Rezensionsexemplare

Rund um’s Lesen: Rezensionsexemplare

Rezensionsexemplare bekommen Journalisten um Rezensionen über veröffentlichte Bücher zu schreiben. Ich weiß nicht wie das bei Zeitungsjournalisten ist, aber bei Bloggern ist es so, dass man ein Buch beim Verlag beantragen muss. Manchmal führen Verlage auch Listen mit Bloggern, ob sie das ganz allgemein oder für bestimmte Genres oder Autoren tun, weiß ich allerdings nicht. Der Blogger schreibt also dem Verlag, dass er Interesse an einem Buch hat und es gerne rezensieren würde. Dies kann sowohl über eine normale E-Mail, als auch über ein Kontaktformular oder über eine Bloggerplattform geschehen. Danach bekommt der Blogger ein Rezensionsexemplar zugeschickt oder eben auch nicht. Dafür muss er nichts bezahlen, aber im Gegenzug für das kostenlose Exemplar, verlangt der Verlag eine ehrliche Rezension innerhalb der nächsten 1 bis 2 Monate (das ist von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich). Die Rezension wird dann meist sowohl auf dem Blog als auch auf anderen Buchseiten hochgeladen und manchmal auch in anderen Social Media-Kanälen verbreitet. Abschließend erhält der Verlag einen Bestätigungslink und kann nun mit der Rezension werben.

An sich ist das eine gute Sache, denn sowohl der Verlag als auch der Blogger haben etwas von diesem Arrangement. Wichtig ist nur, dass der Blogger kenntlich macht, dass er diese Rezension auf Bitten des Verlags geschrieben hat.

Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile: Leider hat jeder Verlag bzw. jede Verlagsgruppe ihre eigene Plattform, sodass man sich als Blogger an vielen verschiedenen Plattformen anmelden muss, wenn man häufiger Rezensionsexemplare anfordert. Bei den Plattformen bekommt man häufig Bescheid, ob der Verlag einem das Rezensionsexemplar zusendet oder nicht, aber bei den Kontaktformularen habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Letztes Jahr habe ich im November versucht bei einem Verlag ein Rezensionsexemplar anzufordern (über das Kontaktformular für die Rezensionsexemplare). Bis heute (Mai 2019) habe ich von dem Verlag nichts gehört. Weder eine Zustimmung noch eine Ablehnung; wobei ich vermute, dass sie es mir nicht schicken werden ????. Ich bin sicher, dass mir das Buch gefallen hätte, denn ich lese immer wieder Bücher von diesem Autor und auch wenn ich sie nicht zu den tollsten jemals geschriebenen Büchern rechne, glaube ich doch, dass mir das Buch gefallen hätte. Natürlich kann ein Verlag nicht jedem Blogger ein Buch schicken, das versteht jeder. Aber dennoch wäre eine Ablehnungsmail schön. Dann weiß ich als Blogger, dass ich mich nach neuen Büchern umschauen kann, denn ein Rezensionsexemplar kann auch gut und gerne mal zwei oder drei Wochen brauchen bis es endlich ankommt. Und gerade Ende letzten Jahres kamen ein paar Bücher raus, die ich gerne gelesen hätte. Außerdem finde ich es einfach unhöflich, wenn ein Verlag nicht auf Mails oder Kontaktformulare antwortet. Es ist ja nicht so, dass ein Blogger in seine Rezensionen keine Arbeit steckt. Ich brauche eine gewisse Zeit X zum Schreiben einer Rezension, außerdem muss ich die Rezension hochladen, viele Blogger machen sich viel Arbeit mit hübschen Fotos. Aber das ist ja nur der Output, den man sieht. Man liest das Buch ja auch bevor man es rezensiert. Klar ist, dass das meistens Spaß macht. Aber das ändert ja nichts an der Zeit, die wir in ein Buch stecken und die Liebe, mit der wir unsere Rezensionen schreiben.

Ich finde es unglaublich schade, dass das von vielen Verlagen so wenig gewürdigt wird; schließlich machen wir praktisch kostenlos Werbung für sie (was kostet einen Verlag so ein Rezensionsexemplar? Hälfte des Buchpreises, Versand, Vertriebsunternehmen und ggf. Lagerung, etc.). Ich weiß, dass eine Mail oder eine Rückantwort mal untergehen kann, aber ich für meinen Teil erhalte sehr, sehr selten Antworten von Verlagen. Ich wünsche mir einen respektvolleren Umgang mit den kleinen Bloggern, denn sie lieben Bücher häufig genauso sehr wie Verlagsmitarbeiter (kaum jemand geht in die Buchbranche, wenn er Bücher nicht liebt, oder?) und sie tragen einen wertvollen Teil zur Vielfalt des Buchmarktes bei.

Was für Erfahrungen habt ihr mit Verlagen gemacht? Was denkt ihr über Bloggerplattformen und Kontaktformulare?

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