Im zweiten Band der Kater Brown-Reihe Kater Brown und die tote Weinkönigin von Ralph Sander geht es um den gleichnamigen Kater, der mit seiner neuen Besitzerin Alexandra Berger in einer Weinregion ist. Während Alexandra dort einen Artikel über die Region schreiben soll, beobachtet Kater Brown ein verdächtiges Individuum bei einem Einbruch. Kurz darauf fällt die Weinkönigin tot von der Bühne, auf der sie gerade eine Rede gehalten hat. Alexandra beginnt mir ihren Ermittlungen, stößt aber aufgrund der Fehde, die die Familie der Toten mit benachbarten Winzern verbindet, auf einige Probleme. Deshalb ruft sie ihren Kollegen Tobias, der als neutrale Person bei den Ermittlungen helfen soll…
Am Anfang des Bandes kommt Kater Brown sehr ausführlich vor und man kann sich als Leserin sogar in den Kater hineinversetzen und erfährt was er sieht. Später spielt der Kater leider kaum noch eine Rolle, nur am Ende löst er den Fall. So kommt der Kater in diesem Katzenkrimi leider sehr kurz, was vor allem dann, wenn man mit mehr Katzeneinsatz gerechnet hat, enttäuschend ist.
Hinzu kam, dass der Krimi wohl nicht noch einmal Korrektur gelesen wurde. Namen von Figuren ändern sich mitten im Absatz (nicht nur einmal).
Außerdem waren die beiden Hauptfiguren nicht sonderlich sympathisch: Tobias war mir von Anfang an total unsympathisch, weil er sich also Macho aufführt und auch noch stolz drauf ist. Obwohl Alexandra das weiß und von ihm genervt ist, scheint sie sich doch in ihn zu verlieben, was sie für mich leider auch noch unsympathisch gemacht hat, obwohl sie an sich eigentlich eine relativ nette Figur war.
An der Kürze könnte es gelegen haben, dass die Handlung sehr vorangetrieben wird. Die Figuren ermitteln und finden immer einen neuen Hinweis, dem sie als nächstes nachgehen können. An ein paar Punkten wirkte mir das zu wenig plausibel und ich dachte, dass das einfach nur noch konstruiert wirkte. Außerdem fand ich es seltsam, dass die Figuren auf einmal aufhören zu ermitteln, weil sie nicht mehr wissen, was sie noch tun sollen. Stattdessen warten sie auf das Abendessen mit einer der Familien und bei diesem kommt es dann (mehr oder minder zufällig) zum großen Showdown. Auch das wirkte einfach nur an den Haaren herbeigezogen und ich hatte das Gefühl, dass die zuvor angestrengten Ermittlungen überhaupt keinen Einfluss auf die Auflösung des Falles hatten, was diese wiederum ad absurdum geführt hat.
Ich hatte die Kater Brown-Reihe schon ein paar Monate im Auge bevor ich diesen kostenlosen Band vom Verlag als „Kostprobe“ erhalten habe. Ich habe mich drüber gefreut, weil ich dachte, dass ich so relativ einfach mal in einen Kater Brown-Band reinlesen kann. Leider war ich so enttäuscht von diesem Band, dass ich mir wirklich überlege, ob ich noch weitere Bände der Reihe lesen möchte und bin derzeit eher der Ansicht, dass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.
Alles in allem hat mir der zweite Band der Reihe Kater Brown und die tote Weinkönigin von Ralph Sander nicht sonderlich gut gefallen. Ich mochte weder die Figuren noch die Handlung und die Ermittlungen waren einfach furchtbar. Hinzu kam leider noch, dass es einige Fehler gab, die mich den Lesespaß gekostet haben und dafür gesorgt haben, dass ich nur noch fertig werden wollte (ich habe echt überlegt, ob ich den kurzen Band abbrechen soll, aber es waren ja nur 122 Seiten). Und Kater Brown hatte auch nur zwei etwas größere Auftritte und spielte sonst eigentlich keine Rolle. Für mich war dieser Katzenkrimi damit leider eine Enttäuschung.