Agatha Christie-Kurzgeschichten

Das Geheimnis des blauen Kruges von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Das Geheimnis des blauen Kruges von Agatha Christie spielt Jack Hartington jeden Morgen vor der Arbeit Golf. Eines Morgens hört er genau um 7:25 Uhr einen Schrei. Eine Frau schreit, dass jemand ermordet wurde. Jack findet niemanden, der das geschrien haben könnte. Nur eine junge Frau steht im Garten des einzigen Häuschens, doch sie will nichts gehört haben. Er hört den gleichen Schrei nach an anderen Morgen und zwar zur gleichen Zeit am gleichen Ort, doch die junge Frau, die er dabei immer antrifft, behauptet weiter, dass sie nichts gehört hat. Als er eines Tages einen Mann aus seinem Hotel trifft, der ihn interessiert mustert, ahnt er, dass man ihm seine Hirngespinste langsam an sieht und so spricht er Doktor Lavingston an. Dieser geht mit Jack gemeinsam golfen, doch auch er hört keinen Schrei. Gemeinsam finden sie heraus, dass Jack den Schrei aber wohl wirklich gehört haben muss und dass dieser wohl an die Umgebung um das Landhaus gebunden ist und an die Uhrzeit 7:25 Uhr. Als nun auch noch das junge Mädchen den Schrei hört, wollen der Doktor und sie gemeinsam mit Jack diesen Schreien auf den Grund gehen. Sie finden heraus, dass ein blauer Krug, der einmal in dem Landhaus gestanden haben muss, der Grund für viele seltsame Vorkommnisse gewesen sein könnte, denn in dem Landhaus haben immer wieder Menschen gewohnt doch nach mehr oder weniger kurzer Zeit sind alle wieder sehr plötzlich und teilweise ohne Abschied oder ihre Sachen wieder ausgezogen. Jack erkennt den blauen Krug wieder, er gehört einem Onkel und so leiht er sich den Krug von diesem. Doch können sie mit dem Krug dem Geheimnis auf den Grund kommen?

Das fiese an Rezensionen vor allem von Krimis ist ja, dass man das Ende nicht verraten darf oder soll, und das ist besonders dann fies, wenn die Enden so super gemacht sind wie bei Christie. Auch hier würde ich gerne wieder so viel über das Ende erzählen, weil ich es wirklich beeindruckend finde wie hier der gesamte Spuk aufgelöst wird, doch natürlich darf ich das nicht. Nur so viel sei gesagt: Es gibt für alles eine Erklärung, mag sie auch noch so unwahrscheinlich sein.

Besonders interessant ist auch an dieser Geschichte wieder, dass es keinen Ermittler gibt und es gibt auch keinen Mord im eigentlichen Sinne, sondern wie man es schon aus dem Spiegelbild oder Die Puppe der Schneiderin kennt eine seltsame, mysteriöse vielleicht sogar gruselige Begebenheit, die dann von den Protagonisten aufgeklärt werden soll und meistens relativ offen gelassen wird. Dem ist hier zumindest nicht so. Natürlich gibt es diese seltsame, gruselige Begebenheit mit den Schreien, die am Anfang nur Jack hört, doch hier wird die Begebenheit aufgelöst.

Die Figuren haben mir recht gut gefallen, wenngleich sie alle nicht so präzise ausgestaltet sind wie man sich das bei einem ausgewachsenen Krimi vielleicht wünschen würde, aber zumindest Jack wird so beschrieben, dass man sich in ihn und seine Angst hineinfühlen kann, obwohl er gar nicht so ausführlich beschrieben wird. Auch das Mädchen und der Doktor werden so beschrieben, dass man sich ein bisschen in sie reindenken kann, aber hier ist es nicht so nötig, denn sie stehen dem Protagonisten ja nur zur Seite und sind nicht direkte Hauptfiguren, da es ja eigentlich nur um Jack Hartington geht.

Insgesamt ist Das Geheimnis des blauen Kruges von Agatha Christie eine nette kleine Geschichte, nichts besonders, aber wer auf Krimi-Geschichten ohne Mord und Totschlag und ohne Ermittler steht, sondern sich eher für die Richtung Phantastik oder eine Mischung aus Phantastik und Krimi interessiert, der kann mit dieser Geschichte durchaus seine Freude haben.

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