The Content Machine von M. Bhaskar

Inhaltsangabe: The Content Machine von Michael Bhaskar

Das Buch von Michael Bhaskar aus dem Jahr 2013 heißt The Content Machine und trägt den Untertitel Towards a Theory of Publishing. Bhaskar teilt sein Buch in sechs Kapitel ein und ergänzt es neben Einleitung und Fazit noch mit einer Bibliographie und einem Index.

In der Einleitung versucht Bhaskar zu klären was genau eigentlich das Publizieren ausmacht und bringt verschiedene Erklärungsversuche und Definitionen zusammen. Er merkt, dass sich die Publikationslandschaft in den letzten Jahrhunderten verändert hat und dass sie immer weiter im Umbruch begriffen ist, weshalb er es für nötig erachtet – vor allen in Zeiten von Self-Publishing und Internet – Verlegern etwas an die Hand zu geben, dass ihre Tätigkeit ausmacht, damit sie sich selbst verteidigen und die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit herausstellen können.

Kapitel 1 ist überschrieben mit The Problem of Publishing und behandelt dabei neben der Wortherkunft von Publishing auch die Schwierigkeit der Fassbarkeit von den zu publizierenden Medien, da man ja nicht nur Bücher, sondern auch Spiele und Musik publizieren kann.

Im zweiten Kapitel, The Digital Context and Challenge, geht er auf das digitale Publizieren ein und er bespricht die Unterschiede, die es zum normalen Publizieren gibt. Auch geht er auf die Konsequenzen, die das digitale Publizieren haben kann, näher ein.

Kapitel 3 beschäftigt sich mit „How Content Works“ und geht dabei näher auf Frames ein, die von Verlegern genutzt werden, um ihre Bücher an den Mann oder die Frau zu bringen. Allgemein geht es in den Kapiteln 3, 4 und 5 um vier verschiedene Kategorien, die er sich für seine Theorie ausgedacht hat und auf die er näher eingeht.

Kapitel 4 (The System of Publishing) behandelt deshalb Filtering und Amplification, die wie die Frames und die in Kapitel 5 behandelten Models zu den Kernkompetenzen eines Verlegers gehören. Beim Filtering geht es eben darum, dass ein Verleger nicht alles veröffentlichen kann und will und bei der Amplification geht es grob gesagt um alle möglichen Möglichkeiten des Marketings.

Kapitel 5 behandelt die Models, die Bhaskar grob gesagt in zwei verschiedene Models einteilt. Für ihn gibt es die „For-Profit“- und die „not-for-Profit“-Models. Natürlich wollen viele Verlage Geld mit ihren Veröffentlichungen verdienen, aber manche legen auch Wert darauf besonders schöne Ausgaben zu machen oder wichtige Texte, weil sie religiös, politisch oder ästhetisch wertvoll sind, zu veröffentlichen. Hier können sich Models sogar vermischen, was eigentlich sogar der Regelfall ist.

Kapitel 6 Adressing Problems, Meeting Challenges beschäftigt sich mit dem den zuvor vorgestellten Kategorien eingeordnet in ein System, außerdem geht es darum welche Möglichkeiten Verleger in Zukunft haben, um nicht überflüssig zu werden und es geht beispielsweise um andere Modelle wie Open Access.

Im Fazit versucht Bhaskar optimistisch in die Zukunft zu blicken und positiv auf die neuen Technologien, die den Verlegern ja auch Vorteile bringen können, zu reagieren.

The Content Machine von M. Bhaskar

Rezension: The Content Machine von Michael Bhaskar

Michael Bhaskar versucht in der Einleitung erst einmal seinen Standpunkt klarzumachen, was sehr hilfreich ist, wenn man sich vorher noch nie mit den Problemen von Verlegern auseinandergesetzt hat. Darüber hinaus ist es auch hilfreich, weil man erst durch die Zusammenstellung von verschiedenen Meinungen das breite Spektrum was a) ein Verleger alles tut und b) was ihre Selbstwahrnehmung ist besser versteht.

Der Aufbau danach wirkt, wie ihr vielleicht an meiner Inhaltsangabe gemerkt habt, auf den ersten Blick erst einmal sehr übersichtlich und logisch geordnet, aber auf den zweiten Blick hatte ich beim Lesen immer wieder den Eindruck, dass Bhaskar selbst abschweift. Manchmal fragte ich mich, was das denn jetzt eigentlich mit der Sache zu tun hatte und habe einfach den Punkt nicht verstanden. Daran kann natürlich auch die englische Sprache Schuld gewesen sein, weil ich den Text ehrlich gesagt nicht besonders verständlich fand. Okay, es war ein englisches Fachbuch und eine Materie, mit der ich mich vorher kaum auseinandergesetzt hatte und viele der Ideen und Ansätze gar nicht kannte, aber auch, dass Bhaskar mit mindestens 2 Dutzend verschiedenen Theoretikern von Genette bis hin zu Latour, Goffman oder Bourdieu um sich schmiss erleichterte das Verständnis nicht gerade.

Was mir aber im Gegensatz dazu eigentlich recht gut gefallen hat, war, dass ich so viele Namen kannte; wenn ich sie auch nur schon mal irgendwo gehört hatte. Das ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, dass ich mich nicht gut genug in sämtlichen Theorien auskenne um direkt zu verstehen, was Bhaskar meinte. Die Idee viele Philosophen, Soziologen, etc. heranzuziehen, um eine Idee/Theorie für ein praktisches Betätigungsfeld aufzubauen, fand ich toll.

Im Grund macht Bhaskar aber nichts grundlegend Neues. Viele seiner Ideen sind schon mal irgendwo erwähnt worden, er ordnet sie nur neu, interpretiert sie anders, überträgt sie auf das Verlegen von Büchern und macht daraus ein großes Netzwerk an Kausalbeziehungen.

Insgesamt kann man The Content Machine von Michael Bhaskar auf jeden Fall mal lesen, wenn man sich für die Prozesse hinter dem Verlegen von Büchern interessiert, und dafür eine theoretische Grundlage sucht.