Was sich liebt, das küsst sich von R. Gibson

Rezension: Was sich liebt, das küsst sich von Rachel Gibson

Ich könnte natürlich auch bei diesem Liebesroman von Rachel Gibson darauf eingehen, dass sich das Goldmann-Team nicht so wahnsinnig große Gedanken darüber gemacht hat, ob das Cover zum Inhalt passt oder darüber ob der Titel irgendwas mit dem Inhalt zu tun hat oder auch nur wiederzuerkennen ist. Ich meine, ich lese die Bücher von Rachel Gibson wirklich gerne, aber nicht einmal ich kann mir merken welche der Bände ich schon gelesen habe. Das kann ja eigentlich nicht sein, oder? Eigentlich ist es doch eher schädlich für den Verlag, wenn er es seinen Lesern so schwer macht sich zu merken welche der Romane sie bereits gelesen haben. Der Originaltitel lautet „Nothing but Trouble“ und ich frage mich, ob der Titel „Nichts als Ärger“ schon vergeben war oder warum das Team diesen eigentlich total coolen Titel abgelehnt hat. Der Titel passt gut zum Inhalt und klingt auch in der deutschen Übersetzung ziemlich gut, finde ich.

Aber lassen wir diese beiden Dinge mal außen vor und beschäftigen uns mit dem Inhalt: Auch bei Was sich liebt, das küsst sich gilt wieder einmal, dass man den männlichen Protagonisten komplett austauschen könnte und man würde es nicht merken. Mark hat nichts, außer vielleicht seinen Verletzungen, was ihn irgendwie einzigartig, interessant oder wiedererkennbar macht. Ich weiß übrigens selbst nach dem Lesen nicht einmal wie der Mann eigentlich aussehen soll. Klar, er ist gutaussehend und durchtrainiert, aber das sind die Protagonisten bei Rachel Gibson ja alle.

Chelsea ist eigentlich ziemlich cool, weil sie offen mit Mark über ihre Probleme spricht und ihre Wünsche und Träume offenbart. Meint ihr, er hätte ihr erzählt, dass er in den letzten Monaten keinen mehr hochgekriegt hat und deshalb wie ein Mönch gelebt hat? Nein. Aber sie erzählt von ihren körperlichen Unzulänglichkeiten, von den Problemen mit ihrer Schwester und von ihrem Traum, eine große Schauspielerin zu werden (nicht wegen des Ruhmes oder zumindest nicht nur, sondern auch und vor allem, weil sie es liebt, in andere Rollen zu schlüpfen). Sie wird mal anders beschrieben wie die Frauen, die in der Reihe vorher Protagonistinnen waren. Chelsea ist eher klein, hat aber auch ansonsten wohl eine ziemlich schöne Figur, wenngleich ihre Haare grauenvoll aussehen, weil sie sie irgendwie seltsam gefärbt hat.

Aber dann kam das Ende: Mark schlägt vor, dass sie nach Los Angeles zurückzieht und er sie dort besuchen kommt, wenn er gerade kein Training hat und sie kommt ihn besuchen, wenn sie gerade nicht dreht. So könnten sie beide ihren Träumen nachgehen und gleichzeitig zusammen sein. Aber das möchte Chelsea nicht. Stattdessen bleibt sie lieber in Seattle und begräbt ihren Traum von der Schauspielerei. Ich kann ja verstehen, dass sie nicht so lange von Mark getrennt sein möchte, aber statt dass der Erzähler irgendeine fiktive Möglichkeit von wegen „Sie schauspielert dann einfach erfolgreich in Seattle, weil dort auch Werbung oder vielleicht sogar Serien gedreht werden“ zu erfinden, wird das einfach unter den Teppich fallen gelassen. Obwohl Chelsea sich sogar in Seattle – schon für ihren 3-monatigen Aufenthalt – um eine Agentur bemüht hatte, die ihr in der Zeit vielleicht kleinere Rollen vermitteln könnte.

Das klingt jetzt alles ziemlich negativ, aber ich mochte den Roman eigentlich ganz gerne, auch wenn es natürlich einiges zu kritisieren gibt. Alles in allem ist Was sich liebt, das küsst sich von Rachel Gibson ein Roman mit vielen Schwächen, aber dennoch mag ich die Leichtigkeit der Liebesroman der Autorin. Ich weiß schon worauf ich mich einlasse, wenn ich eines ihrer Bücher anfange zu lesen und ich weiß schon ziemlich genau wie der Roman enden wird. Dennoch kann ich Was sich liebt, das küsst sich nur sehr eingeschränkt empfehlen, weil mir dieser Roman eben einfach ein paar Makel zu viel hatte.

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