In der Geschichte die Gutsherren von Reigate von Sir Arthur Conan Doyle ist eine Geschichte, in der Holmes und Watson zusammen nach Reigate fahren, nachdem Holmes einen Schwächeanfall hatte. Dort soll er sich eigentlich erholen, aber sie erfahren von einem Einbruch in der Nachbarschaft und bei einem zweiten Einbruch gibt es sogar ein Mordopfer, das offensichtlich den Einbrecher überrascht hat. Sherlock Holmes möchte an den Ort des Verbrechens gebracht werden und lässt sich von den beiden Einbruchsopfern alles genau zeigen. Gemeinsam mit dem Ermittler findet er heraus, wer nicht nur der Einbrecher war, sondern auch wer den Mann ermordet hat. Watson macht sich natürlich Sorgen um seinen Freund, doch er merkt, dass ihm der neue Fall recht gut tut.
Die Gutherren von Reigate sind mal etwas anders, weil Holmes und Watson sind unterwegs und stoßen dort auf einen Fall. Sonst ist es ja normalerweise anders: Holmes bekommt einen Auftrag von einem Klienten zugetragen. Danach fährt er gemeinsam mit Watson dann dorthin, wo es den Vorfall gab. Dieses Mal sind Watson oder Holmes schon Vorort. Auch zieht sich Holmes alleine zurück um den Fall zu untersuchen und lässt Watson zurück, sodass der weder kontrollieren kann wie es seinem Freund geht noch irgendwie in die Auflösung involviert wird.
Holmes wirkt durch diesen Schwächeanfall und die Notwendigkeit mal ein paar Tage in Urlaub zu fahren sehr menschlich; dies hat mir gut gefallen. Ich mochte es, dass er dadurch nicht wie der Übermensch erscheint, als der er sonst häufig dargestellt wird. Andererseits wirkt Holmes natürlich wieder besonders toll wenn es darum geht, dass er trotz seiner Schwäche wieder einmal einen Fall löst, obwohl die Polizei den Fall nicht lösen konnte. Vor allem ist er danach wieder so weit geheilt, dass er wieder zurück nach London fährt und dort weiter arbeiten kann.
Besonders interessant finde ich, dass hier ein Einbruch und ein Mord verknüpft sind. Holmes kommt natürlich dahinter, dass diese beiden Vorfälle zusammenhängen und dass das Motiv der Einbrechers ganz woanders herrührt, denn er stiehlt ausgesprochen komische Gegenstände wie beispielsweise Garn. So liegt es natürlich nahe, dass es dem Einbrecher niemals um finanzielle Dinge ging, sondern dass er ein anderes Motiv haben muss. Doch dieses muss man sich erst einmal herleiten und natürlich auch die ganzen Hintergrundinformationen bereits kennen, bevor man die Schlussfolgerungen, die Holmes gezogen hat, ziehen kann.
Insgesamt mochte ich die Geschichte Die Gutsherren von Reigate, die auch unter dem Titel Die Junker von Reigate veröffentlicht wurde, relativ gerne und empfehle sie gerne weiter. Vor allem weil Holmes hier endlich mal richtig menschlich wirkt und ich ihn in dieser Geschichte besonders lieb gewonnen habe, wobei er seine Schwäche auch schamlos ausnutzt, um mithilfe mehrerer Tricks den Mörder zu entlarven.