Caput Mortuum ist das zweite Werk der Autorin Ulrike Kucera und ich muss sagen, dass es mir dafür ausgesprochen gut gefiel. Kucera schreibt sehr ausführlich. Sie beschreibt die Situationen sehr genau und ausführlich und dennoch fand ich es meistens (es gab tatsächlich ein oder zwei Ausnahmen) als nicht besonders langatmig oder gar langweilig. Das gefiel mir ganz gut. Auch die Beschreibungen von Frankfurt gefielen mir recht gut, wenngleich ich mich in Frankfurt nicht gut genug auskenne, um die Orte wirklich gut wiedererkennen zu können.
Besonders die Idee mit den drei Erzählsträngen gefiel mir gut. Man weiß, dass die drei Erzählstränge vermutlich irgendwann zusammenlaufen, sonst würde der Erzähler nicht immer wieder hin und her wechseln. Und natürlich ist auch halbwegs klar, wie diese drei Stränge zusammenlaufen müssen, wobei es da dennoch noch einige Überraschungen gab, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Das Wechseln der Perspektiven war manchmal schon ein bisschen anstrengend und sorgte natürlich auch dafür, dass die Handlung lange spannend blieb, weil die Autorin es gekonnt so dreht, dass immer wieder kleinere Informationshäppchen preisgegeben werden. Immer wieder erfährt der Leser mehr über die Hintergründe, aber dennoch bleiben noch ein paar Geheimnisse und niemals wird zu viel aufgedeckt. Das war manches Mal wirklich ziemlich nervenaufreibend. Der Krimi ist also kein normaler Krimi wie man ihn von Christie oder Kibler kennt, denn es gibt nicht einen Fall zu dem immer mehr Informationen gesammelt werden, sondern durch die Wechsel und neuen Perspektiven wird zwar in diesem Fall ermittelt, aber die menschlichen Hintergründe bleiben dabei dennoch nicht unberücksichtigt.
Für mich hat es Kucera mit Caput Mortuum geschafft einen spannenden Krimi zu schreiben, der mich beinahe schon an einen Thriller erinnert, bei dem die menschlichen Hintergründe nicht außer Acht gelassen werden, dennoch wird der Fall ziemlich lückenlos aufgedeckt und vor allem wie der Kommissar den Fall auflöst hat mir sehr gut gefallen, denn ich wurde schon mit halbaufgelösten Fällen aus einem Krimi entlassen, was mir gar nicht gefiel. Mir gefiel der Krimi wirklich relativ gut, wenngleich es ein paar kleinere Längen gab, sodass ich ihn gerne guten Gewissens weiterempfehlen kann.