In der Kurzgeschichte Die überlistete Spiritistin von Agatha Christie geht es um Simon Clode, dessen Rechtsanwalt Mr. Petherick den anderen dieses Mal die Geschichte erzählt. Simon Clode war ein reicher Mandant des Anwalts, der seiner Enkelin Christobel sehr nachtrauert. Das kleine Mädchen ist vor einiger Zeit gestorben, sodass Simon die Verbindung zu ihr weiter sucht, indem er eine Spiritistin engagiert, die nach einiger Zeit sogar bei ihm einzieht. Seine Nichten und sein Neffe sind nicht wirklich begeistert davon erst recht nicht, als der ältere Herr sein Testament zugunsten der Spiritistin ändern möchte. Dies wird Mr. Petherick von Mr. Clode eines Tages mitgeteilt. Mr. Petherick ist davon nicht wirklich begeistert, sieht aber keine andere Möglichkeit als dem Mann diesen Wunsch zu erfüllen, dabei versäumt er es aber nicht, sich mit dem Mann einer der Nichten von Clode zu besprechen. Dieser Mann versucht Clode davon abzubringen sein Testament zugunsten der Spiritistin zu ändern, kann aber nichts ausrichten. Als er befürchtet, dass seine Frau ihr Erbe verliert, denkt er sich einen Trick aus. Mr. Petherick kümmert sich um das neue Testament, das sogar von einer der Hausangestellten beglaubigt wird. Petherick nimmt den Umschlag mit in sein Büro und schließt ihn dort in den Safe ein bis Mr. Clode einige Monate später verstirbt. Als er das Testament herausholt ist in dem Umschlag nur ein weißes Stück Papier. Er kann sich nicht erklären wer das Testament ausgetauscht haben soll, denn schließlich haben die, die ein Motiv haben keine Möglichkeit und diejenigen, die kein Motiv haben, hatten zwar die Möglichkeit, aber dementsprechend keinen Grund.
Nun sollen die Mitglieder des Dienstagabend-Klubs diesen Fall lösen und natürlich kann sich niemand wirklich erklären wie das weiße Stück Papier in den Umschlag mit dem Testament gekommen ist.
Interessant an diesem Fall ist besonders, dass all diejenigen, die ein Motiv haben, keine Chance hatten den Umschlag oder das Testament auszutauschen und die beiden, die die Möglichkeit hatten, ihn auszutauschen, haben ja kein Motiv, denn sie werden im Testament begünstigt. Der Verdacht kommt auf, dass die Frau, die im Testament begünstigt wird, die Spiritistin, keine Zeit hatte das Testament zu lesen und es aus Angst verbrannt hat, aber auch das scheint weit hergeholt. Es könnte auch das Hausmädchen gewesen sein, dass das Testament bezeugt hat, denn sie wird zwar nicht im Testament begünstigt, aber ihr könnte es ein Dorn im Auge gewesen sein, dass ihre Hausherren nicht im Testament begünstigt werden, obwohl es die direkten Verwandten des Toten sind. Nachdem die Grübeleien über den Täter nicht weiterführen, ist der Trick mit dem die Tat begangen wurde, besonders interessant. Und natürlich wird es am Ende so hingedreht, dass diejenigen, die für den Trick verantwortlich waren, ihn nicht eigenhändig ausgeführt haben und die, die ihn ausgeführt hat, hat aus Gehorsam gehandelt und wusste überhaupt nicht Recht, was sie da eigentlich tut und weshalb. So ergibt sich ein verschwundenes Testament ohne richtige Schuld. Der Anwalt Mr. Petherick wird am Ende vom „Täter“ aufgeklärt, der diesem in einem hypothetischen „Was-wäre-wenn“-Fall schildert was vorgefallen hätte sein können. Natürlich ist Miss Marple zuvor auf die richtige Lösung gekommen. Und damit wird auch dieser Fall von der Detektiv gelöst, also keine Überraschung, aber ein schöner kleiner Krimi, den es sich zu lesen lohnt, weshalb ich die Geschichte Die überlistete Spiritistin gerne weiterempfehle.
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