Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland

Alkestis von Euripides

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Blogprojektes Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland.

In der Tragödie Alkestis von Euripides geht es um den Tod der Hauptperson: Alkestis, weiterhin spielen mit ihr Ehemann Admetos, Apollon, Thanatos, Chor der pheraiischen Greise, eine Dienerin, Eumelos, Herakles, Pheres, ein Diener, Tochter des Admetos, Diener und Dienerinnen, Trauergefolge. Die Handlung spielt in Pherai in Thessalien. Admetos sucht jemanden, der an seiner statt sterben würde, doch seine alten Eltern wollen lieber leben. Seine Frau kann und will nicht ohne ihn nicht leben, also entscheidet sie sich für ihn zu sterben. Alkestis wird also sterben und ihr Mann versucht sie zu überzeugen nicht zu sterben, doch es liegt nicht mehr in ihrer Macht. Sie nimmt ihm noch das Versprechen ab, sich keine neue Frau und Mutter für die gemeinsamen Kinder zu suchen, was er ihr bereitwillig verspricht. Als Alkestis gestorben ist, taucht Herakles in seinem Haus auf und bittet um Gastfreundschaft. Admetos will seinen Freund trotz seiner Trauer nicht wegschicken und behauptet so, dass nur eine entfernte Bekannte zufällig bei ihnen im Haus gestorben ist. Herakles findet letztendlich doch heraus, dass Alkestis gestorben ist und so schmiedet er einen Plan: Am Grab will er den Dämon, der Alkestis ins Totenreich führt abpassen, überfallen und sie ihm entreißen. Herakles bringt Admetos eine verschleierte Frau und bittet seinen Freund diese bei sich aufzunehmen, denn er habe sie bei einem Faustkampf gewonnen. Admetos fühlt sich an seine Frau erinnert und möchte sie deshalb eigentlich nicht aufnehmen, lässt sich aber schließlich doch von dem Freund überzeugen, der ihm sogleich offenbart: Diese Frau erinnert dich nicht nur an Alkestis, sie sieht nicht nur auf wie Alkestis, es ist Alkestis. Admetos ist glücklich seine Frau doch wieder an seiner Seite zu haben.

Ihr habt es vielleicht schon an der Beschreibung von mir gemerkt, aber ich persönlich mochte die Alkestis von Euripides wirklich gerne. Das Motiv ist wohl nicht allzu unbekannt, und wird öfter in Werken verarbeitet. Mir persönlich hat es ziemlich imponiert, dass eine Frau ist für ihren Mann zu sterben, sodass dieser weiter leben kann und vielleicht auch weiterhin sein Amt ausüben kann. Die Konsequenzen, die damit verbunden sind, lasse ich hier also mal komplett außeracht. Aber natürlich kann man hier auch bemängeln, dass Alkestis für ihren Mann sterben muss. Die einzige Frau des Stücks wird geopfert oder opfert sich, weil ihr Mann nicht sterben möchte. Das finde ich persönlich sehr bedenklich und mir gefiel die Implikation dessen nicht wirklich. Lässt man eine feministische Interpretation aber bleiben, fand ich es durchaus interessant, zumal die Eltern von Admetos nicht bereit waren für ihren einzigen Sohn zu sterben. Man sollte doch davon ausgehen, dass seine Eltern bereit sind sich zu opfern, damit ihr Sohn weiterleben kann und weiterhin sollte man doch davon ausgehen, dass sie wissen, dass sie Enkelkinder haben, dass diese ihre Eltern brauchen und somit rein logisch betrachtet das eigene Opfer vorzuziehen wäre. Admetos macht genau dies seinem Vater zum Vorwurf. Dieser lässt sich diesen Vorwurf zwar nicht so einfach gefallen, schließlich hätte sein Sohn den Tod ja auch einfach auf sich nehmen können, dennoch ist dieser Punkt auf jeden Fall erwähnenswert.

Ich persönlich verstehe Alkestis Motive nicht so genau, aber abgesehen davon dass mir die Innensicht der Figuren ein bisschen gefehlt hat, mochte ich die Darstellung von Alkestis sehr gerne. Sie als liebende Mutter und Ehefrau ist bereit sich selbst zu opfern, damit ihr Mann weiterleben kann, um ihren Kindern den Vater zu erhalten. Ich mochte auch, dass Herakles Alkestis zurückholt aus dem Reich der Toten, was eigentlich niemand für möglich hielt und mir fehlte auch, aber das liegt vielleicht an meinem mangelnden Hintergrund wissen, eine Begründung für einige Dinge. Ich habe beispielsweise nicht so ganz verstanden, warum Alkestis überhaupt für Admetos sterben konnte, ich habe auch nicht verstanden, weshalb sie zurückgeholt werden konnte und woher Herakles wusste, dass so etwas im Hause von Admetos ablief. Lag es wirklich nur daran, dass er zufällig als Gast vorbeikam und von einem Diener über den Tod der Hausherrin aufgeklärt wurde, oder wusste er vorher schon davon und hat nur darauf gewartet, dass man ihn aufklärt, damit er einen Grund hat ans Grab zu gehen um Alkestis zu befreien.

Alles in allem hat mir die Tragödie Alkestis von Euripides wirklich gut gefallen und für mich zumindest war auch die Übersetzung wirklich ein Genuss, sodass ich dieses Tragödie auf jeden Fall auch inhaltlich und stilistisch weiterempfehlen möchte.

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