Im ersten Teil der Edelstein-Trilogie Rubinrot von Kerstin Gier erfährt Gwendolyn, dass nicht ihre Cousine sondern sie selbst das Gen geerbt hat, mit dem man in der Zeit reisen kann. Die ersten Zeitsprünge macht sie deshalb unvorbereitet in die Vergangenheit bis sie sich endlich traut, ihrer Mutter davon zu erwählen. Sofort stellt ihre Mutter Gwendolyn der Geheimgesellschaft vor, die dieses Geheimnis wahrt, ihre Cousine auf die Reisen vorbereitet hatte und den Chronografen hütet. Gwendolyn erfährt von vielen Geheimnissen und von dem anderen Zeitreisenden: Gideon. Doch sie weiß nicht wem sie trauen kann…
Ich habe den ersten Teil der Reihe als gekürztes Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.
Ich mochte Gwendolyn ziemlich gerne. Sie ist ein sehr sympathisches Mädchen und sehr eng mit ihrer besten Freundin befreundet, der sie sämtliche Geheimnisse anvertraut. Außerdem liebt sie ihre Familie, obwohl sie mit ihrer Cousine nicht sonderlich viel anfangen kann. Für mich war Gwendolyn ein wirklich beeindruckender, mutiger und selbstbewusster Charakter, der sich nicht unterbuttern lässt. Gideon kann ich hingegen noch nicht so wirklich durchschauen. Offenbar wird er von der Organisation und dem Grafen beeinflusst und scheinbar mag er auch Charlotte sehr (ich mag ja Dreiecksgeschichten eigentlich nicht).
Die Geschichte selbst fand ich ziemlich spannend, wobei der erste Teil natürlich noch viele Fragen aufwirft und bisher die wenigsten beantwortet sind, was aber für einen ersten Teil vollkommen in Ordnung ist.
Ich mag die Idee der Zeitreisen und finde es auch spannend, dass man genau an dem Ort landet nur eben etliche Jahrzehnte oder Jahrhunderte früher. Dass die Zeitreisenden sogar mit entsprechenden Kleidern ausgestattet werden, um in der Vergangenheit nicht zu sehr aufzufallen, fand ich toll, denn ich finde die damalige Mode sehr spannend. Dass die Zeitreisenden auch noch das Sprechen für die entsprechenden Zeiten lernen, dass sie in Geschichte richtig gut sein müssen und natürlich auch noch Fechten und sowas lernen, finde ich toll; auch wenn diese Kindheit mit Sicherheit nicht leicht war.
Die Stimme der Sprecherin Sascha Icks fand ich teilweise etwas unpassend für ein junges Mädchen und irgendwie hatte ich am Anfang Probleme mich auf sie einzulassen, aber das wurde mit der Zeit besser und ich glaube im zweiten Band fände ich sehr komisch, wenn dieser von einer anderen Sprecherin gesprochen werden würde.
Die Hörbuchversion, die ich gehört habe, war ziemlich stark gekürzt. Es gibt das Hörbuch auch ungekürzt, aber mir ist zufällig das gekürzte in die Hände gefallen und ich habe erst spät gemerkt, dass es so stark gekürzt ist (350 Seiten hat die Buchausgabe und das Hörbuch nicht mal 5 Stunden). Ich fand es zwar etwas schade, dass mir so viel von der Handlung gefehlt hat, aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, irgendwo auf Unstimmigkeiten gestoßen zu sein. Die Handlung, Figurenentwicklung und auch das Worldbuilding geht halt alles sehr schnell. Das ist zwar ein bisschen schade, aber ich fand es ganz nett, weil man es relativ rasch zwischendurch hören konnte.
Insgesamt hat mir der Auftaktband Rubinrot zur Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier sehr gut gefallen. Ich mochte Gwendolyn sehr gerne, mag die Geschichte und hoffe darauf, dass die Unstimmigkeiten und offenen Fragen in den Folgebänden gelöst werden. Außerdem frage mich natürlich was hinter Gideon steckt und wie sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt. Nach dem ersten Band bin ich auf jeden Fall neugierig auf den zweiten Titel.