Ein Schuss im Schnee von M. Innes ·Weihnachtsbücher

Rezension: Ein Schuss im Schnee von Michael Innes

Bei Ein Schuss im Schnee von Michael Innes handelt es sich um einen klassischen, englischen Weihnachtskrimi.

Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Whodunit. Es ist hier zwar kein abgeriegeltes Landgut, stattdessen wird es auch von anderen Menschen (zwei Fabrikbesitzer im Umkreis, Dr. Wale und Appleby) besucht, aber es ist relativ klar, dass von den beteiligten Personen viele ein Motiv und die Gelegenheit hätten, den Mord zu begehen. Dadurch wird dieser Krimi zu einem „offenen“ Whodunit.

Es handelt sich hierbei um eine Weihnachtskrimi, aber es kommt keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Weihnachten wird zwar erwähnt, aber es wird nichts weihnachtsspezifisches gemacht, keine Weihnachtslieder, kein Weihnachtessen, kein beschaulicher Kaminabend, oder was sonst passend wäre. An einigen Stellen wird erwähnt, dass es geschneit hat, aber das ist auch schon das Einzige, das auf die Jahreszeit hindeutet. Das sorgt zwar ein bisschen für eine entsprechende Stimmung, aber leider hat mir das nicht ganz gereicht für einen stimmungsvollen Weihnachtskrimi.

Ich habe oben beschrieben welche Figuren alle anwesend waren, aber ich hoffe wirklich, dass ich niemanden vergessen habe. Ich fand es waren einfach zu viele Familienmitglieder und in welchem familiären Verhältnis sie alle genau zueinander standen, fand ich äußert verworren und es ist mir leider bis zuletzt nicht klar. Leider gibt es auch nirgendwo einen Stammbaum, wo man mal hätte nachschlagen können.

Ich möchte zum Fall selbst gar nicht viel schreiben, weil ich niemanden spoilern möchte, deshalb hier nur zwei kurze Aspekte: mich hat das Ende enttäuscht und man muss sehr lange auf den Mord und die Ermittlungen warten. Es gibt eine sehr lange Vorgeschichte (etwa 90 Seiten bei 250 Seiten Gesamtlänge), und so wurde es für mich irgendwann etwas zäh, weshalb ich auch sehr lange für den Krimi gebraucht habe. Das lag aber sicherlich auch daran, dass ich in der Zeit nicht viel zum Lesen kam und es sich deshalb etwas hingezogen hat.

Interessant finde ich, dass es nur wenige Hinweise gibt und die gesamte Spannung funktioniert eigentlich darüber, dass die diversen Figuren verschiedene Anschuldigungen machen, weil sie nur aufgrund der Hinweise Theorien entwickeln und es immer darauf hinausläuft, dass diese Theorien alle plausibel wären, aber eben doch nicht zutreffen (bis auf eine natürlich). Das finde ich von der Machart her eine unglaublich interessante Vorgehensweise und gerade diese Szenen haben mir auch gut gefallen.

Insgesamt mochte ich Ein Schuss im Schnee aber dennoch. Ich mag alte, englische Weihnachtskrimis, ich mochte die Landschaftsbeschreibungen, den Schnee, die Ruinen und das Haus. Wenn man ein bisschen Ordnung in die beteiligten Figuren bringen würde und das ein oder andere weihnachtliche Element eingebaut hätte, wäre ich sicherlich noch deutlich begeisterter. Der Fall selbst hat mir leider nur so mittelgut gefallen, wobei die Idee die Figuren verschiedene Theorien entwickeln zu lassen, sehr interessant war.

 

 

 

Danke an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar!

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