In dem ersten Band Eine Leiche zum Tee aus der gleichnamigen Reihe beschreibt Alexandra Fischer-Hunold ein Jugendbuch mit ein paar interessanten Detektiv:innen.
Im beschaulichen Ashford-on-Sea lebt die noch sehr junge Amy zusammen mit ihrer Tante Clarissa, die total auf Kriminalromane steht und ein kleines Teehaus führt. Amy backt für ihr Leben gern und ist auch richtig gut. Da ihr heimlicher Schwarm Finn Klavier spielt, möchte auch Amy Unterricht, denn so kann sie Finn zumindest kurz sehen. Als ihre verhasste Klavierlehrerin bei einem Dorffest tot aufgefunden wird, glauben alle an einen Unfall. Im Sand liegen aufgeweichte Kekse, in denen sich offenbar Nüsse befunden haben müssen und da sie hochallergisch auf Nüsse reagiert hat, ist sie wohl an dieser allergischen Reaktion gestorben. Doch Clarissa glaubt nicht an einen Unfall und so beginnt sie zu ermitteln; nichts ahnend, dass der Schwarm ihrer Nichte das größte Motiv hatte und Amy Finn einfach nicht als Mörder abstempeln möchte…
Amy ist ein durchschnittlicher Charakter. Auf der einen Seite ist sie zurückhaltend und schüchtern und ein typischer Teenager, der gerade das erste Mal verliebt ist. Auf der anderen Seite war ihre ständige Schwärmerei für Finn schon recht anstrengend; zumal sie ihn einfach für unschuldig hält, obwohl er ein großes Motiv hat. Gleichzeitig hält sie aber nahezu alle anderen Bekannten und Freunde für fähig, einen Mord zu begehen.
Clarissa erinnerte mich ein bisschen an Miss Marple in ihrem ersten Fall. Allerdings führt Clarissa gefühlt überhaupt keine Ermittlungen durch, obwohl sie von Anfang an sagt, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Das hat mich etwas gewundert. Hinzu kam, dass sie Amy überhaupt nicht beschützt und ihr die Ermittlungen verbietet, obwohl sie doch als Erziehungsberechtigte auf ihre Nichte aufpassen sollte. Das fand ich irgendwie ziemlich seltsam.
Der Fall selbst und auch die Ermittlungen haben mir recht gut gefallen, obwohl ich von Anfang an einen starken Verdacht hatte, wer der/die Mörder:in sein könnte. Dennoch führen Amy und Finn ihre Ermittlungen sehr gewissenhaft durch und befragen Verdächtige, schließen sie aus und Beschatten auch den ein oder anderen Verdächtigen. Ich finde diesen Aspekt bei einem Krimi ja immer sehr wichtig, deshalb finde ich es gut, dass hier die Ermittlungen einen relativ großen Anteil an der Geschichte einnehmen.
Insgesamt hat mir Eine Leiche zum Tee von Alexandra Fischer-Hunold gut gefallen. Ich werde nach diesem ersten Band der Dilogie wahrscheinlich auch noch den zweiten lesen. Amy ist zwar ein durchschnittlicher Charakter, aber die Ermittlungen sind spannend und nehmen einen relativ großen Anteil der Handlung ein. Alles in allem also ein solider durchschnittlich guter Krimi für das etwas jüngere Publikum.