Der blaue Expreß von A. Christie

Rezension: Der blaue Expreß von Agatha Christie

Der blaue Expreß ist der fünfte Band mit Hercule Poirot, die aber nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen werden müssen.

Im Kriminalroman Der blaue Expreß erhält Poirot zumindest ein bisschen Hilfe bei seiner Ermittlungsarbeit: Katharine Grey ist eine kluge und gutherzige Frau, die durch eine Erbschaft zu viel Geld gekommen ist. Sie fährt mit dem gleichen Zug wie das Opfer und macht sich so ihre Gedanken über den Mord und darum, wer der Täter sein könnte, denn zwei Männer aus dem Umfeld des Opfers scheinen sich in Miss Grey verliebt zu haben. Zum einen ist das Derek Kettering, der Mann der Toten, der es aber nur auf das Geld von Ruth abgesehen hatte und so liegt natürlich der Verdacht nahe, dass er es auch nur auf Katherines Geld abgesehen haben könnte. Weiterhin gibt es da noch Richard Knighton, der der kürzlich eingestellte Sekretär von van Aldin ist und der sich wohl offenbar ebenfalls in Katherine verliebt hat. Katherine bleibt trotz der Avancen beider Männer zurückhaltend, weil sie nicht sicher ist welchem von beiden sie trauen kann.

Zum einen fand ich Katherine sehr sympathisch. Ich mochte vor allem die Szenen, in denen Poirot und sie interagieren und sich über den Fall austauschen, denn Poirot scheint sich bis zu einem gewissen Grad auf Katherines Gefühl zu verlassen und ihren klugen Geist zu schätzen zu wissen. Zum anderen fand ich auch die Zusammenarbeit der beiden sehr spannend. Sie findet zwar nicht so offensichtlich wie in anderen Krimis statt, aber dennoch hat sie mir hier ganz gut gefallen.

Ich mochte es auch, dass der Tatort sich bewegt und so nicht nur die Frage besteht, wer alles im Zug war, sondern darüber hinaus wer vielleicht wann aus welchen Gründen ausgestiegen ist. Der Tatort fährt weiter und entfernt sich möglichweise schon wieder vom Täter, sodass dieser vielleicht gar nicht mehr im Zug ist, wenn das Opfer gefunden wird.

Schade fand ich ein bisschen, dass man nicht mehr Atmosphäre der Riviera spüren konnte, denn damit wäre der Krimi zu einem schönen sommerlichen Krimi geworden, auch wenn der Krimi selbst natürlich im Winter spielt. Ein Urlaub an der Riviera wirkt auf mich einfach sommerlich. Sommerlich wirkte der Krimi auch so, aber hier war definitiv noch mehr Potential.

Der Krimi wirkte am Anfang wie ein klassischer Whodunit, allerdings hat sich dann bald herausgestellt, dass das hier nicht der Fall war, denn es hätten auch Außenstehende theoretisch die Möglichkeit gehabt von außen in den Zug einzudringen und wieder zu verschwinden. Das wäre zwar recht unwahrscheinlich gewesen und hätte eines Tricks seitens des Täters bedurft, aber ausgeschlossen wäre das nicht gewesen.

Ein besonderer Bonus war für mich, dass das Dorf St. Mary Mead erwähnt wurde, weil das das Heimatdorf von Miss Marple ist und irgendwie hatte ich immer erwartet, dass in diesem Kontext auch die zweite berühmte Figur und Detektivin von Christie kurz erwähnt wird. Wurde sie zwar nicht, aber ich fand es dennoch toll, dass St. Mary Mead erwähnt wurde.

Alles in allem hat mir Der blaue Expreß von Agatha Christie ganz gut gefallen und ich empfehle den Krimi gerne weiter.

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