Lage alleine zu ermitteln, aber sie ist eine gute Beobachterin. Die Interpretation der Hinweise hätte dann jemand anderes in dem Detektiv-Duo übernehmen müssen; so hätte aus dieser Geschichte vielleicht ein Krimi werden können. So war es aber eben nicht. Molly selbst ermittelt überhaupt nicht und trägt auch zur Aufklärung fast nichts bei, sondern behindert, im Gegenteil sogar, immer wieder die Ermittlungen (unter anderem durch ihre Falschaussagen, und falschen Anschuldigungen/Verdächtigungen).

Mir sind noch ein paar Dinge aufgefallen, die mich gewundert haben: das Tempus ist nicht einheitlich und wechselt immer mal wieder, außerdem spielt der Roman laut Klappentext in London, was im Roman aber nicht einmal thematisiert wird. Von der Gesundheitsversorgung her, hatte ich auch eher auf Amerika getippt (Molly und ihre Gran scheinen keine Krankenversicherung zu haben). Hinzu kommt, dass Juan aus Mexiko stammt, was auch eher für die USA spricht und in der Handlung kommt ein 100-Dollar-Schein vor, womit London als Handlungsort noch unwahrscheinlicher wird (aus dem Klappentext, der online verfügbar ist, wurde das „Londoner“ übrigens bereits ersatzlos gestrichen, aber auf meinem Buch steht eben „London“).

Ich weiß, dass das du und sie bei Übersetzungen aus dem Englischen immer mal wieder Probleme machen, aber ich fand es komisch, dass die Figuren sich zwar mit dem Vornamen ansprechen, sich aber dennoch siezen. Das wirkte unnatürlich auf mich.

Alles in allem habe ich von The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt von Nita Prose etwas komplett anderes erwartet. Eine nicht sonderlich sympathische Protagonistin, dass es nicht um einen richtigen Krimi handelte und einige Ungereimtheiten haben mir leider das Lesevergnügen etwas verdorben.

 

 

 

Vielen Dank an Droemer für das Rezensionsexemplar!