Rezension: Das Tagebuch der Anne Frank
Die Inhaltsangabe zum Erlebnisbericht „Das Tagebuch der Anne Frank“ findet ihr oben.
In diesem Dokument, das vor und während des zweiten Weltkrieges entstand, geht es um die 13- bzw. 14-Jährige Anne, die kurz vor dem Ende ihres Tagebuchs ihren 15. Geburtstag feiert. Natürlich war mir vorher bewusst was am Ende des Tagebuchs steht. Aber besonders schlimm war für mich als Anne kurz vor dem Ende des Krieges noch deportiert wird und irgendwie habe ich bis zum Schluss gehofft, dass sie gar nicht stirbt und sicher das Ende des Krieges erlebt – auch wenn diese Hoffnung natürlich sinnlos war. Dazu gehörte wohl auch, dass ich mich mit Anne gut identifizieren konnte, auch wenn ich schon ein paar Jahre älter war als sie, so geht es doch bei ihr in erster Linie darum, dass sie sich eine Bezugsperson aus Fleisch und Blut wünscht und ein richtiges Zuhause sucht, außerdem denkt sie darüber nach, welche Dinge im Leben wirklich wichtig sind, was sie dadurch lernt, dass sie nichts hat. Das Essen wird von Woche zu Woche immer schlechter, auch die frische Luft, die sie sich so herbeisehnt, die Natur, der wolkenlose, Sternen übersäte Nachthimmel sind Dingel, die ihr immer wichtiger werden, auch, dass sie sich treu bleibt, obwohl sie spürt, dass sie mit ihrer Art aneckt, hat mir gut gefallen. Ich finde, dass Anne unglaublich weit wirkt dafür, dass sie erst 14 Jahre alt ist, wobei ja nicht ganz klar ist, was der Vater genau umgeschrieben und bearbeitet hat, sodass diese Stellen, die mir besonders erschienen gar nicht von Anne stammen.
Ich möchte erwähnen, dass ich es sehr schwierig finde das Werk zu kritisieren ohne, dass man glaubt, dass ich die Dinge herunterspielen möchte, die Anne passiert sind, aber natürlich gab es auch Stellen, die mir nicht so gut gefallen haben, die aber nicht an dem literarischen Werk, sondern an der Protagonistin und in diesem Fall eben auch Autorin lagen. Super fand ich, dass Anne sehr ehrlich ist und das rechne ich ihr auch hoch an, denn man kann sich denken, dass es einige Menschen hätte verletzen können, wenn sie das gelesen oder gewusst hätten, wenngleich es einige die im Hinterhaus wohnten, vermutlich geahnt haben wie Anne über sie dachte. Aber ich fand es sehr schwierig, dass Anne sich manchmal sehr kindlich und egoistisch verhalten hat, sie ist teilweise kleinlich und gemein und bisweilen auch recht oberflächlich gewesen, an diesen Stellen hatte ich wirklich Schwierigkeiten mich mit ihr zu identifizieren, wobei Anne die unglaubliche Eigenschaft hat, ihre eigenen Fehler zu kennen und an ihnen arbeiten zu wollen und jeder ja seine Fehler hat. Ich muss sagen, dass mir die Bereitschaft einer Jugendlichen nicht nur von den eigenen Fehlern zu wissen, sondern sie auch zuzugeben und an ihnen arbeiten zu wollen unglaublich imponiert hat und so hoffe ich, dass Anne niemals sterben wird. Sie lebt in gewisser Weise in ihrem Tagebuch weiter und ermöglicht es den jüngeren Generationen ein wenig von dem zu ahnen, was Anne mit ihrer Familie und den anderen Untertauchern durchmachen musste, sodass ich dieses historische Dokument „Das Tagebuch der Anne Frank“ uneingeschränkt weiterempfehle.