Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie ist die Geschichte, die von Miss Marple geschildert wird, denn Sir Henry Clithering beschwert sich darüber, dass die Damen der Runde Mrs. Bantry, Jane Helier und Miss Marple hätten bisher nichts zur Unterhaltung beigetragen. Nun soll Abhilfe geschaffen werden, indem Miss Marple eine Geschichte erzählt: Sie lernte damals ein junges Paar in einer Bahn kennen und plötzlich stolperte der Mann und stößt damit seine Frau, sodass diese beinahe zu Tode kommt. Miss Marple ahnt, dass Mr. Sanders diesen Unfall absichtlich inszeniert hat und folgt so Mr. Sanders und versucht ihn von seinem finsteren Plan abzubringen. Miss Marple hätte natürlich bei einem Unfall damit gerechnet, dass Mrs. Sanders von ihrem Mann umgebracht wurde, weshalb er sich dafür entscheidet einen Mordfall zu inszenieren. Dessen ist sich Miss Marple sicher, allerdings gibt es ein kleines Problem: Mr. Sanders hat ein Alibi. Und einen Teil zum Alibi trägt sogar Miss Marple selbst bei, denn sie findet mit ihm zusammen die Leiche seiner Frau. Natürlich findet Miss Marple heraus wie er sein Alibi konstruiert hat…
Bei Eine Weihnachtstragödie ist der Täter gleich von Anfang an bekannt. Das hat natürlich den Nachteil, dass man nicht so gut raten kann, wer es getan hat, aber den großen Vorteil, dass man mit Miss Marple den Trick hinter dem Alibi des Täters herausfinden kann. Das hat mich besonders beeindruckt, weil ich mich gerade ad hoc nicht daran erinnern kann, wann ich das schon einmal bei einer Miss Marple-Geschichte so explizit hatte.
Natürlich kommt hier noch hinzu, dass Miss Marple nicht miträt, sodass sie nicht auf die Lösung kommen kann. Ihre Bekannten müssen also auf die Lösung hinter dem Mord an Mrs. Sanders kommen, weshalb es ganz gut ist, dass der Täter schon bekannt ist, und nur der Ablauf rekonstruiert werden muss. Natürlich raten ihre Bekannten auch fleißig wie der Täter den Mord verüben konnte und gleichzeitig woanders gewesen sein konnte, aber sie kommen nicht hinter die richtige Lösung, sodass Miss Marple am Ende wieder die ist, die das Verbrechen aufklärt und nachvollziehbar macht, wie sie den Mord aufgelöst hat.
Eine Weihnachtstragödie ist nicht wirklich eine Weihnachtsgeschichte, denn obwohl diese Geschichte kurz vor Weihnachten spielt, gibt es kaum weihnachtliche Motive. Natürlich gibt es insofern weihnachtliche Motive als das Mr. Sanders Weihnachtsgeschenke für seine Frau aussucht und kauft, aber das war es dann auch schon im Großen und Ganzen. Wer also einen weihnachtlichen Mord mit einer Lichterkette als Mordwaffe erwartet, ist hier leider falsch. Dennoch passt diese Geschichte gut in die Jahreszeit und kann dennoch thematisch passend gelesen werden.
Insgesamt hat mir Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie recht gut gefallen, da es mal wieder eine Geschichte von Miss Marple war und die gute ältere Dame wirklich viel erlebt hat in ihrem Leben; deshalb empfehle ich diese Geschichte sehr gerne weiter.
Ein Gedanke zu „Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie“