Diebe im Olymp von R. Riordan

Rezension: Percy Jackson – Diebe im Olymp von Rick Riordan

Bei Diebe im Olymp von Rick Riordan handelt es sich um den ersten Band der Percy Jackson-Reihe. Im ersten Band einer Reihe wird häufig – und das bildet Percy Jackson keine Ausnahme – erst einmal die Welt erklärt. Die Figuren werden eingeführt und der Held muss eine erste, kleine Aufgabe erledigen, um sich zu beweisen. Erst am Ende des ersten Bandes wird klar, dass noch weitere und gefährlichere Abenteuer auf den Helden warten.

Ich muss sagen, dass ich den Anfang ein bisschen langatmig fand. Percy erfährt erst sehr spät, was Camp Half Blood eigentlich ist, denn er weiß bis dahin nicht einmal, dass es die griechischen Götter wirklich gab. Er kommt aus einer Welt, die wir Menschen kennen und die der realen Welt entspricht. Percy wird erst im Laufe der ersten 100 Seiten klar, was für ein Camp das ist und dass auch er für einen Halbgott also den Sohn eines Gottes gehalten wird. Doch es bleibt lange unklar wessen Sohn er ist. Erst als klar ist, dass er Poseidons Sohn ist, bekommt er eine Aufgabe gestellt, die er unter relativ großem Zeitdruck lösen muss.

Dafür fahren seine Freunde und er einmal quer durchs Land, um dort, in Los Angeles, in die Unterwelt zu gelangen. Da sich Grover, Annabeth und Percy aber in der normalen Welt bewegen, müssen die Angriffe der Ungeheuer ja irgendwie erklärt werden und so wird erklärt, dass die Menschen aus dem, was wirklich geschieht, das machen, was für sie und ihr Weltverständnis einen Sinn ergibt: Percy kämpft also nicht am Strand von Los Angeles mit einem Gott in einem erbitterten Schwertkampf, sondern wird von einem bösen Entführer mit einem Gewehr bedroht; so sehen es zumindest die Menschen. Diese Erklärung mag etwas einfach wirken, funktionierte für mich aber ganz gut.

Auch die Reise der drei Jugendlichen war für mich irgendwann ziemlich langatmig, weil ich das Gefühl hatte, dass der Autor einfach noch weitere Bedrohungen einbauen wollte, damit er noch mehr der alten Mythen und Sagen in seine Handlung einflechten kann. Das wäre für mich nicht nötig gewesen, war aber dennoch in Ordnung.

Vor allem das Ende entschädigt, dann doch für einiges, weil auf den letzten etwa 80 Seiten unglaublich viel passiert: Percy, Annabeth und Grover waren in der Unterwelt, werden dort beinahe getötet, reisen überstützt wieder ab und wollen den Herrscherblitz zurückbringen. Der Roman scheint zu Ende, alle werden im Camp wieder fröhlich aufgenommen als Percy dann doch noch einmal angegriffen wird und sich das eigentliche Ziel und der eigentliche Gegner herausstellt… Das hat die Spannung bis zum Ende hochgehalten und ich konnte auf den letzten Seiten einfach keine Unterbrechung mehr machen.

Was mich in diesem Kontext aber auch noch ein bisschen gestört hat: Percy, Annabeth und Grover kommen in die Unterwelt, um dort den Herrscherblitz von Hades zurück zu fordern, ohne sich einen Plan zurecht zu legen was sie tun, wenn Hades sie tötet oder sich weigert den Blitz zurückzugeben. Warum sollte Hades den Blitz erst stehlen und ihn dann drei dahergelaufenen Jugendlichen einfach so aushändigen? Das ergab für mich keinen Sinn zumal Percys Deadline ja bald um war und Hades einfach nur hätte warten können, wenn er einen Krieg wirklich gewollt hätte. Die fehlenden Gedanken dazu, dass diese Handlungen logisch keinen Sinn ergaben können zwei Gründe haben: zum einen könnten die Protagonisten schlichtweg zu jung und zu unerfahren gewesen sein um sich das alles zu denken und zum anderen könnte es auch daran gelegen haben, dass ihnen immer irgendwelche Informationen vorenthalten wurden und auch Annabeth nicht immer gleich mit der Sprache herausrückt. Hier ist also noch Entwicklungspotential für die Protagonisten, auf das ich in den nächsten Bänden hoffe.

Insgesamt kann ich den ersten Band der Percy Jackson-Reihe Diebe im Olymp von Rick Riordan nur empfehlen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, die Helden sind sympathisch und vor allem bin ich gespannt wie es weitergeht. Das Verweben des Sagenstoffes der alten Griechen mit den modernen Zeiten war unglaublich faszinierend und da die Geschichte sich in dieser Atmosphäre abspielt und dort gut hineinpasst, wirkte das Ganze auch noch ziemlich plausibel.

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