Der Verrat von J. Grisham

Inhaltsangabe: Der Verrat von John Grisham

Inhaltsangabe: Der Verrat von John Grisham
In John Grishams Roman „Der Verrat“ geht es um den Anwalt Michael „Mike“ Broke, der in einer großen Kanzlei in Washington D.C. arbeitet. Michael und einige Kollegen werden von einem Obdachlosen als Geiseln genommen. Die Motive von „Mister“ wie sich der Geiselnehmer von seinen Geiseln nennen lässt, liegen darin, dass die Kanzlei, für die letztere arbeiten, Mister und einige andere Obdachlose auf die Straße setzte.
Michael wird von dieser Geiselnahme so beeinflusst, dass er versucht Mister zu verstehen und seinen Anwalt aufsucht. Mordecai Green ist Armenanwalt und arbeitet viel auf der Straße bzw. hilft in vielen Obdachlosenunterkünften und Suppenküchen aus, wenn er nicht gerade für das Recht der Benachteiligten kämpft. Von ihm wird Michael auch in die Welt der Obdachlosigkeit eingeführt. Diese Eindrücke bewegen ihn so sehr, dass er beschließt seinen gut bezahlten Job in der Kanzlei Drake & Sweeney aufzugeben um fortan als Armenanwalt einen Bruchteil des Geldes zu verdienen, aber dafür einen Dienst für die Allgemeinheit zu tun. Sowohl seine Freunde und Kollegen als auch seine Familie, allen voran seine Frau Claire sind von diesem Sinneswandel geschockt, schaffen es aber nicht ihn zum Umdenken zu bewegen. Da Michaels und Claires Ehe ohnehin kurz vor dem Aus stand, ist es nicht verwunderlich, dass sich die beiden scheiden lassen.
Michael findet heraus, dass es nicht rechtens war, dass Mister und die anderen Obdachlosen von der Kanzlei auf die Straße gesetzt wurden und will es beweisen, allerdings ist das schwierig, da er keinen Zugriff auf die entsprechende Akte hat. Ein Anwaltsgehilfe aus der Immobilienabteilung verschafft ihm zwar ein paar Auszüge, aber Michael braucht die gesamte Akte. Da er keine andere Wahl hat, beschließt er in das Büro einzubrechen, in dem die Akte lagert.
Leider hat er keine Chance die Akte zurückzulegen, da er in einen Autounfall verwickelt wird, als er in sein neues Büro fährt um dort die Akte zu kopieren. Aufgrund dieses Unfalls wird er ins Krankenhaus gebracht und das Verschwinden der Akte fällt in der Kanzlei auf.
Michael muss fortan damit rechnen, dass er verhaftet wird, was später dann auch geschieht. Gleichzeitig beginnt er seine neue Karriere als Armenanwalt und parallel muss er den Anwaltsgehilfen ausfindig machen, der ihm einige Informationen zu dem Fall verschaffte, kurz darauf aber verschwand.
Nun müssen Mordecai und Michael beweisen, dass die Kanzlei wusste, dass die Obdachlosen mit dem früheren Besitzer des Lagerhauses einen mündlichen Vertrag hatten. Sie müssen beweisen, dass die Obdachlosen Miete an ihn zahlten und nicht nur Hausbesetzer waren, die man nicht informieren müsste vor einer Zwangsräumung. Denn einige der Obdachlosen überlebten die darauf folgenden Wochen auf den kalten Straßen des Winters von Washington D.C. nicht. 
Der Verrat von J. Grisham

Rezension: Der Verrat von John Grisham

Rezension: Der Verrat von John Grisham
Die Inhaltsangabe zu John Grishams Roman „Der Verrat“ findet ihr oben.
Was mir zu Anfang schon recht gut gefiel, war der Witz mit dem die doch recht bedrohliche Situation der Geiselnahme beschrieben wurde. Ich weiß nicht, ob das an einer tollen Übersetzung lag oder ob der Autor schlichtweg talentiert ist.
Die Geschichte scheint stimmig zu sein und machte mir, obwohl sie etwa 430 Seiten lang war, recht großen Spaß. Ich hatte nie das Gefühl, dass ein Handlungsstrang überflüssig war oder man sich zwischendurch einfach mal 30 Seiten hätte sparen können, wie es mir öfter bei ähnlich umfangreichen Büchern passiert ist.
Als der Abgeordnete gegen Ende des Buches verletzt wurde, war ich mir nicht sicher worauf der Autor hinaus wollte. Aber auch dies klärt sich auf. Der Zwischenfall sorgt dafür, dass die Polizei „Säuberungsaktionen“ für notwendig befindet, bei denen einer der Obdachlosen auftaucht, die aus dem Lagerhaus vertrieben wurden.
Innerhalb der letzten 50 Seiten wird die Geschichte aufgelöst. Auf den letzten zwei Seiten werden zwei der Handlungsstränge noch zu Ende geführt, sodass für mich in dieser Hinsicht keine Fragen offen blieben, wobei es natürlich interessant wäre zu wissen, ob die obdachlose Drogensüchtige es schafft, ihre Sucht zu besiegen und ihren Sohn zurück zu bekommen.
Der Zufall, dass Michael Brock, unser Hauptcharakter also, eine der Familien kennen lernt, die auf der Liste stehen, die von der unrechtmäßigen Zwangsräumung betroffen waren, erscheint mir reichlich groß. Wie viele Obdachlose gibt es in Washington D.C.? Und Michael lernt ausgerechnet Lontae Burton und ihre Kinder in einer Obdachlosenunterkunft kennen? Auf diesem Zufall beruht der gesamte Roman. Aber irgendwie, obwohl ich nicht an Zufälle glaube, und mir zu viele Zufälle immer komisch und wenig plausibel vorkommen, fand ich diesen nicht sonderlich schlimm, da es der einzige Zufall war, der in John Grishams „Der Verrat“ eine Rolle spielt.
Aufgrund des Titels und der Inhaltsangabe auf dem Buchrücken stellte ich mir eine etwas andere Geschichte vor und war überrascht von dem, was mich tatsächlich erwartete. Allerdings war es durchaus eine positive Überraschung, sodass ich meinen ersten John Grisham Roman „Der Verrat“ gerne weiterempfehle.