Küssen ist die beste Medizin von Susan Mallery ist der fünfte Band der Reihe, wobei man die drei Bände um die Hendrix-Schwestern vielleicht auch nochmal als Trilogie innerhalb der Reihe werten kann.
Montana sieht ihrer Schwester zwar ähnlich, hat aber einen ganz anderen Charakter. Ich finde es wirklich beeindruckend von Susan Mallery wie sie es schafft Schwestern so ähnlich und gleichzeitig so unterschiedlich darzustellen, weil das wirklich sehr plastisch wirkt. An sich ist Montana auch recht sympathisch. Sie hat die große Schwäche, dass sie sich immer für unzureichend hält. Sie ist nicht so hübsch wie ihre Schwestern (was bei eineiigen Zwillingen irgendwie seltsam ist) und sie ist traurig darüber, dass ihre Schwestern immer schon wussten was sie beruflich machen wollten, während sie erst kürzlich ihre Berufung gefunden hat. Und weil ihre Ex-Freunde ihr immer wieder gesagt haben wie unzulänglich sie ist, hält sie sich eben nicht für schön und begehrenswert. Mich hat dieser Charakter irgendwann ehrlich gesagt nur noch genervt. Leider weiß ich auch nicht, woran es genau lag, aber ich mochte Montana mit der Zeit deutlich weniger als ihre Schwester. Vielleicht lag es auch daran, dass Montana nicht so selbstbestimmt durchs Leben geht und sich dahingehend stark von Dakota unterscheidet.
Simon hingegen war mir von Anfang an unsympathisch. Ich meine klar, der Mann hat schwer zu schleppen an seinen Päckchen. Seine eigene Mutter stößt ihn ins Feuer und er wird unglaublich schwer verbrannt. Um keine Nähe aufzubauen und nicht wieder von jemandem verletzt zu werden, zieht er von Stadt zu Stadt. Außer einen Freund, den er während der Ausbildung kennen gelernt hat, hat er keine Freunde; von Frau und Kindern ganz abgesehen. Das kommt sicherlich auch von seiner Intelligenz, die dafür sorgt, dass er nur schwierig Anschluss findet. Man kann also verstehen, warum Simon eher unsympathisch wirkt. Die Geschichte funktioniert natürlich auch nur über den unsympathischen Charakter des männlichen Protagonisten, aber irgendwie haben mir an ihm noch einige liebenswerte Eigenschaften gefehlt, denn außer, dass er sich gut um seine Patienten kümmert, war da nicht viel.
Die Geschichte an sich ist ganz nett, wobei es hier ähnlich ist wie bei Dakota. Eine Frau wohnt in der Stadt und ein Mann kommt hinzu. Eigentlich will er nur für ein paar Wochen beziehungsweise wenige Monate bleiben, aber daraus entwickelt sich schnell eine feste Beziehung und er will nicht mehr weg. Parallelen zum Vorgängerroman Nur die Küsse zählen sind also durchaus vorhanden, wenngleich diese auch nicht zu offensichtlich sind und sich nicht in der Geschichte selbst zeigen.
Was mir auch an diesem Roman gut gefallen hat, war, dass man das Leben der Bewohner:innen von Fool’s Gold auch weiterhin mitverfolgen kann. Finn, Dakotas Verlobter, kommt beispielsweise gar nicht oder fast nicht vor, weil er gerade dabei ist, seine Firma an seinen Partner in Alaska zu übergeben und dafür ein paar Tage weggefahren ist. Aber Dakota kommt vor und auch die dritte Drillingsschwester Nevada. Schade fand ich auch, dass die Brüder von Finn auch nicht vorkamen, aber dafür kamen Denise, die Mutter von Montana, und zwei Brüder von Montana vor. Obwohl ich die Bände nicht gelesen habe, bin ich natürlich trotzdem gespannt wie es nun mit Pia und ihrer Zwillingsschwangerschaft weitergeht und genau aus diesem Grund habe ich auch zeitnah nach Beendigung des vierten Bandes zum fünften gegriffen. Ich wollte wissen wie es mit Dakota und Finn weitergeht, ich wollte sehen wie Montana sich verliebt und ich wollte die Bewohner von Fool’s Gold wiedersehen.
Insgesamt hat mir Küssen ist die beste Medizin von Susan Mallery ganz gut gefallen, wenngleich ich mir etwas mehr von der Geschichte und dem Charakter der Protagonisten erhofft hatte. Hoffentlich sind die nächsten Bände wieder etwas positiver. Wer sich eine leichte Lektüre und einen harmonischen Besuch in einer Kleinstadt wünscht, ist mit dem Band der Reihe aber auf jeden Fall gut bedient.