Der verschwundene Professor von A. Instone

Rezension: Der verschwundene Professor von Andrea Instone

Bei dem Kriminalroman Der verschwundene Professor von Andrea Instone handelt es sich um den ersten Band der Reihe um Emma Schumacher.

Emma ist ein wirklich spannender Charakter, weil sie in diesem Roman bereits eine Entwicklung durchmacht. Zu Anfang ist sie ein sehr ruhiger Mensch, introvertiert, zärtlich und versucht es allen, vor allem ihrer Großmutter, recht zu machen und würde niemals gegen sie rebellieren. Im Laufe des Romans verändert sich Emmas Verhalten. Sie entwickelt Mut und beginnt mit den Ermittlungen, weil sie sich um ihren Vater sorgt. Am Ende ist die Entwicklung natürlich noch nicht abgeschlossen, so zumindest mein Eindruck, aber Emma ist definitiv auf dem Weg, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Dies führt auch dazu, dass Emma noch keine fertige Detektivin ist und ziemlich unbedarft an die Ermittlungen herangeht, manchmal den Fokus verliert, keine Ermittlerinstinkte hat und die Ermittlungsarbeit eher langsam verläuft. Das ist aber gut so, weil alles andere nicht zu Emma passen würde. Man kann in diesem Roman (und hoffentlich noch in den weiteren Bänden der Reihe) ihre Entwicklung nur so gut mitverfolgen, weil Emma eben am Anfang beginnt und sich ihr Charakter formt. Das mochte ich sehr gerne, ist aber etwas, das man auf jeden Fall bedenken sollte, wenn man diesen Krimi lesen möchte.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Ich mochte es, dass man auch als Leserin so lange im Dunkeln tappt und sich mit Emma und ihren Freunden (bzw. ihrer Familie) die Geschehnisse rekonstruieren musste. Ich mochte es auch sehr gerne, dass Ägypten in diesem Krimi eine so große Rolle spielt, weil ich Ägypten einfach sehr faszinierend finde (auch wenn sehr wenig der Handlung wirklich im Land selbst gespielt hat) und für mich das Land gut zu Krimis passt und mich immer an Agatha Christie erinnert.

Besonders gut gefallen haben mir auch die vielen Anspielungen beispielsweise an Sherlock Holmes, Daphne du Maurier (die sogar als Figur im Roman auftaucht und zur angegebenen Zeit wohl tatsächlich in Cornwall war) und das Œuvre von Agatha Christie (die Figur James Beresford erinnert natürlich an Tommy Beresford). Ich mag solche kleinen Anspielungen total gerne und freue mich immer wenn ich sie erkenne. Durch solche Kleinigkeiten werden Romane für mich immer zu etwas besonderem.

Leider muss ich auch noch eine Sache ein bisschen kritisieren, obwohl das Problem vermutlich eher bei mir lag: ich bin mit den Figurennamen (beispielsweise Meerbusch, Meinhardt und Mertens) durcheinanderkommen, weil sie mir durch die Anfangssilbe zu ähnlich waren und ich nirgendwo (bei E-Books auch schwierig diese dann an den entsprechenden Stellen zu finden) ein Figurenverzeichnis gefunden habe. Ich mag sowas eigentlich immer ganz gerne, weil man dann auf einen Blick nochmal alles nachschlagen kann. Das Problem ist aber sicherlich ziemlich individuell. Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber kurz erwähnen.

Insgesamt hat mir der erste Band der Fräulein Schumacher-Reihe Der verschwundene Professor von Andrea Instone gut gefallen. Ich mochte Emma sehr gerne und bin auf ihre Entwicklung in den Folgebänden gespannt, der Fall selbst war spannend, das Thema Ägypten mag ich sehr und die Anspielungen auf bekannte Werke der Kriminalweltliteratur waren ein besonderer Genuss.

 

 

 

Ich danke Andrea Instone für das Rezensionsexemplar!

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