In diesem Band der Reihe Cherringham – Landluft kann tödlich sein geht es um einen toten Autor, der mitten in einem Schneesturm an einem Pranger festgemacht wird und so in der Nacht erfriert. Edward Townes feiert mit vielen Freunden und Bekannte, darunter seine Frau, sein Verleger, seine Literatur-Agentin, eine mit ihm konkurrierende Autorin und deren Agentin, die Veröffentlichung seines neuen Romans. Während der Feier gerät er nicht nur mit den meisten Gästen, sondern auch mit dem Personal auf der Feier in Streit. Als er in den Schneesturm verschwindet, findet man ihn erst am nächsten Morgen tot auf. Sarah und Jack werden gebeten sich diesen Fall einmal anzusehen, denn Cherringham ist von der Außenwelt abgeschnitten und so kann der Mörder nicht weg, doch sobald der Schnee taut, steht einer Flucht nichts mehr im Wege. Die Zeit drängt also…
Bei diesem Band (Nr. 32) handelt es sich um einen Reihentitel aus der Dranbleiber-Serie Cherringham – Landluft kann tödlich sein. Ich habe bisher noch keinen Band der Reihe, oder anderer Dranbleiber-Serien, gelesen, sodass ich mich komplett habe überraschen lassen was mich hier erwartet.
Zu den Figuren, Jack und Sarah, kann ich eigentlich kaum etwas sagen, weil zu ihren Charakteren praktisch nichts erzählt wurde. Man erfährt über Jack nur, dass er früher mal Polizist war und nun pensioniert ist und in Cherringham gemeinsam mit seinem Hund auf einem Hausboot lebt. Sarah war wohl mal verheiratet, denn ihre Kinder befinden sich während der Handlung bei ihrem Ex-Mann. Die beiden sind auf jeden Fall miteinander befreundet, aber ob sich darüber hinaus noch mehr zwischen den beiden entwickelt hat oder am entwickeln ist, konnte ich nicht sagen.
Die Ermittlungen stehen in diesem Krimi auf jeden Fall im Vordergrund (was auch sonst, wenn es schon kaum persönliche Verwicklungen des Ermittler-Duos gibt). Beide ermitteln und befragen viele der Verdächtigen gemeinsam, allerdings trennen sie sich auch kurzzeitig um etwas effektiver die Befragungen vornehmen zu können. Man bekommt als Leser:in auch beide Perspektiven mit und erfährt so vor dem jeweils anderen Partner die Ermittlungsdetails. Dass hier wirklich viel Zeit auf die Ermittlungen angewandt wird, hat mir sehr gut gefallen.
Ich fand es nur schade, dass ich immer wieder das Gefühl hatte etwas verpasst zu haben. Da Jack und Sarah schon einige Abenteuer erlebt haben, können die beiden Autoren das nutzen, was sie auch tun, indem sie die Figuren Vergleiche zu anderen Fällen ziehen lassen. Das macht natürlich neugierig, was wahrscheinlich der Zweck dahinter ist. Ich hatte dadurch aber das Gefühl, dass man die Reihe schon in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, damit man alle Verwicklungen der Figuren, die es in der Vergangenheit gab, besser mitbekommen zu können.
Außerdem fand ich es auch seltsam, dass ich das Gefühl hatte, dass sich Gefühle zwischen den beiden entwickeln, denn Sarah wirkt noch recht jung (wenngleich ich mich nicht erinnern kann, dass ihr Alter irgendwo erwähnt wurde) und Jack ist ja bereits pensioniert, und damit wahrscheinlich nicht mehr der Jüngste (selbst wenn er früh pensioniert wurde). Hier hätte ich mir ein paar Erklärungen mehr gewünscht.
Ganz gut hat mir aber gefallen, dass man am Anfang einige Infos bekommt zu den beiden Autoren, zu den Figuren, zu der Reihe selbst und auch nochmal worum es in diesem speziellen Band gehen wird. Das hat gut in die Handlung eingestimmt und man hatte am Anfang zumindest das Gefühl, dass man alle wichtigen Infos hat, um der Handlung gut folgen zu können.
Alles in allem hat mir der Band ganz gut gefallen, aber ein Highlight war es nicht. Man kann die Cherringham-Bände schon mal lesen, aber man sollte eben auch kein ausgefeiltes Stück Literatur erwarten, dafür sind diese Bände eben auch einfach zu kurz. Spannende Krimi-Unterhaltung auf das Wesentliche zusammengekürzt, gab es in Mord in eisiger Nacht von Matthew Costello und Neil Richards aber auf jeden Fall.