Sherlock Holmes Kurzgeschichten

Der Mann mit der Schramme von Sir Arthur Conan Doyle

In der Geschichte Der Mann mit der Schramme von Sir Arthur Conan Doyle wird Dr. Watson von einer Freundin seiner Frau darum gebeten, ihr ihren Mann zurückzuholen. Watson fährt um ihren Mann aus einer dubiosen Opiumhöhle zu holen und findet dabei nicht nur ihn, sondern auch seinen Freund Sherlock Holmes. Holmes erzählt ihm, nachdem sie die Opiumhöhle verlassen haben, von einem neuen Fall, an dem er gerade arbeitet. Eine Frau hat ihn engagiert damit er nach ihrem Ehemann sucht. Sie hat gesehen wie er an einem Fenster oberhalb der Opiumhöhle stand, einen Schrei von sich gab und dann nach hinten weggezerrt wurde. Sie wollte zu ihm, wurde aber nicht durchgelassen und als sie wenig später mit Polizisten wiederkommt, ist ihr Mann verschwunden, nur seine Klamotten sind noch dort. Nachdem die Polizei nichts erreichen kann, geht man davon aus, dass ihr Mann tot ist und von dem Bettler, der in dem Zimmer wohnt, in dem die Kleidung ihres Mannes gefunden wurde, ermordet wurde. Obwohl man dem Mann nichts beweisen kann, wird er verhaftet. Holmes und Watson, im Haus der Klientin angekommen, begeben sich relativ schnell, nachdem die Frau ihnen erzählte, dass sie an diesem Tag einen Brief ihres Mannes bekam, dass alles gut würde und sie sich nicht sorgen solle, in ihr Zimmer. Watson geht schlafen und Holmes macht sich ans Nachdenken. Am nächsten Morgen noch sehr früh lassen die beiden anspannen und fahren auf die Polizeiwache, in der der Bettler festgehalten wird. Schnell haben sie aufgedeckt, dass dieser Bettler niemand anderes als Neville St Clair, der Vermisste und totgeglaubte Ehemann der Klientin. Neville löst in der Gefängniszelle sitzend vor dem Polizisten, Holmes und Watson seine Geheimnisse auf, darf danach allerdings zurück zu seiner Frau, denn für das Verbrechen, für das er verhaftet wurde, kann er nun nicht mehr belangt werden.

Die Geschichte fängt bei Dr. Watson, der von einer Freundin seiner Frau beauftragt wird, ihren Mann zu finden, an. Ging dann über in die Opiumhöhlenszene, sodass von dort aus in den Fall übergeleitet werden kann. Mir persönlich war es ein zu großer Zufall, dass Dr. Watson rein zufällig an dem Abend in der Opiumhöhle war, an dem auch Holmes dort war um seinen Fall zu lösen. Und interessanterweise schafft er es erst mit Watson an seiner Seite den Fall dann auch zu knacken. Schade war auch, dass darauf am Ende nicht mehr Bezug genommen wird – also auf den Mann der Freundin. Dieser Teil der Geschichte wirkt somit total gestellt und konstruiert und passt nicht in die sonst sehr gut durchdachten Geschichten von Doyle.

Ansonsten hat Watson auch hier keine tragende Rolle. Er schläft während sein Freund den Fall löst, war am Anfang des Falles nicht mal dabei und ist etwa 12 Stunden in ihn involviert, danach ist er dann auch schon gelöst. Holmes hingegeben arbeitete einige Tage an diesem Fall und wenn man sich die Auflösung ansieht, wundert es mich, dass er nicht früher auf die Lösung kam, schließlich gab es nicht allzu viele Verdächtige und damit auch nicht allzu viele Lösungsmöglichkeiten.

Zu den anderen Figuren bekommt man in dieser Geschichte keinen richtigen Zugang, wobei man für die Klientin Holmes‘ und auch Watsons ein gewisses Mitleid bekommt, aber auch für den Ehemann, Neville St Clair, kann man Mitleid bekommen. Aber diese einseitige emotionale Reaktion macht noch keine richtig spannende Geschichte aus.

Insgesamt empfand ich Der Mann mit der Schramme von Sir Arthur Conan Doyle als keine schlechte, aber leider auch nicht als besonders gute Geschichte von diesem Autor, sodass ich sie zwar weiterempfehle, aber auf die besseren – hier bereits rezensierten und hier weiterhin rezensiert werdenden – Geschichten verweise.

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