Die Inhaltsangabe zum Roman Heinrich von Ofterdingen von Novalis findet ihr oben.
Eigentlich mag ich Werke aus der Romantik ja recht gerne, aber der Heinrich von Ofterdingen von Novalis stand schon länger in meinem Bücherregal bis ich nun endlich dazu kam, ihn zu lesen. Ich habe schon einmal etwas von Novalis gelesen und auch dort habe ich, wie auch bei Heinrich von Ofterdingen, keinen rechten Zugang gefunden. Für Hymnen an die Nacht hatte ich mir damals recht viel Zeit genommen, für Heinrich von Ofterdingen nicht so besonders viel. Ich dachte, dass es vielleicht damit zusammenhängt, dass ich keinen Zugang fand, aber da ich mir ja für Hymnen an die Nacht mehr Zeit nahm, ist das eigentlich unlogisch. Vielleicht lag es auch an dieser Vermischung von Realität und Traum- oder Märchenwelt. Bei E.T.A. Hoffmann, ebenfalls einem Romantiker, fand ich das toll, aber dort ist dieses Übersinnliche Element auch irgendwie dezenter.
Aber das Motiv und die Idee hinter dem Roman, haben mir sehr gut gefallen. Ein Jüngling will Dichter werden und geht auf eine Reise, auf dieser Reise verändert er sich weiter und entwickelt sich. Dann ist er an seinem vorläufigen Ziel und lernt die Liebe, Mathilde, kennen. Als diese stirbt, verliert er den Halt und muss sie neu wiederfinden, indem er sich abermals weiterentwickelt. Natürlich empfinde ich Mitleid mit einer solch tragischen Figur, doch finden wir viele dieser Motive bei den Serapionsbrüdern von E.T.A. Hoffmann wieder, gleichzeitig empfinde ich Novalis nicht als so leicht und – es klingt vielleicht doof, aber – einfach zu lesen. Ich persönlich kriege eher zu Hoffmann den Zugang als zu Novalis, wobei ich auch bei Hoffmann bei manchen Geschichten Schwierigkeiten hatte.
Insgesamt ist der Heinrich von Ofterdingen von Novalis sicherlich, obwohl er Fragment geblieben ist und somit der Ausgang ungewiss bleibt, sicherlich lesenswert – man sollte sich nur nicht von der Länge und dem Konzept des Romans abschrecken lassen.