Die Morde des Herrn ABC von Agatha Christie habe ich als Hörbuch gehört. Ich werde sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.
Ich habe Die Morde des Herrn ABC von Agatha Christie schon vor einigen Jahren mal als Hörbuch gehört. Ich dachte damals, dass es ja nicht so schlimm sei, wenn ich es mal höre und dass ich es sicherlich später noch lesen könne. Zumal ich damals schon gemerkt habe, dass das Hörbuch sehr stark gekürzt sein muss. Da ich das Hörbuch aber kannte, hatte ich einfach keine Lust den Krimi zu lesen. Ich dachte mir die ganze Zeit, dass ich ja schon wusste, was alles passiert; ausblendend, dass das Hörbuch ja stark gekürzt ist, weil wohl alles Wesentliche schon im Hörbuch vorkommen wird.
Irgendwann wollte ich Die Morde des Herrn ABC von Agatha Christie aber dann doch endlich von meinem Sub nehmen können und wollte nicht mehr warten, ob ich irgendwann dann doch wieder Lust bekomme, es noch zu lesen. Also habe ich mich entschieden es doch noch einmal zu hören und dann als abgeschlossen zu betrachten. Der Krimi hat in der Ausgabe, die mir vorliegt, 188 Seiten. Diese Seitenanzahl ist relativ typisch für Agatha Christie. Das Hörbuch hat nur etwas mehr als 3 Stunden. Ein Mord wird angekündigt hat etwas mehr als 5 Stunden, aber in meiner Ausgabe nur 142 Seiten. Da ist dann doch ein ziemlich großer Unterschied und entsprechend lässt sich schließen, dass Die Morde des Herrn ABC wirklich stark gekürzt wurden.
Natürlich ist ein bemerkenswerter Aspekt, dass Poirot und Hastings mal wieder zusammen auf Verbrecherjagd gehen, weil Hastings gerade zurück nach England gekommen ist; auch wenn er nicht lange bleibt, stattet er seinem ehemaligen Freund einen Besuch ab. Die Figuren entwickeln sich aber kaum in der Geschichte. Bei Christie passiert ohnehin selten viel im Privatleben der Ermittler, aber hier passiert doch extrem wenig. Das liegt sicherlich auch daran, dass das Hörbuch so stark gekürzt ist, so war natürlich neben der eigentlichen Mordaufklärung kein „Platz“ um noch irgendwas von der Nebenhandlung unterzubringen, wobei ich mich schon frage, welche Ermittlungsschritte im Hörbuch fehlen.
Die Handlung selbst ergibt durchaus logisch sind. Man hat nicht das Gefühl, dass irgendwas an Ermittlungsarbeit groß fehlen würde. Es passieren Morde, es gibt Hinweise, Zeugenbefragungen und der Täter wird immer weiter eingekreist und am Ende verhaftet. Vielleicht fehlt hier etwas, das man nicht direkt mehr auf den ersten Blick. Hierzu könnten weitere Verdächtige oder Spuren, die ins Leere laufen, zählen. Wie geschrieben, merkt man aber eigentlich nichts davon.
Oben hatte ich es ja bereits geschrieben: Das Hörbuch ist stark gekürzt und deshalb weiß man ja, dass etwas fehlen muss. Ich verstehe aber nicht so ganz, warum man den Inhalt so stark zusammengestrichen hat.
Rainer Bock hat den Kriminalroman eingesprochen. Er hat das, finde ich, eigentlich ganz gut gemacht. Es war jetzt nicht so, dass ich verträumt davor saß und ihm stundenlang hätte zuhören können, aber die Stimme passte gut zu Poirot und zur Handlung, sodass ich die Sprecherwahl durchaus gelungen finde.
Insgesamt hat mir aber bei Die Morde des Herrn ABC von Agatha Christie noch etwas gefehlt und ich kann nicht sagen, ob das wirklich an Christie oder nicht eher an der Hörbuchadaption lag. So fällt es mir auch ungemein schwer eine Hör- bzw. Leseempfehlung auszusprechen.