Im zweiten Band der Kane-Chroniken Der Feuerthron von Rick Riordan müssen Sadie und Carter Kane mal wieder versuchen die Welt zu retten. Dafür wollen sie den alten Sonnengott Re aufwecken, der vor vielen tausend Jahren in den Ruhestand ging. Sie hoffen darauf, dass der Sonnengott nach seiner Erweckung wieder so jung ist, dass er gegen Apophis, die Chaos-Schlange, die die Sonne verschlingen möchte, gewinnen kann. Auf ihrer Reise erhalten sie wieder tatkräftige Unterstützung (sogar teilweise von Menschen, von denen sie es nicht erwartet hatten), doch natürlich gibt es auch wieder einige göttliche und magische Widersacher…
Ich mag Sadie Kane nicht sonderlich. Im zweiten Band verhält sie sich so häufig wie ein kleines ungezogenes Kind, das einfach keine Lust hat, die Welt zu retten, dass ich ihr gerne mal die Leviten gelesen hätte. Sie möchte unbedingt ihren geplanten Geburtstagsausflug nach London machen, um ihre Freundinnen wiederzusehen und ignoriert, dass sie nur noch wenige Tage haben um Apophis aufzuhalten. Ich konnte ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen. Leider hatte ich auch den Eindruck, dass sie im zweiten Band eine deutlich größere Rolle spielt als ihr Bruder Carter, den ich sehr gerne hab. Vielleicht war das nur ein subjektiver Eindruck, oder vielleicht lag es daran, dass Sadie sich immer in den Vordergrund gedrängt hat. Ich weiß es nicht. Carter ist zwar etwas älter, aber verhält sich deutlich erwachsener und ist sich seiner Verantwortung bewusst. Ich mag es wie er nach Wissen strebt und sich wenigstens Mühe gibt, immer mehr zu lernen.
Das ist auch, was mich an dieser Reihe so stört: Sadie und Carter erhalten zwar immer wieder Hilfe, aber die meisten sind doch gegen sie und versuchen sie aufzuhalten und sie zu töten, dennoch schaffen sie es irgendwie aus jedem ihrer Abenteuer mit heiler Haut rauszukommen; was insofern noch unrealistischer ist, als dass sie bisher kaum Fähigkeiten ausgebildet haben und auch noch nicht allzu viele Zauber beherrschen und sich ihre Magie noch am Entwickeln ist.
Ich finde es auch irgendwie komisch, dass Sadie so zwischen zwei Kerlen hin- und hergerissen ist und beide zu mögen scheint, aber mit keinem wirklich zusammen sein kann: auf der einen Seite ihr Schüler Walt, der von einem Todesfluch getroffen ist und auf der anderen Seite Anubis, der Gott der Mumifizierung.
Durch die vielen Treffen mit den ägyptischen Göttern und die Erklärungen zu vielen Zeichen und Mythen, kann ich mir einige inzwischen deutlich besser merken und habe sicherlich auch einiges über das alte Ägypten gelernt. Schade finde ich nur, dass mir nicht ganz klar war, welche der Legenden tatsächlich existieren und was sich der Autor ausgedacht hat (ausgedacht hat er sich aber wohl nicht allzu viel, wenn man dem Nachwort Glauben schenkt).
Alles in allem war der zweite Band der Trilogie Der Feuerthron von Rick Riordan ganz okay. Ich mag die Geschichte selbst, die Spannung und das alte Ägypten gehört zu meinen Lieblingsthemen. Carter Kane ist ein toller Charakter, nur mit seiner Schwester kann ich nicht allzu viel anfangen und leider steht sie sehr im Vordergrund, was mir teilweise etwas den Spaß mit dem zweiten Band verdorben hat.