Was ich ja schon in meiner Kurzmeinung zu dem Fantasyroman gesagt habe, stimmte tatsächlich: Man wird in die Handlung reingeschmissen und kommt nur schwerlich mit den mangelnden Informationen zurecht. Dies zieht sich leider durch das ganze Buch. In meiner Inhaltsangabe hatte ich ja sogar an einer Stelle geschrieben, dass die Informationen, die sie auf ihrer Erkundungsmission bekommen, offenbar relevant sind, aber dass sie nicht kontextualisiert werden und auch später im ganzen Buch keine Rolle mehr spielen. Darüber hinaus finde ich es ungemein schwierig, dass man die Leser so in die Handlung schmeißt, aber ich glaube jetzt, dass ich weiß wie das zustande kommt. Am Ende des 5. Bandes fängt der 6. Band bereits an. Der Anfang bleibt dann aber offen und wird wahrscheinlich im nächsten Band auch von der anderen Seite her einfach offen gelassen. Das soll natürlich noch mehr dafür sorgen, dass man weiterliest, denn man bekommt ja das erste Häppchen des nächsten Bandes schon mitgeliefert. Schade ist, dass man dann nicht zumindest im nächsten Band nochmal komplett von vorne anfängt und das bereits in Band 5 veröffentlichte einfach nochmal erzählt und das Ende von Band 5 sozusagen als Leseprobe lässt. So wirkte es auf mich einfach so, dass man sichergehen will, dass die Leser nicht mitten in der Serie aufhören.
Ich habe in einigen Rezensionen für andere Bände gelesen, dass den Lesern zu lange nichts geschieht und das was passiert nur viel zu oberflächlich geschildert wird. Dem kann ich mich leider nur anschließen, denn obwohl meine Inhaltsangabe sehr lang geworden ist, passiert im 5. Band eigentlich nichts, außer, dass sie eine Außenmission haben, von der nur zwei Helden zurückkehren. Viele Dinge werden auch im 5. Band nur angedeutet und wenn man die ersten vier Bände nicht gelesen hat, scheint einem unglaublich viel Wissen für die Geschichte zu fehlen. Vielleicht liegt das aber auch am Genre? Mit mysteriöser Jugendfantasy habe ich ja nicht so viel Erfahrung.
Auch die Szenen, die ganz offensichtlich spannend sein sollten, fand ich in keinem besonders spannenden Stil geschrieben. Ich kann nicht mal genau sagen, woran es lag, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Spannung durch den Autorenstil ausgebremst wird. Eigentlich sollte die Handlung hier Fahrt aufnehmen, aber dennoch wirkte es alles recht langsam voranschreitend. Besser kann ich es leider nicht beschreiben.
Dennoch sind mir die Figuren, außer Jon vielleicht, allesamt recht sympathisch, wobei ich natürlich noch nicht sagen kann, wer jetzt wirklich zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Nur ein Gefühl hatte ich in diesem Kontext: Jon verheimlicht etwas, das wir als Gründe für sein seltsames Handeln werten können und dass auch die Protagonisten nicht zu wissen scheinen, weil sie sich sonst wohl nicht gegen ihn auflehnen würden.
Das klingt jetzt ja alles relativ negativ, aber so ist es gar nicht gemeint. Ich habe Kings & Fools 5: Vermisste Feinde von Natalie Matt und Silas Matthes in wenigen Tagen verschlungen und will jetzt unbedingt wissen wie es a) weitergeht und b) was vorher geschehen ist und überlege wirklich sehr, ob ich die Reihe nicht komplett lesen möchte.