Mord in Blasbach von W. Borchers

Rezension: Mord in Blasbach von Wolfgang Borchers

Der Kriminalroman Mord in Blasbach von Wolfgang Borchers spielt in Wetzlar. Dieser Kriminalroman arbeitet mit vielen bekannten Mitteln. Zum einen haben wir einige ermittelnde Beamte, wobei es sich hierbei um recht viele Beamte handelt, denn wir haben zum einen Leo und Dirk, die von Anfang an ermitteln, aber darüber hinaus auch noch Hanne. Auch haben wir einen Staatsanwalt Hubert Zimmermann, der von allen nur Hubsi genannt wird und Jobst Assmann, den Chef der Abteilung. Zwischen den Kommissaren entwickelt sich in relativ kurzer Zeit eine Freundschaft, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass Leo noch nicht allzu viele Leute in Wetzlar kennt. Dabei gefällt mir dann besonders gut, dass die beiden recht häufig Essen gehen und dann auch immer wieder von diversen Orten in Wetzlar die Rede ist. Der Autor schafft es also über die Freundschaft der beiden Polizisten Wetzlar ein bisschen vorzustellen.

Auch haben wir zwei Morde, die den Krimi ein bisschen auflockern. Häufig ist es so, dass in einem Krimi erst ein Mord geschieht und dann ganz viel ermittelt wird, aber leider führen diese Ermittlungen häufig zu nichts mehr, sodass dann ein zweiter Mord geschehen muss, damit die Polizei wieder neue Ansätze hat. Dieses Mittel wird auch hier verwendet, aber darüber hinaus, gibt der Autor seinen beiden Protagonisten recht viele Ermittlungsansätze, die diese abzuklappern haben. Das gefiel mir sehr gut.

Nach so viel Lob muss ich aber auch noch ein bisschen Kritik loswerden: Der Autor hat einen sehr eigenen Stil und ich musste mich teilweise wirklich zusammenreißen, dass mich das nicht immens gestört hat. Da sind zum einen die Satzanfänge mit sodann, die relativ häufig verwendet werden. Und auch einige Aussagen und Gedanken der Figuren scheinen mehr über den Autor auszusagen als über den Roman, die Figuren und die Geschichte. Aber das möchte ich hier nicht vertiefen.

Auf der einen Seite hat mich gestört, dass Hanne immer wieder weg musste um sich um ihren Sohn zu kümmern, denn Leo nimmt ziemlich viel Rücksicht auf die junge Mutter, weil er genau weiß, was er bei seinem eigenen Sohn alles verpasst hat. Aber auf der anderen Seite ist es natürlich sehr freundlich, dass er ihr die Möglichkeit gibt, bei ihrer Familie zu sein, weil gerade der Polizeiberuf ja mit recht unangenehmen Arbeitszeiten aufwartet. Dennoch: Warum musste es ausgerechnet eine Frau sein? Na gut, das ist vielleicht auch einfach der Zeit geschuldet, denn der Krimi ist schließlich schon 15 Jahre alt.

Insgesamt hat mir Mord in Blasbach von Wolfgang Borchers aber ziemlich gut gefallen. Die Figuren sind lebendig beschrieben und man hat das Gefühl mit den Kriminalisten mitfiebern zu können und auch der Fall ist sehr komplex geschildert, sodass hier ein toller Kriminalroman, der im Herzen von Wetzlar spielt, vorliegt.

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