Adventskalender 2022 ·Weihnachten in der kleinen Buchhandlung J. Colgan ·Weihnachtsbücher

Rezension: Weihnachten in der kleinen Buchhandlung von Jenny Colgan

Bei Weihnachten in der kleinen Buchhandlung von Jenny Colgan handelt es sich um den vierten Band der Happy-Ever-After-Reihe. Ich kenne die vorherigen Bände nicht, sodass ich bestätigen kann, dass man diese nicht gelesen haben muss, um der Handlung folgen zu können.

Ich muss sagen, dass ich Carmen am Anfang nicht leiden konnte und ihretwegen kurz davor war, das Buch einfach zuzuklappen und es nicht weiter zu lesen. Sie benimmt sich wie ein verzogenes Kind und neidet ihrer Schwester deren Erfolg. Sicherlich ist es schwierig wenn einem die ältere Schwester immer die eigenen Fehler unter die Nase reibt, aber niemand hat sie gezwungen einige Fehler in ihrem Leben zu machen, für die sie aber auch bei anderen die Schuld sucht. Nach und nach verbessert sich Carmen und sie macht eine Entwicklung durch. Ich vermute, dass sie deshalb am Anfang so negativ dargestellt wurde, damit die Entwicklung besonders deutlich wird. Schade fand ich es aber dennoch, weil ihr Charakter mir beinahe den Roman verdorben hätte.

Beim Titel Weihnachten in der kleinen Buchhandlung hatte ich an eine richtige Buchhandlung mit neuen Büchern und Neuerscheinungen gedacht und nicht an ein Antiquariat, das ist zwar auch spannend gewesen aber eben nicht das, was ich am Anfang erwartet hatte.

Das Konzept, das sich Carmen ausdenkt, hat mir gut gefallen: Sie verkaufen vornehmlich Weihnachtsbücher und Bücher, die mit dem Thema Winter zu tun haben. Das war toll und hat super zum Thema des Romans gepasst.

Edinburgh als Stadt wird wunderbar beschrieben. Ich war zwar noch nie dort, aber ich konnte mir die Stadt richtig bildlich vorstellen, auch das weihnachtlich-winterliche Ambiente hat mir gut gefallen. Ich finde, dass die Autorin das gut rübergebracht hat und dies zu einem tollen Weihnachtsroman beigetragen hat.

Leider ging es in dem Roman, für mich, zu wenig um die Buchhandlung und zu wenig Handlung, die in der Buchhandlung gespielt hat. Am Anfang dauert es erst einmal ewig bis Carmen in Edinburgh ankommt und das erste Mal die Buchhandlung betritt. Dann ist zwischenzeitlich sowohl die Beziehung der beiden Schwestern als auch die Dreiecksbeziehung zwischen Carmen und den beiden Männern dermaßen im Vordergrund, dass die Buchhandlung komplett in den Hintergrund rückt und viele Seiten kaum erwähnt wird und auch keine Entwicklungen in der Buchhandlung stattfinden.

Leider endete der Roman für mich auch sehr offen. Natürlich haben sich einige Dinge gegen Ende geklärt, aber es gab auch noch genug Fragen, die für mich offen geblieben sind und so etwas mag ich bei Romanen überhaupt nicht. Vielleichten würden diese im nächsten Band der Reihe beantwortet, allerdings werde ich diesen wahrscheinlich nicht lesen, sodass es für mich schade wäre, wenn die Dinge erst dort aufgeklärt würden.

Insgesamt wurde, meiner Meinung nach, viel Potential verschenkt, und man hätte mit einigen Änderungen den Roman noch deutlich besser machen können. Ich mochte Carmen nicht so gerne, auch wenn ich weiß, dass sie am Anfang so negativ dargestellt werden muss, damit sie sich gut entwickeln kann. Für mich ging es auch zu wenig um die Buchhandlung selbst. Aber ich mochte die Atmosphäre im weihnachtlichen Edinburgh. Für mich wäre es schön gewesen, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass der Fokus des Romans in der Schwestern-Beziehung liegt und es sich eher um einen Liebesroman handelt.

 

 

 

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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