Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen von T. Hochmuth

Rezension: Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth

Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth ist eine fantastische Zeitreise-Jugendgeschichte; mit kleinem romantischem Einschlag.

Vorab als kleine „Vorwarnung“: hierbei handelt es sich wohl um den Auftakt-Band einer neuen Reihe.

Frieda und Dottie waren mir auf ihre Weise beide sehr sympathisch, obwohl beide auch ihre Fehler haben. Gerade um diese Fehler und das miteinander wachsen geht es aber, was der Geschichten eine besondere Tiefe gibt. Ich mochte Dotties ruhige, harmoniebedürftige Art, die sich ihrer Privilegien zwar bewusst ist, gleichzeitig die Vergangenheit aber ein bisschen glorifiziert. Auf der anderen Seite mochte ich auch Friedas Wissensdurst und konnte mich gut in das unbesonnene, neugierige und freiheitsliebende Mädchen hineinversetzen. Aus diesen beiden Charakteren entspinnt sich die Geschichte.

Die Handlung selbst fand ich auch ziemlich gut und schlüssig. Ja, es handelt sich wieder um eine Zeitreise (das macht das Genre ja aus), aber ich mochte vor allem die Idee wie die Reise stattgefunden hat. Mir hat es gefallen, dass sich Dottie so gut in die Zeit einordnen konnte, weil sie eben so fasziniert von dieser Epoche war und viel darüber gelesen hat.

Ich hoffe, dass im nächsten Band aufgeklärt wird, wieso das Schreibpult die beiden Mädchen zusammengeführt hat und wie diese Zeitreisen funktionieren; das wurde nämlich (leider) gar nicht erwähnt und hat auf jeden Fall gefehlt.

Was mir besonders gut gefallen hat, war, wie die Autorin Themen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Identitätsbildung, Erwachsenwerden, Freundschaft in die Handlung eingebunden hat. Alle diese Themen sind ja für junge Mädchen in der Zielgruppe wichtig und so mochte ich es, dass auch mit den Privilegien reflektiert umgegangen wird (ja, Frauen und Mädchen dürfen heute deutlich mehr als vor 200 Jahren, aber es ist noch ein weiter Weg bis zur vollkommenen Gleichberechtigung).

Außerdem mochte ich es, dass Dotties Eltern zwei Väter sind und dass das einfach Teil der Handlung ist. Ich mag es, wenn nicht alle Familienstrukturen traditionell sind, darum aber kein großes Aufheben gemacht wird und man so zeigt, dass es ganz normal ist. Ich mochte auch, dass die Autorin die Charaktere der Väter mit wenigen Beschreibungen so tiefgehend hervorgehoben hat und man so ein Gefühl für die Dynamik in der Beziehung der Väter und der Familie erhalten hat; auch das Konzept des Bonusbruders fand ich spannend und zur Geschichte passend.

Ich habe mich auf Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth sehr gefreut und hatte entsprechend hohe Erwartungen. Diese wurden auf keinen Fall enttäuscht; im Gegenteil wurde ich noch positiv überrascht. Schwestern durch die Zeit war eines meiner Jahreshighlights und ich freue mich schon auf weitere Bände der Reihe (die hoffentlich bald kommen). Ich mag die beiden Freundinnen, Dottie und Frieda, die Geschichte und die wichtigen Themen, die verarbeitet wurden. Einzig, dass die Zeitreisemethode noch nicht näher erläutert wurde, hat mir gefehlt, aber ich hoffe, dass das im nächsten Band folgt.

 

 

 

Ich danke dem Magellan Verlag und Teresa Hochmuth für die Leserunde und das Rezensionsexemplar!

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