Faust II von J. W. von Goethe

Rezension: Faust II von Johann Wolfgang von Goethe

Die Inhaltsangabe zur Tragödie Faust II von Johann Wolfgang von Goethe findet ihr oben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass sich mir der Inhalt erst erschlossen hat, nachdem ich den Wikipedia-Artikel gelesen hatte, denn auch hier merkt man sehr schnell, dass es sehr viele, teilweise auch recht schnelle Wechsel der Szene, des Ortes und sogar der Zeit auffinden. So lebt Faust erst einmal in seinem Zimmer, in seiner Wohnung, dann sind wir auf dem Karneval in Florenz und dann wieder in seiner Wohnung. Dann reisen wir durch die Zeit und über den Kontinent und sind plötzlich in der Antike. Dann kommen wir auf einmal wieder zurück und sollen dem Kaiser helfen, als wir dies getan haben, leben wir wieder in unserer Zeit bzw. lebten ja kurz zuvor schon wieder bei uns, in unserer Zeit also bzw. in Goethes Zeit. Diese vielen Ebenen, Zeiten und Orte, die da gemischt werden, tragen dazu bei, dass man sich sehr leicht verwirren lassen kann.

Mir ist zusätzlich auch nicht ganz klar, worauf der Autor mit Faust II hinauswollte. Ich erkenne wohl an, dass Goethe zu den besten deutschen Autoren der letzten Jahrhunderte gehört, aber mir ist wirklich nicht klar, warum er noch einen zweiten Teil entwickeln musste, denn die Entwicklung, die Faust durchmacht, ist nicht ganz klar und findet nahezu nicht statt. Faust ist am Ende immer noch genauso egoistisch wie er es im ersten Teil war; zumindest meiner Ansicht nach. Er sorgt dafür, dass Gretchen sich in einigen Punkten schuldig macht. Aber statt daraus etwas zu ziehen und seine Seele wieder rein zu machen, lässt er sich von seinen Schandtaten nicht abhalten. Ihm wird die Erinnerung an seinen Fehler gleich zu Anfang genommen und damit die ganze Möglichkeit zur Reinigung seiner Seele. Auch bekommt er Besuch von vier grauen Damen, welcher ihn nicht beeindruckt und auch der Tod der beiden Alten, die auf seinem Land lebten, lässt ihn kalt, abgesehen davon, dass er sich darüber ärgert, dass seine Linden in Mitleidenschaft gezogen wurden. Und dennoch kommt er in den Himmel, dabei hat er sich doch freiwillig mit dem Teufel eingelassen. Auch Mephistos Handeln ist mir regelmäßig nicht klar. Warum hat er Helena in die Burg zu Faust geholt? Damit die beiden ihren Spaß miteinander haben können?

Alles in allem verstehe ich weder die Intention des Autors, noch die Geschichte oder die Entwicklung der Charaktere, sodass ich wirklich verstehe, warum man mit Schülern nur den Faust I und nicht auch noch den zweiten Teil liest, da dieser den Schülern die Lust auf Goethe wohl endgültig verleiden würde, wobei es auch hier sicherlich ausgeben wird. Ich für meinen Teil denke, dass Goethe natürlich gelesen werden sollte, aber ich glaube auch, dass man mehr Spaß mit anderen Werken dieses Autors haben kann, sodass ich Faust Der Tragödie zweiter Teil von Johann Wolfgang von Goethe nicht weiterempfehle.

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