Kapitän Haydock und der ehemalige Beamte Evans unterhalten sich darüber, dass die Nachbarn von ihnen, die Merrowdenes ihm sehr bekannt vorkommen. Eigentlich ist es nur Mrs. Merrowdene, die Mr. Evans sehr bekannt vorkommt. Er glaubt, dass diese Frau damals ihren Mann umgebracht hat, aber natürlich kann er nichts beweisen. Damals wurde sogar die Frau des Verstorbenen verhaftet und angeklagt, aber man konnte ihr nichts beweisen. Er sucht also diese Verdächtige auf um ihr mitzuteilen, dass er ihr auf der Spur ist. Sie erzählt ihm, dass das Hausmädchen manchmal Tassen aus dem Labor nimmt und diese ohne sie zu spülen wieder in den Schrank stellt. Leider hantiert ihr Mann im Labor mit sehr giftigen Substanzen und diese befinden sich manchmal eben auch in den Tassen. Wenn also in dem Tee ihres Mannes ein Gift gefunden würde, dann wäre das nur ein bedauerlicher Unfall. Mr. Evans wird von Mrs. Merrowdene auf eine Tasse Tee eingeladen. Sie trinkt sogar aus der Tasse ihres Mannes und kann so den Verdacht des ehemaligen Beamten zerstreuen, doch dieser kann sich nicht lange über seinen Teilerfolg freuen…
Der Unfall von Agatha Christie ist eine Geschichte, die sich in dem Sammelband Der Unfall und andere Fälle befindet. Dort ist sie die erste Geschichte und steht anderen Geschichten ihrer Art aber auch Geschichten mit Ermittlern wie Miss Marple und Hercule Poirot gegenüber. Dieser Band enthält nämlich die letzte Miss Marple-Geschichte. Aber gut, nun zu der ersten Geschichte des Bandes.
Dieses enthält auch einen Ermittler, allerdings nicht im eigentlichen Sinne. Ich kenne beispielsweise Geschichten wie Das Spiegelbild und Die Puppe der Schneiderin, die ähnlich funktionieren. In beiden geschieht eine seltsame Begebenheit, aber sie kommen beide gänzlich ohne Ermittler aus. Der Unfall enthält einen Ermittler, doch dieser ermittelt nicht im eigentlichen Sinne, sondern konfrontiert mehr oder weniger direkt die angebliche Mörderin mit seinem Verdacht. Diese scheint mit diesem Verdacht sehr ruhig umzugehen.
Es fiel und fällt mir schwer Mr. Evans vernünftig einzuschätzen. Irgendwie wirkte er nicht wie ein normaler Ermittler. Er scheint die Mörderin als solche entlarvt zu haben, allerdings ohne sie wirklich als Mörderin ernst zu nehmen, denn er konfrontiert sie ja direkt mit seinem Verdacht und das ist nun schon ziemlich ungewöhnlich für einen normalen Ermittler. Auch was darüber hinaus seinen Charakter angeht, kann ich mich weder an andere Geschichten mit ihm erinnern noch fällt mir irgendwas zu seinem Charakter ein.
Insgesamt endete die Geschichte Der Unfall ziemlich abrupt und mit einigen Überraschungen, und war aufgrund der fast kompletten Ermittlerlosigkeit nicht ganz so mein Fall, wer aber mal auf etwas andere Kriminalgeschichten steht, der könnte mit dieser Geschichte durchaus auf seine Kosten kommen.
Ein Gedanke zu „Der Unfall von Agatha Christie“