Dieser Roman ist der vierte Band der Girlfriend-/Autorinnen-Reihe, somit bildet er den Abschluss der vierbändigen Reihe und sollte eigentlich auch noch ein paar der anderen Geschichten abschließen. Dies war hier so überhaupt nicht der Fall. Der Roman ist auch im Verhältnis zu den anderen drei Romanen relativ kurz (Band 1-3 haben jeweils etwa 320 Seiten und Band 4 288 Seiten).
Auch kommen hier die drei Freundinnen praktisch gar nicht vor, weil der Roman ja hauptsächlich gar nicht in Boise spielt und Adele sogar so weit weg ist, dass sie sich auch überhaupt nicht mal zwischendurch mit ihren Freundinnen treffen kann. Leider versucht sie auch nicht auf andere Weise mit ihren Freundinnen in Kontakt zu treten (im ersten Band war es, glaube ich, als die Protagonistin mit ihren Freundinnen auch per Mail in Kontakt stand). Auf diese Weise steht der Roman ziemlich alleine da und hat wenig Chance den voran gegangenen Band irgendwie abzuschließen.
Abgesehen davon finde ich die vier Autorinnen irgendwie farblos. Nachdem ich jetzt die ganze Reihe – die mir nichtsdestotrotz großen Spaß gemacht hat – gelesen habe, ist mir extrem aufgefallen wie absolut austauschbar die Charaktere bei Rachel Gibson sind. Es klingt doof, weil ich sie dennoch zu meinen Lieblingsautorinnen rechne, weil man eben genau weiß was man bekommt, aber das hat den Nachteil: Kennt man einen, kennt man alle. Die männlichen und auch die weiblichen Hauptcharaktere sind absolut austauschbar. Sie haben nichts besonderes, außer vielleicht die individuelle Geschichte, die dennoch zum gleichen führt: Ein Streit kurz vor Schluss. Es ist vollkommen egal welche Geschichte die Frauen haben und auch bei den Männern muss man aufpassen, dass man nicht durcheinanderkommt. Ich habe den Roman mit einigen Unterbrechungen gelesen und so musste ich immer gucken, dass ich mich richtig an die Charaktere erinnere und sie nicht mit anderen Männern bzw. Frauen aus anderen Romanen der Autorin verwechsele, weil sie einfach so unglaublich verwechselbar sind.
Abgesehen von den beschaulichen Lesestunden, die ich mit dem Buch hatte, hat dieser Roman aber leider nichts zu bieten. Obwohl ich Rachel Gibson als Autorin sehr schätze, war ich doch enttäuscht von diesem Reihenabschluss, weil man davon einfach nichts merkt. Man hatte beinahe den Eindruck, dass hier noch 40 Seiten fehlen und Gibson einfach ihrer Deadline zu nahe kam. So nach dem Motto: Okay, die Deadline ist übermorgen, ich schreibe jetzt noch 10 Seiten, um das Ding fertig zu machen auch wenn ich noch 50 Seiten bräuchte, um die Reihe abzuschließen.
Leider bleibt man als Leser(in) genau mit diesem Gefühl zurück. Man wünscht sich, die Freundinnen, die man in der Reihe gewonnen hat, noch einmal zu sehen, dass man sich vernünftig von ihnen verabschieden kann. Stattdessen tauchen sie auf ca. 10 Seiten auf, sagen dort Sachen, die einfach nur nervig sind und verschwinden dann kleinlaut als Adeles Zach vor der Tür steht. So bekommen sie einen absolut farblosen Abgang und einzig Maddie tut sich durch ihre ständige Angst, es mit einem Irren zu tun zu haben hervor. Davon abgesehen könnte man die Namen, Aussagen und Verhaltensweisen leider einfach austauschen. Nun genug der negativen Worte: Leider hat mir Küss weiter, Liebling! Von Rachel Gibson nicht so richtig gut gefallen und ich habe bisher noch nicht mal etwas über das Cover und den deutschen Titel geschrieben… Von mir gibt es für diesen Reihenabschluss leider keine Empfehlung.