Natürlich gefiel es mir ziemlich gut, die Jugendlichen einmal in ihrer normalen Umgebung kennen zu lernen und mitzuerleben, wie sich die beiden entwickeln. Martin, der ein guter Schüler war und anscheinend wirklich ein netter Kerl, wird von seinen Mitmenschen nicht besonders freundlich behandelt, in ihm entwickelt sich eine Wut, die sich entlädt, als er endlich die Gelegenheit dazu hat, denn es gibt keine Erwachsenen mehr, damit keine Ordnung und eben auch keine Regeln mehr. Gleichzeitig lernen wir auch seinen älteren Bruder kennen, der von Anfang an beliebt war bei seinen Mitschülern. In der Not zeigt er sich sanfter und netter, als man von ihm zuvor gedacht hätte, denn zu seinem Bruder war er nicht besonders nett, auch wenn dies vielleicht auf normale Geschwisterrivalitäten zurückzuführen ist. Diese unterschiedliche Entwicklung fand ich sehr interessant und auch die Entwicklung von Trudy und Ebony, die beide eigentlich hinter Bray her waren und deshalb die Nähe zu seinem jüngeren Bruder Martin suchten, war wirklich interessant, denn Trudy, die am Anfang in Bray verliebt ist, lässt sich von Martins Verwandlung zu Zoot betören, doch irgendwann kann sie damit nicht mehr umgehen und sie geht wieder zu Bray, den sie am Anfang schon sympathisch fand, und der anscheinend der ist, der viele Dinge ähnlich sieht, weshalb sie ein gutes Team bilden, denn sie scheint für die Kinder eine Art Mutter oder etwas ähnliches darzustellen. Ebony, die eigentlich auch in Bray verliebt war, fühlt sich von Zoot, seiner Gefährlichkeit und seiner Wut derart bezaubern, dass sie sich ihm anschließt, sowohl aus Faszination, wie auch aus Furcht. Sie scheint das Spiel mit dem Feuer zu mögen. Irgendwie kann ich mit keinem der vier Charaktere sehr viel anfangen, denn ihr Verhalten während und vor dieser Krise erscheint mir sehr unreif, allerdings scheinen Trudy und Bray an ihren Aufgaben zu wachsen, wohingegen Zoot die Macht, die ihm durch die fehlenden Regeln gegeben wurde, zu genießen. Hier wird das Motiv, das wir vielleicht schon aus Herr der Fliegen kennen, deutlich. Zwei Gruppen kommen aus einer Gesellschaft und entwickeln sich ohne Erwachsene und ohne Regeln in ganz unterschiedliche Richtungen. Auch wird in diesem Band der Grundstein für Trudys spätere Entwicklung gelegt, aber dazu wohl lieber später mehr.
Alles in allem fand ich den ersten Band der Vorgeschichte: Bray und Martin von Linda Jensen durchaus nicht schlecht, denn er beleuchtet viele Aspekte, vor allem lernen wir schon ein paar Charaktere kennen, die wir dann später noch besser kennenlernen werden, auch die Entwicklung soll hier noch mal erwähnt werden, denn sie sorgt dafür, dass ich diesen Teil weiterempfehle.