Ein Mord im Schnee von V. Bright ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Ein Mord im Schnee von Verity Bright

Ein Mord im Schnee ist der vierte Band der Lady Eleanor Swift-Reihe von Verity Bright. Eleanor Swift möchte zum Weihnachtsfest 1920 die Weihnachtstradition ihres Onkels aufrecht erhalten und lädt das halbe Dorf zu einem großen Fest ein: neben weihnachtlichen Leckereien und Getränken, einem Festmahl und viel Geplauder und Spaß gibt es auch sportliche Wettkämpfe, zu denen auch ein Querfeldeinlauf gehört. Gerade während des Laufs beginnt es heftig zu schneien und so sind die Zuschauer:innen alle sehr froh, dass die Läufer endlich ins Ziel kommen. Eleanor wartet aber bis auch die letzten Läufer ins Ziel kommen, zu denen auch der verhasste Köhler Mr. Canning gehört. Dieser fällt kurz vor der Ziellinie tot um.

Sofort beginnt Eleanor damit, den Mord zu untersuchen, denn schließlich ist er Gast auf ihrem Anwesen und ist auf ihrer Weihnachtsfeier gestorben. Bald schon findet sie heraus, dass nicht nur der örtliche Arzt und der Pfarrer ein Motiv hatten, den Mann zu ermorden, sondern dass darüber hinaus, kurz vor dem Rennen eine mysteriöse Frau bei ihm in der Umkleide war und er sich kurz vor dem Start mit einem bärtigen Mann gestritten hat. Außerdem hatte Canning von früher einen inzwischen erwachsenen Sohn und dessen Mutter könnte ebenfalls ein Motiv haben.

Neben den Weihnachtsfeiern, zu denen Eleanor eingeladen ist und an denen sie teilnimmt und neben Wohltätigkeitsaktionen, bei denen sie hilft, muss sie nun also ermitteln wer der Tatverdächtigen, die sich natürlich auch erst im Laufe der Ermittlungen offenbaren, wirklich der Täter oder die Täterin ist. Als sie zum Tee beim Pfarrer und seiner Haushälterin vorbeischaut, findet sie beide vergiftet vor. Gemeinsam mit ihrem Butler, dem besten Freund, Butler und Vertrauten ihres Onkels, bringt sie die beiden ins Krankenhaus, denn die beiden ermitteln gemeinsam in diesem seltsamen Mordfall. Neben diesem Vorfall kommt auch noch heraus, dass Eleanors Onkel vor etwa einem Jahr auf ähnliche Weise ums Leben kam und so wird vermutet, dass es sich um den gleichen Täter wie damals handeln könnte, was Eleanor natürlich besonders motiviert, damit ihrem Onkel endlich Gerechtigkeit widerfährt…

Ein Mord im Schnee von V. Bright ·Weihnachtsbücher

Rezension: Ein Mord im Schnee von Verity Bright

Ein Mord im Schnee von Verity Bright wurde als historischer Cosy-Krimi voll Spannung und Humor beworben und da ich Weihnachtskrimis besonders gerne lese und die Reihe um Lady Eleanor Swift auch schon länger im Blick hatte, hat mich der Weihnachtskrimi der Reihe direkt angesprochen.

Der Krimi selbst spielt zwar auf einem verschneiten, englischen Landsitz zu Weihnachten, und der Mord findet auch dort statt, aber die Ermittlungen ziehen sich einige Tage hin und so findet ein Großteil der Handlung nicht direkt dort statt, was ich nicht schlimm fand, obwohl ich etwas anderes erwartet hatte.

Lady Eleanor Swift ist eine starke, kluge, witzige Protagonistin, die weiß, was sie will und sich durchzusetzen weiß. Im Gegensatz zu vielen anderen Protagonistinnen dieses Genres ermittelt sie nicht gemeinsam mit dem Mann, den sie liebt und den sie im Laufe der Reihe dann auch heiratet, sondern gemeinsam mit ihrem Butler, was ich sehr erfrischend fand. Über ihre Vergangenheit erfährt man im vierten Band immer mal wieder kleine Puzzleteilchen, wobei ich nicht weiß, ob das bereits bekanntes Wissen war oder ob man auch hier noch neues erfährt. Das hat mir aber gut gefallen, weil so ihr Charakter und ihre Persönlichkeit nach und nach enthüllt wird, was deutlich plausibler wirkt als wenn man alle wichtigen Infos direkt am Anfang erhält.

Ich fand auch die Ermittlungsarbeit der beiden Detektive in diesem Krimi wirklich toll. Ich mochte es wie sie nach und nach immer mehr Details über den Mord und immer mehr Verdächtige aufgetan haben. Einzig das Ende fand ich etwas gemein, aber darüber möchte ich nicht mehr verraten.

Weihnachten selbst spielt immer wieder eine Rolle, es gibt mehrere Weihnachtsfeiern und auch Wohltätigkeitsaktionen, was für mich gut zu Weihnachten passte. Das hat mir sehr gut gefallen und hat für mich auch ausreichend für Weihnachtsfeeling gesorgt, auch wenn es keine klassische Weihnachtsfeier mit der Familie, Weihnachtsliedern und so gab.

Etwas verwirrt bin ich von der Dreiecksbeziehung im Eleanor, weil ich sowas aus diesem Genre nicht gewöhnt bin und auch nicht sonderlich gerne mag. Aber die Liebesgeschichte der Protagonistin mit ihren beiden Verehrern stand auch gar nicht im Fokus, was ich persönlich schade finde, aber anderen sicherlich besser gefällt. Es hat mich aber auch nicht wirklich gestört, wobei ich mir etwas mehr Klärung zwischen Eleanor und den beiden Männern gewünscht hätte, denn so richtig verliebt wirkte sie bei keinem der beiden.

Alles in allem handelt es sich bei Ein Mord im Schnee (Lady Eleanor Swift 4) von Verity Bright um einen gelungen weihnachtlichen Cosy Crime, mit ganz viel Schnee, tollen Figuren und einer ausführlichen Ermittlungsarbeit. Insgesamt kann ich mir durchaus vorstellen hier noch weitere Bände zu lesen (und vielleicht die vorherigen noch zu lesen, denn ich bin ja schon auf ihre vorherigen Abenteuer neugierig).

 

 

 

Danke an Netgalley und Bookouture für das Rezensionsexemplar!

Ein Schuss im Schnee von M. Innes ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Ein Schuss im Schnee von Michael Innes

Bei Ein Schuss im Schnee von Michael Innes handelt es sich um einen klassischen, englischen Weihnachtskrimi. Arthur Ferryman besucht seine Familie auf dem Familienlandsitz Belrive um mit ihr Weihnachten zu feiern. Neben Sir Basil, dem Besitzer des Landsitzes und somit Familienoberhaupt, befinden sich Cecil, Wilfred, Lucy, Anne, Geoffrey und dessen Vater Hubert auf dem Landsitz. Außerdem ist Doktor Wale zu Besuch, Cambrell und Cudbird (beides örtliche Fabrikbesitzer) kommen auch zwischendurch vorbei und könnten somit Verdächtige sein. Einen letzten Gast hatte Sir Basil noch zur Feier eingeladen: Appleby, bei dem es sich um einen jungen Polizisten handelt, und der dann auch direkt mit der Ermittlung beginnt.

Arthur ist ob des neuen Hobbys seine Familie etwas skeptisch, denn alle Familienmitglieder und Besucher schießen mit Pistolen auf Ziele und gehen mit den Waffen recht sorglos um. Deshalb ist es wenig überraschend, dass Wilfried angeschossen wird. Wilfried sitzt am Schreibtisch seines Onkels Sir Basil, um einen Geschäftsbrief zu schreiben und wird tot angeschossen kurz vor dem Abendessen angeschossen aufgefunden. Arthur befand sich zu einem Spaziergang im Garten, hat aber wohl keinen Verdächtigen gesehen.

Cecil gerät sogar in Panik, lässt einen Anwalt für ein Testament kommen, flüchtet aus dem Fenster und scheint so zu beweisen, dass er schuldig ist, darüber hinaus gibt es aber auch noch etliche weitere Theorien.

Appleby ermittelt, findet bei seinen Ermittlungen auch einige Hinweise und es werden einige mögliche Motive aufgedeckt. Von allen Anwesenden werden etliche unterschiedliche Theorien, wer aus welchen Gründen den versuchen Mord begangen haben könnte, ersonnen. Wobei viele der Theorien plausible klingen, aber es kaum Beweise für sie gibt.

Ein Schuss im Schnee von M. Innes ·Weihnachtsbücher

Rezension: Ein Schuss im Schnee von Michael Innes

Bei Ein Schuss im Schnee von Michael Innes handelt es sich um einen klassischen, englischen Weihnachtskrimi.

Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Whodunit. Es ist hier zwar kein abgeriegeltes Landgut, stattdessen wird es auch von anderen Menschen (zwei Fabrikbesitzer im Umkreis, Dr. Wale und Appleby) besucht, aber es ist relativ klar, dass von den beteiligten Personen viele ein Motiv und die Gelegenheit hätten, den Mord zu begehen. Dadurch wird dieser Krimi zu einem „offenen“ Whodunit.

Es handelt sich hierbei um eine Weihnachtskrimi, aber es kommt keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Weihnachten wird zwar erwähnt, aber es wird nichts weihnachtsspezifisches gemacht, keine Weihnachtslieder, kein Weihnachtessen, kein beschaulicher Kaminabend, oder was sonst passend wäre. An einigen Stellen wird erwähnt, dass es geschneit hat, aber das ist auch schon das Einzige, das auf die Jahreszeit hindeutet. Das sorgt zwar ein bisschen für eine entsprechende Stimmung, aber leider hat mir das nicht ganz gereicht für einen stimmungsvollen Weihnachtskrimi.

Ich habe oben beschrieben welche Figuren alle anwesend waren, aber ich hoffe wirklich, dass ich niemanden vergessen habe. Ich fand es waren einfach zu viele Familienmitglieder und in welchem familiären Verhältnis sie alle genau zueinander standen, fand ich äußert verworren und es ist mir leider bis zuletzt nicht klar. Leider gibt es auch nirgendwo einen Stammbaum, wo man mal hätte nachschlagen können.

Ich möchte zum Fall selbst gar nicht viel schreiben, weil ich niemanden spoilern möchte, deshalb hier nur zwei kurze Aspekte: mich hat das Ende enttäuscht und man muss sehr lange auf den Mord und die Ermittlungen warten. Es gibt eine sehr lange Vorgeschichte (etwa 90 Seiten bei 250 Seiten Gesamtlänge), und so wurde es für mich irgendwann etwas zäh, weshalb ich auch sehr lange für den Krimi gebraucht habe. Das lag aber sicherlich auch daran, dass ich in der Zeit nicht viel zum Lesen kam und es sich deshalb etwas hingezogen hat.

Interessant finde ich, dass es nur wenige Hinweise gibt und die gesamte Spannung funktioniert eigentlich darüber, dass die diversen Figuren verschiedene Anschuldigungen machen, weil sie nur aufgrund der Hinweise Theorien entwickeln und es immer darauf hinausläuft, dass diese Theorien alle plausibel wären, aber eben doch nicht zutreffen (bis auf eine natürlich). Das finde ich von der Machart her eine unglaublich interessante Vorgehensweise und gerade diese Szenen haben mir auch gut gefallen.

Insgesamt mochte ich Ein Schuss im Schnee aber dennoch. Ich mag alte, englische Weihnachtskrimis, ich mochte die Landschaftsbeschreibungen, den Schnee, die Ruinen und das Haus. Wenn man ein bisschen Ordnung in die beteiligten Figuren bringen würde und das ein oder andere weihnachtliche Element eingebaut hätte, wäre ich sicherlich noch deutlich begeisterter. Der Fall selbst hat mir leider nur so mittelgut gefallen, wobei die Idee die Figuren verschiedene Theorien entwickeln zu lassen, sehr interessant war.

 

 

 

Danke an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar!

Miss Daisy (1) und der Tote auf dem Eis von C. Dunn ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Miss Daisy (1) und der Tote auf dem Eis von Carola Dunn

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis von Carola Dunn ist der erste Band der Miss Daisy-Reihe. Daisy Dalrymple ist jung und arbeitet für eine Zeitschrift, für die sie über Herrenhäuser in England schreibt. Durch ihre Kontakte als verarmte Adelige darf sie über Wentwater Court schreiben, wo sie auch einige Tage zu Besuch sein wird. Außerdem anwesend sind auf Wentwater Court neben dem Hausherrn und seiner jungen Frau, seine Kinder aus erster Ehe, die Verlobte des ältesten Sohnes, deren Bruder und ein Bekannter, der zwar von einem der Söhne eingeladen wurde, aber eigentlich nur Ärger macht. Außerdem sind auch noch die Schwester des Hausherrn mit ihrem Mann anwesend. Als Daisy draußen Aufnahmen machen möchte, findet sie gemeinsam mit einigen der Anwesenden die Leiche von Lord Stephen Astwick, dem Mann, der nur Ärger gemacht hat. Als die Polizei in Form von Inspektor Alex Fletcher eintrifft, weist sie diesen auf einige Ungereimtheiten am Fundort der Leiche hin und obwohl Alec eigentlich wegen eines anderen Falles in der Gegend war und somit auf einen einfachen Unfall gehofft hatte, beginnt er mit seinen Ermittlungen und weiß dabei, Daisys tatkräftige Unterstützung zu schätzen…

Ich mag Daisy total gerne. Sie ist zwar adelig und könnte sich darauf ausruhen, hat aber kein Interesse daran irgendwelchen entfernten Verwandten auf der Tasche zu liegen und verdient sich lieber selbst ihren Lebensunterhalt auch wenn das für sie Stress bedeutet (beispielsweise indem sie das Geld für den Fotographen auch einstreicht, indem sie ihn erfindet und dann behauptet, er sei krank geworden). Außerdem ist sie klug, scharfsinnig und ein netter, warmherziger Mensch. Interessant fand ich auch ihre „besondere Fähigkeit“, dass alle Menschen ihr sofort vertrauen und sie als Freundin betrachten, auch wenn sie sich kaum kennen und ihr direkt ihr Herz ausschütten.

Alec Fletcher ist für mich noch etwas mehr im Dunkeln geblieben, obwohl man gerade gegen Ende noch etwas mehr über sein Privatleben erfährt. Dennoch weiß ich bisher noch nicht so viel über ihn. Weil er Daisy respektiert, ihre Meinung nicht nur hören möchte, sondern diese auch wertschätzt und ihr zuhört, mochte ich ihn ganz gerne, denn gerade diese Eigenschaften machen ihn sehr sympathisch, wenngleich er sich gegen Ende etwas aufspielt, weil er sich Sorgen um Daisy macht, weil sie so neugierig war und den Täter gestellt hat.

Die Atmosphäre in einem alten, englischen Landhaus gefällt mir gut. Ich mag ja diese Art von Whodunit total gerne und konnte diesen auch vollkommen genießen. Mir hat auch gut gefallen, dass dieser Krimi zwar im Winter spielt, aber nicht zur Weihnachtszeit, denn Weihnachten und Silvester sind gerade rum und es liegt Schnee, der Teich auf dem Anwesen ist zugefroren und erlaubt es, dort Schlittschuh zu fahren, was eine winterliche Atmosphäre zaubert.

Die Beziehung zwischen Daisy und Alec hat mir gut gefallen, wobei ich gespannt bin wie sich diese in den nächsten Bänden entwickeln wird, denn Alec hat zumindest eine Tochter und lebt mir ihr gemeinsam bei seiner Mutter. Was mit seiner Frau geschehen ist, wissen wir noch nicht, was mich besonders gespannt zurücklässt bezüglich der Beziehung der beiden Protagonist:innen.

Alles in allem hat mir der erste Band 1 der Miss Daisy-Reihe Miss Daisy und der Tote auf dem Eis von Carola Dunn sehr gut gefallen. Ich mag Daisy total gerne, ich mag die Atmosphäre in einem alten, englischen Landhaus, im Winter und den Whodunit-Charakter. Von mir gibt es eine klare Empfehlung und ich bin schon sehr gespannt wie die Reihe weiter geht.

Lord Danby 1: Mord auf Asher Castle von G. McLean ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Lord Danby 1 – Mord auf Asher Castle von Guy McLean

Lord Danbys erster Fall führt ihn nach Asher Castle, wo einige Morde geschehen: Lord Danby fährt mit seinem Freund, einem Polizisten von Scotland Yard, weg, denn sie wollen eigentlich Danbys Verlobte besuchen und Inspektor Grover soll Lord Asher bei einem Problem helfen. Als sie aber auf Asher Castle ankommen, ist niemand vom Personal dort und auch Lord Asher und seine Familie sind weg. Dort befinden sich allerdings noch etliche weitere Gäste, die alle auf mysteriösen Wegen eingeladen wurden und Lord Asher meistens gar nicht wirklich kennen. Als ein Schauspieler einen todbringenden Brief vorliest und alle zu einem „Spiel“ auf Leben und Tod „einlädt“ sind die Gäste wenig begeistert, doch bevor der Schauspieler verraten kann, ob ihn einer der Anwesenden engagiert hat, stirbt er an einem Skorpionstich. Nach und nach sterben auch weitere Gäste und Danby und Grover können wenig dagegen tun…

Danby ist noch kein Detektiv, er ist adelig, bildet sich darauf etwas ein und liebt Alkohol, auch davon abgesehen handelt es sich bei ihm nicht um den Sympathieträger par excellence. Die ganze Zeit über ermittelt er nicht wirklich, sondern stapft nur allen anderen Anwesenden hinterher, interessiert sich intensiver für eine der Frauen, die er sehr attraktiv findet (und hofft, dass sie nicht die Mörderin ist oder zumindest nicht als solche enttarnt wird, weil er sonst nicht mehr mit ihr schlafen/zusammen sein kann).

Der Fall selbst war aber recht vielversprechend: ein Mord in einem abgelegenen Landhaus, eingeschneit und mit einer Abendgesellschaft, in der einer ein Mörder sein muss und nach und nach immer mehr Leichen auftauchen. Obwohl das Setting für mich wirklich vielversprechend war, kam keine schöne Whodunit-Atmosphäre auf, weil die Gäste ständig durch das Gebäude streifen, nach dem Mörder suchen, ermordet werden und damit eine ständige Unruhe besteht. Dennoch handelt es sich um einen Whodunit im verschneiten England, auf einem englischen Landhaus.

Die Ermittlungen bestehen auch gefühlt nur aus Anschuldigungen, „Verhaftungen“ (wobei man als Gast nach der Verhaftung entweder stirbt oder wieder freikommt), der Suche nach einem Versteck des Mörders und dem Auffinden von Leichen. Die Anwesenden müssen sich zwar vorstellen und erklären warum sie dort sind, aber auf den Befragungen liegt definitiv kein Fokus, was ich immer schade finde, weil so eigentlich Ermittlungen durchgeführt werden und der/dem Leserin/Leser so wichtige Informationen fehlen.

Insgesamt hat mir der erste Band der Lord Danby-Reihe nicht so gut gefallen, obwohl der Rahmen mir hätte gefallen müssen. Der Rahmen selbst war auch ganz in Ordnung, wenngleich ich davon nicht so sehr gefesselt war wie ich hätte sein können. Aber was mich wirklich gestört hat, war der sehr unsympathische Lord Danby, der einfach nichts ernst nimmt, dem Alkohol mehr zugetan ist, als ihm gut tut und auch sonst kein Charme-Bolzen war. Es finden auch praktisch keine Ermittlungen statt, was ich immer sehr schade finde und mir persönlich bei einem Krimi fehlt.

Ein Mörder zieht die Fäden von R. Michéle ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle

Sandra Flemming hat in Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle gerade das Hotel, in dem sie zuvor als Managerin gearbeitet hat, gekauft und es geht auf Weihnachten mit allerlei weihnachtlichen Veranstaltungen zu als einer ihrer Kellner sich verletzt und ihre Stellvertreterin spontan zu einer verletzten Verwandten reisen muss. Sandra erfährt kurz davor zum einen von einem entflohenen Doppelmörder und zum anderen von einem Anschlag auf das Leben des Ehemannes ihrer besten Freundin. Außerdem erfährt sie von Essen, das aus ihrer Hotelküche verschwindet und den Koch wütend macht. Sandra findet kurze Zeit später ihre Stellvertreterin in der Gewalt des entflohenen Doppelmörders, der droht Eliza und sie zu erschießen und das Hotel in die Luft zu sprengen. Sandra kann das nur verhindern, wenn sie für ihn herausfindet wer damals seine Frau und ihren Geliebten und vor ein paar Tagen den Richter ermordet hat…

Sandra war mir von Anfang an unsympathisch. Sie scheint nicht besonders klug zu sein und lässt sich auch von dem angeblichen Doppelmörder sofort erpressen. Statt mit ihrer Familie oder ihren Freunden darüber zu sprechen und um Hilfe zu bitten, lässt sie sich erpressen. Sie ist keine besonders gute Ermittlerin (dazu später mehr) und scheint auch sonst nichts auf die Reihe zu kriegen: sie ist selten im Hotel, verbringt keine Zeit mit ihren Eltern, die sie extra über Weihnachten besuchen gekommen sind, und ermittelt auch nicht. Warum sie mit keiner dieser Dinge weiterkommt, habe ich nicht verstanden. Genauso wenig wieso sie mehrere Nächte hintereinander überhaupt nicht schläft und dennoch nicht einfach umkippt. Sie setzt sich, obwohl sie komplett übermüdet ist, sogar ins Auto und riskiert das Leben anderer (obwohl sie als Jugendliche wohl einen schweren Unfall verursacht hat und sich lange Jahre nicht mehr getraut hat zu fahren). Das ergab für mich einfach keinen Sinn.

Die Ermittlungen waren praktisch nicht vorhanden. Sandra scheint nicht einmal eine Idee zu haben wie man ermittelt, stattdessen wirft sie mit irgendwelchen wilden, haltlosen Theorien um sich, mit denen sie natürlich Recht haben muss, weil sie ja so eine „tolle Ermittlerin“ ist und natürlich irrt sich die Polizei mit ihren Vermutungen, obwohl diese die gesamte Zeit der Handlung ermittelt, während Sandra nur zwei Mal zwei Verdächtige befragt ohne aber etwas nennenswertes zu erfahren.

Hinzu kommt, dass der angebliche Doppelmörder ihrer Ansicht nach auf einmal unschuldig ist und plötzlich doch wieder schuldig. Dann verhält sie sich, obwohl sie eben noch fest von seiner Schuld überzeugt war plötzlich wieder so als sei er unschuldig, allerdings ohne dass sie einen Grund für ihre Meinungsänderung hatte. Das passiert im gesamten Krimi leider etliche Male.

Eigentlich handelt es sich hier um einen Weihnachtskrimi, allerdings kommt das Thema Weihnachten so gut wie gar nicht vor; außer, dass Sandras Eltern zu Besuch gekommen sind um die Feiertage mit ihr zu verbringen.

Alles in allem fand ich Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle leider nicht so toll. Ich hatte mich wirklich auf den Roman gefreut, denn er, die Autorin und die Reihe standen schon länger auf meiner Wunschliste. Leider konnten meine Erwartungen nicht nur nicht erfüllt werden, ich kann auch leider nichts positives darüber schreiben. Mehrfach war ich kurz davor, den Krimi einfach abzubrechen und ich kann nicht mal sagen, warum ich ihn gerne beenden wollte.

Geheimnis am Weihnachtsabend von G. Mitchell ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Geheimnis am Weihnachtsabend von Gladys Mitchell

Im Kriminalroman Geheimnis am Weihnachtsabend wird Mrs. Bardley von ihrem Neffen Carey nach Oxfordshire auf seinen Schweinehof eingeladen. Gemeinsam mit einem Bekannten Hugh und dem 12-Jährigen Denis wollen sie Weihnachten feiern. Außerdem sind noch die „Töchter“ des Anwalts eingeladen: Fay (und deren Verlobter Mr. Pratt) und Jenny sollen mit dem Auto abgeholt werden. Nachdem das Auto endlich repariert ist, will Hugh zumindest noch seine Verlobte Jenny abholen, doch diese stimmt nur einem kurzen Treffen zu. Als sie kurz darauf ihren „Ziehvater“ tot auffinden ist die Stimmung am Boden.

Mrs. Bradley beginnt mit ihren Ermittlungen, obwohl die örtliche Polizei von einem Unfall oder einem schiefgelaufenen Streich ausgeht, denn eigentlich war der Mann auf dem Weg, einen Geist zu treffen. Als kurz darauf auch der Besitzer der Nachbarschweinefarm tot aufgefunden wird, vermutet Mrs. Bradley natürlich einen Zusammenhang, doch die Polizei tappt im Dunkeln. Einzig der Neffe von Simith scheint der Polizei ein ausreichend gutes Motiv zu haben, denn er erbt die Schweinefarm von seinem Onkel. Als dann herauskommt, dass er durch die Heirat mit Fay, in die er verliebt ist, auch noch das Erbe des Anwalts erhalten würde, möchte die Polizei am Liebsten direkt zuschlagen, doch Mrs. Bradley ermittelt weiter und findet dabei nicht nur den Komplizen des Mörders, sondern sie findet auch heraus, wer ein Motiv hatte und wer den Mord begangen hat…

Neben Simith und seinem Neffen Tombley, spielen Hugh, Denis und Carey eine große Rolle. Außerdem natürlich die Frau des Anwalts und ihre beiden „Töchter“ Fay und Jenny, der Partner in der Kanzlei und Verlobte von Fay Mr. Pratt. Hinzu kommen noch Priest, der Gehilfe auf Simith‘ Schweinefarm, die Familie Ditch (mit zwei Söhnen und dem Mann, die Carey auf seinem Hof helfen und Mrs. Ditch, die den Haushalt von Carey leitet und die Tochter, Linda, die mit Simith offenbar eine mehr oder weniger freiwillige Affäre hatte und später Priest heiratet).

Geheimnis am Weihnachtsabend von G. Mitchell ·Weihnachtsbücher

Rezension: Geheimnis am Weihnachtsabend von Gladys Mitchell

Im Krimi Geheimnis am Weihnachtsabend von Gladys Mitchell ermittelt Mrs. Bradley um zwei Morde aufzudecken, die an Weihnachten begangen wurden.

Mrs. Bradley wird immer wieder auf die gleiche Weise beschrieben: sie hat ein meckerndes Lachen, ein Echsengesicht und Klauenhände. Ich habe nicht verstanden, warum die Autorin das immer wieder betont, denn für die Handlung hat es keine Relevanz. Abgesehen von diesen Details erfährt man über Mrs. Bradley leider auch wenig (weder in welcher Beziehung sie zu den ganzen Figuren steht; nur eben, dass Carey ihr Neffe ist und Denis auch irgendwie mit ihr verwandt zu sein scheint, noch etwas anderes über ihren Charakter). Auch andere Aussagen und Handlungen von ihr, haben sie mir nicht sonderlich sympathisch gemacht.

Von den anderen Figuren war mir leider auch nur der 12-jährige Denis und Carey sympathisch. Viele andere konnte ich teilweise nicht einschätzen (dafür waren es dann doch zu viele Figuren), oder ich fand sie unsympathisch (Tombley und Priest wollen Mrs. Bradley verletzen oder sogar töten, obwohl sie versucht, sie vor dem Galgen und dem Mörder zu bewahren). In solchen Fällen konnte einfach keine Sympathie aufkommen.

Hinzu kam auch, dass sich die Handlung ziemlich gezogen hat (denn die Morde werden zwar an Weihnachten begangen, aber die Aufklärung erfolgt erst ein halbes Jahr später). Und damit ging auch einher, dass für mich die Weihnachtsstimmung im Buch nicht aufkam (bspw. gab es praktisch keinen Schnee) und das bisschen, das da war, war schnell nach Weihnachten wieder verschwunden. Ich hatte einfach komplett andere Erwartungen nachdem ich den Titel und das Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte. Ich dachte, dass es sich hier um eine Weihnachtsgesellschaft auf einer Schweinfarm handelt, in deren Kreis plötzlich der Anwalt des Dorfes tot umfällt und dann werden die Ermittlungen über die Feiertage durchgeführt und der Täter wird zeitnah verhaftet. Das habe ich leider nicht bekommen.

Hinzu kam, dass Mrs. Bradley immer vor hatte einen Ermittlungsschritt zu machen und diesen dann öfter einfach verschoben hat ohne irgendwelche Gründe oder dann doch vorher noch etwas anderes gemacht hat und dann meinte, dass sie als nächstes irgendwen befragen oder irgendetwas überprüfen will und dann doch wieder etwas anderes getan hat. Das kam mir einfach so verworren und durcheinander vor.

Auch einige Elemente der Handlung wie der Morris-Tanz, das Schweinezucht-Thema und die Drohungen per Wappen fand ich etwas unverständlich und hätte mir hier (zumindest zum ersten und letzten) vielleicht noch ein paar Zeichnungen gewünscht. Das Schweinezucht-Thema hätte man auch etwas oberflächlicher abhandeln können, denn es hatte für den Krimi selbst eigentlich keinen Wert.

Aus meinen Ausführungen geht hervor, dass es einige Figuren gab. Das fand ich in weiten Teilen nicht so schlimm (obwohl eine Personenliste am Anfang sicherlich mehr Übersicht geboten hätte). Obwohl die Autorin versucht hat, anhand der vielen Figuren und der sich verändernden Beziehungen zueinander Verwirrung zu stiften war mein erster Gedanken: Der war der Täter richtig. Leider ergab es im ganzen Krimi auch viel zu viel Sinn, dass er der Täter ist, sodass ich mich geärgert habe, dass ich kurz nach dem Mord bereits wusste, wer der Mörder ist.

All das sind zwar Argumente warum mir der Krimi nicht so gut gefallen hat, aber es erklärt nicht, warum ich mich durch dieses Buch dermaßen durchgequält habe. Ich musste mich wirklich zwingen, es weiterzulesen und habe es so häufig zur Hand genommen und direkt wieder weggelegt, weil ich einfach keine Lust hatte, weiterzulesen. So habe ich etwa 4 Wochen gebraucht bis ich durch war und hätte es wohl abgebrochen, wenn ich es nicht in einer Leserunde gelesen hätte.

Alles in allem hatte ich vielleicht einfach zu hohe Erwartungen an diesen Krimi, denn ich hatte das Buch entdeckt und habe ihm wochenlang entgegen gefiebert bevor ich es endlich lesen konnte. Da war die Fallhöhe vielleicht einfach zu hoch. Die Figuren (einschließlich Mrs. Bradley) fand ich fast alle unsympathisch, der Fall und die Ermittlungen haben sich hingezogen und waren total durcheinander. Leider handelte es sich auch nicht um einen klassischen Weihnachts-Whodunit (was ich aufgrund des Klappentextes erwartet hatte), sondern um eine Geschichte, die sich über ein halbes Jahr streckt und damit war es für mich leider kein Weihnachtskrimi.

 

 

 

Ich danke Klett Cotta für das Veranstalten der Leserunde und das Rezensionsexemplar!

Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Rezension: Die schönsten Weihnachtskrimis

In der Hörbuch-Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis sind Krimis von verschiedenen Autor:innen versammelt: Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie, Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace, Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers, Der blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle, Der Friedhofskater von Ellis Peters, Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand und Maigrets Weihnachten von Georges Simenon.

Bei diesen Krimis sind einige Klassiker wie Christie, Wallace, Sayers, Doyle und Simenon dabei, aber es gibt auch zwei unbekanntere Autorinnen, die mir zumindest nichts sagten.

Gesprochen haben die Krimis übrigens Beate Himmelstoß, Peter Fricke, Oliver Kalkofe, Friedhelm Ptok, Walter Renneisen und Wanja Mues.

Ich kannte neben dem Krimi von Christie auch schon den Sherlock Holmes Krimi von Doyle, sodass ich vorher schon wusste, dass mir diese Geschichten gefallen würden. Bei den anderen Klassikern war ich froh in die jeweiligen Werke der Autor:innen mal reinhören zu können. Wallace hat mir nicht so gut gefallen und Simenon war auf jeden Fall ganz nett. Von Sayers kannte ich schon ein paar Bücher, aber noch nicht die hier vertretene Geschichte. Da ich Lord Wimsey aber mag, war ich von dieser sehr begeistert. Brands Geschichte war für mich mit Abstand die Schwächste in dieser Anthologie, wohingegen ich die Geschichte von Peters toll fand und auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen würde.

Es handelt sich also um eine ganz durchwachsene Sammlung an Weihnachtskrimis. Auch die Sprecherin und Sprecher waren meiner Ansicht nach sehr durchwachsen. Während mir Friedhelm Ptok super gefallen hat und er für mich eines der Highlights an der Anthologie war, mochte ich die Interpretation von Sherlock Holmes von Oliver Kalkofe leider so gar nicht.

Insgesamt gibt es von mir für Die schönsten Weihnachtskrimis von mir auf jeden Fall eine Empfehlung. Diese Hörbuch-Krimis stimmen super auf Weihnachten ein und sind vor allem in der kalten Jahreszeit ein Genuss (sie machen übrigens auch nach Weihnachten noch Spaß). Natürlich handelt es sich hier nur um eine kleine Auswahl an (klassischen) Weihnachtskrimis, die man sicherlich noch ergänzen oder verändern könnte.

 

 

 

Danke an Der Hörverlag für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!