Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Maigrets Weihnachten von Georges Simenon

Im Weihnachtskrimi um den bekannten Kommissar Maigret aus der Feder von Georges Simenon geht es um ein Drama in seiner direkten Nachbarschaft: An Weihnachten klingeln zwei Nachbarinnen bei ihm mit einem Rätsel. In der Wohnung der jüngeren der beiden Frauen war in der letzten Nacht ein Mann, der aussah wie der Weihnachtsmann. Gesehen hat den Mann nur die Ziehtochter der Frau, nach deren Aussage der Mann die Bodendielen in ihrem Kinderzimmer hochgenommen hat. Außerdem hat sie eine Puppe von dem Mann geschenkt bekommen. Maigret soll nun ermitteln um wen es sich bei diesem angeblichen Weihnachtsmann handelte und warum er nachts in das Zimmer des Kindes eindrang…

Ich kannte Maigret als Detektiv bisher nur dem Namen nach und weiß, dass die Figur von Simenon sehr bekannt ist (es gibt weit über 70 Krimis mit ihm). Ich habe vor einiger Zeit auch mal in einen Krimi hereingelesen und habe ihn wieder weggelegt, weil ich irgendwie nicht so zu den Zugang gefunden habe. Einen Weihnachtskrimi mit Maigret als Hörbuch in der Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis zu haben, hat mir die Möglichkeit gegeben, mich noch einmal mit diesem Detektiv zu beschäftigen und ich muss sagen, dass ich ihn ganz in Ordnung fand. Er erinnert in seiner Art natürlich in einigen Facetten an Hercule Poirot oder Sherlock Holmes.

Der Krimi selbst war ganz in Ordnung, obwohl er kaum etwas weihnachtliches hatte. Dieser Krimi musste nur aus einem Grund an Weihnachten spielen: der Einbrecher wollte sich als Weihnachtsmann verkleiden können. Ansonsten war die Jahreszeit für den Fall eigentlich nicht von Relevanz. Das fand ich etwas schade.

Interessant finde ich auch, da ich gerade einige Wochen vor dem Hören dieses Hörbuchs Lacroix und die stille Nacht von Montmartre gehört hatte, dass ich jetzt besser nachvollziehen kann weshalb Lacroix den Spitznamen Maigret bekommen hat und ich einige Parallelen zwischen den beiden Kommissaren erkennen konnte. Solche Verweise und Parallelen finde ich ja immer toll; vor allem wenn ich sie selbst wiedererkenne.

Der Krimi wird von Peter Fricke eingesprochen. Ich mochte Fricke als Maigrets Stimme sehr gerne, denn sie hat gut zu dem französischen, etwas älteren Kommissar gepasst, den ich mir bei Maigret vorgestellt habe. Schade fand ich ein paar Schnittfehler, die mich beim ersten Hören etwas irritiert haben. Ich muss aber sagen, dass das Hörbuch in der Anthologie, glaube ich, gekürzt war, denn es handelt sich eigentlich um einen ganzen Krimi (mit etwa 130 Seiten), der Platz auf zwei CDs finden muss. Mir ist aber gar nicht aufgefallen, dass er gekürzt ist; es stört also zumindest nicht.

Insgesamt hat mir Maigrets Weihnachten (wofür es offenbar noch andere Titel gibt) gut gefallen. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich mir noch einmal andere Bände der Reihe näher anschauen werde, aber da es sich hier um einen Klassiker der französischen Kriminalliteratur handelt, bin ich froh, mal einen Ausflug in Simenons Reihe unternommen zu haben.

Das Geheimnis von Dower House von N. Blake ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Das Geheimnis von Dower House von Nicholas Blake

Das Geheimnis von Dower House ist ein Weihnachtskrimi von Nicholas Blake, in dem wieder Nigel Strangeways ermittelt.

Nigel Strangeways wird von seinem Onkel, einem ranghohen Polizisten, beauftragt den Morddrohungen an einen alten Kriegshelden nachzugehen. Nigel wird zu diesem Zwecke nach Dower House über Weihnachten eingeladen. Fergus O’Brien geht davon aus, dass einer seiner Weihnachtsgäste ihm die Drohbriefe in den letzten Monaten geschickt hat. Eingeladen waren neben einem alten Professor von Nigel, Mr. Cavendish, dessen Schwester Georgia Cavendish, Mr. Knott-Sloman und O’Briens Ex-Geliebte Lucilla. Im Haus selbst gibt es wenige Angestellte, denn nur eine Köchin und ein Diener (und „Mädchen für alles“) Bellamy leben mit im Haus, eine weitere Angestellte kommt regelmäßig aus dem Ort, um zu helfen. Nach dem Mord an O’Brien wird Bellamy zusammengeschlagen und auch noch ein weiterer Mord geschieht. Wer könnte O’Brien ermordet haben? Wer hat ein Motiv? Und wie hat es der Täter (oder die Täterin) gemacht, denn zur Hütte, in der der Mord begangen wurde, führen nur die Fußabdrücke von O’Brien…?

Ich mag ja grundsätzlich Whodunits zu Weihnachten in alten englischen Herrenhäusern. An diesem Setting war besonders angenehm, dass nicht die Familie zusammen kam und so ein Verwandter der Täter oder die Täterin sein musste. Leider waren es relativ wenige Verdächtige (nur eine Hand voll Gäste und wenige Angestellte), was sehr schnell dafür gesorgt hat, dass die meisten Verdächtigen relativ schnell ausgeschlossen werden konnten. Das fand ich zwar schade, dennoch mochte ich das Setting wirklich gerne.

Der Fall selbst war ganz interessant, obwohl ich fand, dass er einige Längen hatte und sich einige Zusammenhänge sehr schnell gezeigt haben, während man auf andere ziemlich lange warten musste. Die Längen vor allem gegen Ende, empfand ich als ziemlich störend, sodass ich mich gerade in diesen Passagen ziemlich durch den Krimi quälen musste. Bezüglich der Handlung waren es mir auch zu viele Zufälle (auf die ich hier aus Spoilergründen nicht genauer eingehen möchte). Ich mag es aber einfach nicht, wenn es durch zu viele Zufälle alles zu konstruiert wirkt.

Die Figuren fand ich auch alle recht schwierig zugänglich. Nigel kannte ich bereits aus einem anderen Krimi, deshalb hatte ich einen guten Zugang zu ihm, wobei er mir in diesem Krimi etwas sympathischer war (obwohl ich die ein oder andere Entscheidung und sein Verhalten an ein paar Stellen nicht gut nachvollziehen konnte). Die anderen Figuren waren zu weit weg und man hat im Vorhinein (manchmal werden bei Whodunits ja alle Figuren am Anfang kurz vorgestellt) nichts über sie erfahren, was ich sehr schade fand. So wird zwar mit der Unwissenheit der Leserin gespielt und der Fall kann sich entfalten, aber man kann die Figuren auch so gar nicht einschätzen und es fällt schwerer mit zu raten.

Alles in allem hat mir Das Geheimnis von Dower House von Nicholas Blake ganz gut gefallen, obwohl mich einige Längen, die wenig greifbaren Figuren und konstruiert wirkende Zufälle gestört haben. Ich mochte Nigel in diesem Band lieber, fand den Whodunit (und das Locked Room Mystery) spannend, weil ich klassische Krimis in alten, britischen Herrenhäusern mag (vor allem mit der weihnachtlichen Atmosphäre und dem Schnee).

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand

In der Geschichte Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand geht es um eine Neuerzählung der Weihnachtsgeschichte: Zu einer älteren Dame, die einen Teil ihrer armseligen Bleibe untervermietet, kommt eine junge Familie (eine Frau, deren Mann und ihr Baby; deren Namen an Maria und Joseph erinnern), die fortan mit der Dame zusammenlebt. Nach und nach entwickelt die ältere Dame die Idee, dass es sich bei der Familie um die Heilige Familie handeln muss. Sie erzählt allen Nachbarn immer wieder davon, die irgendwann unruhig werden und der Familie raten, dass sie ausziehen sollten, denn die ältere Dame scheint verrückt geworden zu sein. Die Familie möchte aber nicht ausziehen und so spitzt sich die Situation immer weiter zu…

Ich habe diese Geschichte einmal als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Für mich handelt es sich bei Gesegnet sei dieses Haus nicht um einen Krimi. Ich fand die Geschichte nett, habe ihr gerne zugehört, fand aber die ganze Zeit, dass es sich hier nicht wirklich um einen Krimi handelt. Es gibt keine Ermittlungsarbeit, keinen Ermittler, keine Auflösung, keine Verhaftung und gerade diese Aspekte machen für mich einen Krimi aus. Von mir aus könnte man hier einen experimentellen Krimi drin sehen; dafür wird aber eigentlich zu wenig mit dem Genre herumexperimentiert.

Ich will auch gar nicht zu viel über das Ende sagen, aber mich hat die Geschichte total unbefriedigt und entsetzt zurückgelassen.

Walter Renneisen hat seine Sache gut gemacht. Ich fand, dass sie von Anfang an eher düster wirkte und vielleicht sollte das diese bedrohliche Grundstimmung transportieren. Von daher hat seine Sprechweise gut zur Geschichte gepasst, wobei ich nicht verstanden habe, warum ein männlicher Sprecher diese Geschichte eingesprochen hat.

Der Titel Gesegnet sei dieses Haus hat für mich auch nicht wirklich zur Geschichte gepasst und ich weiß nicht wieso diese diesen Titel erhalten hat.

Insgesamt hat mir Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand nicht gefallen. Für mich handelt es sich weder um einen Krimi, noch war dieser besonders weihnachtlich. Das Ende war furchtbar und auch zu den Figuren habe ich keinen richtigen Zugang gefunden. Für mich handelte es sich hier leider um eine Enttäuschung.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Der Friedhofskater von Ellis Peters

In der Kurzgeschichte Der Friedhofskater von Ellis Peters geht es um ein kleines Dorf, in dem zu Weihnachten ein Verbrechen geschieht: Miss Patience, eine ältere Dame im Dorf, wird von einem Jungen, der immer Erledigungen für sie macht, am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages tot in deren Haus aufgefunden. Der Friedhofskater, der im ganzen Dorf in verschiedenen Häusern immer wieder unterkommt und auch von Miss Patience gefüttert wurde, untersucht den Tatort, findet die Handtasche der Toten und hilft dem Polizisten die Tatverdächtigen einzukreisen…

Ich habe Der Friedhofskater von Ellis Peters als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

In dieser weihnachtlichen Krimigeschichte gibt es zwar ein Tier, das eine tragende Rolle spielt und sogar einen großen Teil der „Ermittlungsarbeit“ macht, aber wir erfahren nichts über das Innenleben und die Beweggründe des Katers. Bei Katzenkrimis gibt es ja beides: sowohl Katzen, die „reden“ können und deren Handlungen wir direkt erklärt bekommen (häufig auch bei Kinderkatzenkrimis) und die Katzen, deren Handlungen zwar zur Auflösung des Kriminalfalls beitragen, deren Beweggründe wir aber nicht näher erläutert bekommen. Ich finde, dass beides seinen Reiz hat; vor allem wie es hier geschieht, denn obwohl der Polizist sich bewusst ist, dass der Friedhofskater nur aus eigenen, egoistischen Beweggründen bei den Ermittlungen hilft, nutzt er dessen Instinkt.

Den Fall selbst mochte ich gerne, obwohl er nicht sonderlich komplex ist: Es gibt nur wenige Personen, und deshalb auch nur wenige Verdächtige. Das fand ich aber nicht schlimm. Die Handlung wird, aufgrund des relativ geringen Umfangs auch rasch voran getrieben. Was ich ein bisschen schade, aber nicht weiter störend fand, war, dass man über den Protagonisten (den ermittelnden Polizisten) wenig erfährt. Da man ihn aber schon vor dem Mord eine kurze Zeit „begleitet“, hatte ich dennoch das Gefühl, einen gewissen Zugang zu ihm zu haben.

Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Weihnachtskrimi, denn er spielt direkt an Weihnachten (er beginnt an Heiligabend, der Mord wird am ersten Weihnachtsfeiertag entdeckt), außerdem liegt Schnee und durch das kleine Dorf und die relativ geringe Anzahl an Verdächtigen handelt es sich außerdem um einen Whodunit.

Friedhelm Ptok, der in dieser Sammlung (Die schönsten Weihnachtskrimis) auch schon die Geschichte Das Perlenhalsband von Dorothy Sayers  eingesprochen hat, spricht auch diese Geschichte. Obwohl ich dort geschrieben habe, dass der Sprecher gut zur Geschichte passt, weil der Sprecher schon etwas älter klang, und ich den Polizisten in dieser Geschichte etwas jünger eingeschätzt hätte, fand ich ihn auch hier sehr gut passend. Ich merke, dass ich mich zu einem Ptok-Fan entwickele, weil ich ihm einfach zuhören kann und mich von ihm in die Geschichte versetzen lassen kann. Das ist wirklich toll gewesen.

Alles in allem hat mir Der Friedhofskater von Ellis Peters super gefallen: ich mag die Ermittlungsarbeit (unterstützt vom Friedhofskater), den ermittelnden Polizisten, den Friedhofskater, das Setting (in einem kleinen Dorf), die weihnachtliche Atmosphäre und Friedhelm Ptok als Sprecher.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle

In der Geschichte Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle kriegt Sherlock Holmes über die Weihnachtsfeiertage den Auftrag einen Mann ausfindig zu machen, der bei einem Überfall seinen Hut und eine Gans hat fallen lassen. Kurz darauf stellt sich heraus, dass die Gans in ihrem Kropf einen blauen Diamanten hatte. Dieser wurde gestohlen und die Gans als Versteck benutzt. Sherlock Holmes zeigt seinem Freund Dr. Watson, dass er alleine mithilfe des Hutes schon eine Menge über den Mann herausfinden konnte: er war früher mal wohlhabender, seine Frau liebt ihn nicht mehr und natürlich auch so naheliegende Dinge wie die Haarfarbe und das Haarpflegeprodukt…

Die Geschichte Das blaue Karfunkel kannte ich bereits, fand es aber ganz schön sie noch mal als Weihnachtskrimi zu hören, da ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte, dass sie an Weihnachten spielt. Das liegt wohl daran, dass dieser Umstand für die Geschichte fast komplett irrelevant ist; außer, dass die Gans eben das Weihnachtsessen sein sollte. Abgesehen davon kommt aber leider keine Weihnachtsstimmung auf.

Gelesen wurde der Weihnachtskrimi von Oliver Kalkofe. Ich muss sagen, dass ich ihn nicht sonderlich toll fand als Sprecher für Sherlock Holmes. Er hat teilweise so stockend gelesen, dass es total künstlich klang, außerdem hat seine Stimme nicht zum Charakter von Sherlock Holmes gepasst, fand ich.

Insgesamt fand ich die Geschichte Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle ganz gut. Ich mag die Idee dahinter, dass es sich auch hier wieder um einen Diebstahl handelt. Besonders gut gefällt mir auch wie Holmes hier seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis stellt und dann haarklein aufdröselt wie er auf jedes einzelne Detail gekommen ist. Einzig die Stimme des Sprechers hat für mich weder zu Holmes gepasst noch hat mir seine Art des Vorlesens gefallen. Damit gehört dieser Weihnachtskrimi bisher für mich zu den schwächeren der Anthologie.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers

Bei der Geschichte Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers handelt es sich um eine Lord Peter Wimsey-Geschichte. Lord Peter Wimsey ist zu einer Weihnachtsfeier bei Bekannten eingeladen. Dort wird gegessen und es werden Spiele gespielt: Während einem der Spiele verschwindet die berühmte Perlenkette der Tochter der Familie. Nach ausführlicher Suche und Durchsuchen sämtlicher Anwesender bleibt die Kette verschwunden. Peter Wimsey, als Detektiv bekannt, soll den Fall untersuchen und gemeinsam mit dem Hausherrn macht er sich auf die Suche. Dabei findet er zwar das Perlenhalsband, weiß aber noch nicht wer der Täter ist…

Ich mag diese Geschichte total gerne. Ich mag es, dass die Verdächtigen alle gemeinsam feiern und eigentlich klar ist, dass einer von ihnen das Perlenhalsband genommen haben muss. Damit handelt es sich also um einen Whodunit, allerdings mit dem Unterschied, dass hier kein Mord geschieht, sondern „nur“ ein Diebstahl. Das passte auch ganz gut zur Atmosphäre (denn so ist niemand der anwesenden Gäste ein Mörder), sondern eben nur ein Dieb. Die Atmosphäre wirkt auch sehr weihnachtlich mit der Weihnachtsgesellschaft, dem Essen und den Spielen.

Man muss den Protagonisten und Detektiv Lord Peter Wimsey nicht kennen und kann dennoch folgen. Für Fans der Lord Peter Wimsey-Reihe ist es aber total schön den Detektiv in dieser Geschichte wieder zu treffen.

Friedhelm Ptok hat diese Geschichte, Das Perlenhalsband, eingesprochen. Ich muss sagen, dass er ganz wunderbar zu dieser Geschichte passte. Ich mag es, dass der Sprecher schon etwas älter klingt, denn das passt gut zur Gediegenheit des Detektivs und des Hausherrn. Für mich war der Sprecher einfach perfekt für die Geschichte.

Alles in allem hat mir Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers sehr gut gefallen. Ich mag es, dass Lord Peter Wimsey als Detektiv in der Geschichte agiert. Ich mag die weihnachtliche Atmosphäre, den Fall selbst und dass es sich hierbei um einen Whodunit handelt. Der Sprecher Friedhelm Ptok passt gut zur Geschichte und ich habe ihm gerne zugehört.

Adventskalender 2022 ·Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von J. Taylor ·Weihnachtsbücher

Kurz gesagt: Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von Jodi Taylor

Dr. Madeleine „Max“ Maxwell ist mit ihren Zeitreisekollegen unterwegs um im Jahr 1066 an der Krönung von Wilhelm II teilzunehmen. Als er damals in der Westminster Abbey gekrönt werden sollte, kam es zu Unruhen und Ausschreitungen und ihr Team soll herausfinden wodurch diese genau verursacht wurden. Ihr Pod (das ist wohl ihre Zeitreisemaschine) setzt sie aber an einer falschen Stelle ab und so stoßen sie auf einen schwerverletzten Mann. Da sie ihn nicht einfach dort liegen lassen wollen, bringen sie ihn zu seiner Hütte, wo sie auf seine in den Wehen liegende Frau und die kleine Tochter treffen. Obwohl die Frau Angst und Schmerzen hat, will sie sich nicht helfen lassen. Erst als sie klarmachen, dass sie die Hütte nicht überfallen werden, darf Max bei der Geburt helfen. Können sie der kleinen Familie helfen?

Die Reihe Die Chroniken von St. Mary’s von Jody Taylor habe ich schon ein paar Mal gesehen. Mir sind die hübsch gestalteten Cover aufgefallen, aber bisher waren mir die meisten Bände zu dick um jetzt einfach mal eine neue Reihe anzufangen. Dann habe ich gesehen, dass Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne eine Kurzgeschichte aus der Reihe ist und diese nichts kostet und ich dachte, ich kann ja mal versuchen, reinzulesen und gucken wie viel man ohne Vorkenntnisse der Reihe versteht.

Ich habe wirklich viel verstanden. Man versteht vielleicht noch mehr, wenn man die Reihe kennt, und man sollte bei etwa 30 Seiten natürlich auch nicht allzu viele Hintergrundinterformationen erwarten. Man erfährt wenig über die Figuren (aber über Dr. Maxwell genug um ihre Handlungsweise zu verstehen und auch über ihr Team erfährt man eigentlich alles um der Geschichte gut folgen zu können). Es wird zwar nicht so ausführlicher erzählt wie das mit den Zeitreise selbst funktioniert, aber warum sie mit ihrem Team die Zeitreise unternimmt, wird gut erklärt.

Die Geschichte selbst ist nicht klassisch weihnachtlich, aber irgendwie halt schon: Die Krönung soll am 25.12.1066 stattfinden und damit handelt es sich natürlich um eine ganz typische Weihnachtsgeschichte, hinzu kommt der Schnee, der dem ganzen natürlich noch etwas dramatischeres verleiht (Schnee erschwert das Leben der Familie), aber auch eine winter-weihnachtliche Atmosphäre verbreitet. Und natürlich die Handlung selbst: einem Baby in einer kleinen Hütte auf die Welt zu helfen und die eigene Mission gegen alle Regeln zu ignorieren und einer Familie in Not zu helfen.

Mir hat Dr. Maxwells weihnachtliche Zeitpanne von Jodi Taylor sehr gut gefallen. Ich mag die Figuren und habe auch auf nur 30 Seiten alle notwendigen Infos erhalten. Ich mochte die Geschichte und mag das historisch stimmige Zeitreiseelement. Hier spielen die historischen Begebenheiten eine deutlich größere Rolle als in anderen Zeitreisegeschichten. Insgesamt wurde ich gut unterhalten und ich werde mir die Reihe auf jeden Fall nochmal näher anschauen und mal in den ersten Band reinlesen.

Adventskalender 2022 ·Weihnachtsbücher ·Weihnachtsglitzern von M. K. Andrews

Kurz gesagt: Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews

Es handelt sich hier wohl um den Band von mindestens einer Reihe, aber ich habe Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews als Einzelband gelesen und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir irgendwelche wichtigen Informationen fehlten.

Eloise Foley ist Antiquitätenhändlerin und liebt Weihnachten: Wie jedes Jahr steht der Schaufensterdeko-Wettbewerb in der Innenstadt von Savannah an. Sie gibt sich viel Mühe und dekoriert alles regelkonform mit natürlich Zutaten. Kurz darauf entdeckt sie, dass jemand ihre gesamte Deko zerstört hat. Kurzfristig hat sie aber eine neue und noch viel bessere Idee: Blue Christmas wie aus dem Elvis-Song. Für ihre Deko erhält sie den ersten Preis, und nun steht das Weihnachtsgeschäft an und die ganzen Weihnachtsvorbereitungen. Sie braucht nämlich noch ein tolles Geschenk für ihren Freund Daniel und außerdem gibt es da noch eine ältere Einbrecherin, der Eloise die ein oder andere milde Gabe zukommen lässt…

Ich habe dieses Buch als Weihnachtsbuch gelesen und fand es toll. Ich mochte Eloise als Charakter total gerne und fand auch die anderen Charaktere sehr sympathisch. Daniel ist zwar ein Weihnachtsmuffel, aber ich hatte das Gefühl, dass er Eloise dennoch sehr liebt. BeBe ist Eloise‘ beste Freundin und sagt häufig was sie denkt, ist aber auch für ihre beste Freundin da.

Der Roman ist einfach ein belletristischer Roman, in dem es um die Vorweihnachtszeit und Weihnachten geht. Durch die verschiedenen Figuren, die Familie und Freunde der Protagonistin, gibt es immer wieder Spannungen und Aufregung, aber grundsätzlich ist es ein Feel-Good-Weihnachtsroman, weil man immer das Gefühl hat, dass alles gut ausgehen wird.

Besonders gut gefallen hat mir die Liste mit Weihnachtssongs und -rezepten im Anhang. Ich habe zwar keins der Rezepte selbst ausprobiert, aber ich mag es, wenn in Romanen Dinge gekocht, gebacken oder hergestellt werden, und man diese als Leserin einfach selbst Zuhause ausprobieren kann. Die Weihnachtslieder habe ich natürlich gehört, kannte das ein oder andere schon vorher und habe dadurch auch neue Lieblingsweihnachtslieder entdeckt.

Alles in allem handelt es sich bei Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews um einen tollen Weihnachtsroman. Ich mag den Stil der Autorin und werde mich in ihrem Gesamtwerk nochmal ein bisschen umschauen, ob ich davon noch etwas lesen möchte. Ich mag auch Eloise (von daher wäre vielleicht ein anderer Roman mit ihr eine gute Wahl) und die anderen Figuren. Übrigens hat der Roman genau 24 Kapitel und eignet sich somit als literarischer Adventskalender (Buchadventskalender).

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace

In der Geschichte Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace geht es um einen Steward auf einem großen Passagierschifft. Dieser erzählt aus seiner Sicht was auf der Reise geschah: An Board befindet sich eine ihm bekannte Falschspielerbande, der er aber gewähren lässt, da diese den Reisenden nicht allzu große Beträge abnehmen. Als während einer Weihnachtsfeier ein Weihnachtsmann durch die Gänge geht und aus allen unverschlossenen Kabinen einige Schmuckstücke an sich nimmt, sind die Passagiere ungehalten, obwohl viele den Weihnachtsmann gesehen und sogar gegrüßt haben. In den Kabinen hat er nur ein kleines Zelluloid-Püppchen zurückgelassen, das die Bestohlenen aber nicht tröstet. Als kurz darauf ein Mann über Bord geht und der hinterher geworfene Rettungsring nicht leuchtet (an den Rettungsringen ist ein Kanister angebracht, dessen Flüssigkeit durch eine chemische Reaktion zu leuchten beginnt, wenn der Rettungsring geworfen wird, damit man diesen zusammen mit dem Vermissten wiederfinden kann), hat der Steward einen Verdacht…

Ich fand es sehr schade, dass man die Figuren nicht so richtig kennenlernen kann. Ja, das liegt natürlich auch an der Kürze, aber nicht mal über den Erzähler, den Steward, erfährt man etwas, außer, dass er eben Steward auf dem großen Passagierschiff ist und wohl schon einiges gesehen hat. Das fand ich dann doch ein bisschen wenig und sehr schade.

Ich habe die Geschichte zwei Mal gehört und fand sie irgendwie ziemlich verwirrend, was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich zu den Figuren keinen richtigen Zugang gefunden habe. Ich weiß auch nicht, ob das bei anderen Wallace-Krimis besser ist, denn das war mein erster Wallace. Eigentlich war ich sehr gespannt auf die Krimis von diesem Autor, aber jetzt bin ich etwas zurückhaltender.

Gelesen wurde das Hörbuch von Wanja Mues, den ich schon aus ein paar Hörbüchern kenne und bisher ganz gerne mochte. Ich finde, er hat ganz gut in das Hörbuch gepasst, obwohl ich nicht sagen kann, ob er zum Erzähler gepasst hat, weil ich ja zu diesem – wie oben beschrieben – zu wenige Infos hatte. So konnte mir die Stimme nicht mal richtig dabei helfen, einen besseren Zugang zu erhalten, obwohl das nicht am Sprecher lag. Ich mag Wanja Mues als Hörbuch-Sprecher total gerne.

Insgesamt fand ich Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace relativ verwirrend und nicht so richtig weihnachtlich, dennoch hat es mir gut gefallene mal einen neuen Krimi-Autor kennen zu lernen, aber ich werde mir gut überlegen, ob ich noch einmal zu einem seiner Krimis greifen werde. Wanja Mues hat mir aber, wie so oft, gut gefallen.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie erzählt Miss Marple eine Geschichte. Vor einiger Zeit begegnete sie in einem Kurhotel einem jungen Paar und sofort ist sich die ältere Dame sicher: Der Mann hat vor, seine Frau zu töten. Nachdem der erste Mordanschlag, wie ein Unfall getarnt, glimpflich ausfiel, versucht Miss Marple nach Kräften den Mord zu verhindern und doch wird die junge Frau nur kurze Zeit später ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden, aber ihr Ehemann hat ein hieb- und stichfestes Alibi.

Ich mag Miss Marple als Figur ja ganz gerne, obwohl sie immer wieder so altklug wirkt. Ich mag ihre belehrende Art nicht, aber sie hat auch etwas mütterliches und ich glaube, da sie immer wieder so unterschätzt wird, bleibt ihr gar nichts anderes übrig als eine direkte Art an den Tag zu legen. Gerade dieses Verhalten zeigt sie ja auch in ihrem analytischen Denken und beim Aufklären ihrer Fälle.

Die Erzählsituation finde ich auch ganz interessant: Miss Marple weiß schon wie die Geschichte ausgeht, weil sie sie im Nachhinein einer Gruppe von Bekannten erzählt. So baut sie die Geschichte nach und nach auf und bringt alle relevanten Elemente mit ein, aber man durchblickt als Hörer:in erst am Ende inwiefern alle Details zusammenhängen; so ein Aufbau gefällt mir gut.

Gesprochen wird diese erste Geschichte der Hörbuch-Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis von Beate Himmelstoß. Ich kenne die Stimme, weiß aber gerade nicht mehr woher, aber ich muss sagen, dass sie ganz wunderbar zu Miss Marple passt. Da die Begebenheit ja von Miss Marple erzählt wird, passt hier auch eine Hörbuch-Adaption ganz toll zur Geschichte.

Insgesamt hat mir Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie in dieser Hörbuch-Adaption gut gefallen, obwohl ich die Geschichte schon kannte. Ich mag aber Weihnachtskrimis sehr und freue mich deshalb über neue Adaptionen; außerdem hält die Weihnachtskrimi-Anthologie auch noch einige andere Geschichten bereit.