Mord lernt nie aus von C. Lloyd

Rezension: Mord lernt nie aus von Catherine Lloyd

Mord lernt nie aus von Catherine Lloyd ist der fünfte Band der Harrington-Kurland-Reihe (bzw. Band 1 von Staffel 2), wobei Lucy inzwischen nicht mehr Harrington, sondern Kurland heißt. Für den Mordfall ist es nicht notwendig vorherige Bände zu lesen, aber um die Figuren bessere einordnen und ihre Beziehungen zueinander bewerten zu können, wäre es gut, wenn man die vorherigen Bände kennen würde.

Ich muss sagen, dass man die Streitereien zwischen Lucy und Robert ja schon aus vorangegangenen Bänden kennt und die gehören auch irgendwie dazu, wobei ich mir hier schon gewünscht hätte, dass sie einfach mal etwas offener miteinander reden (ja, das war in der damaligen Zeit (Anfang des 19. Jahrhunderts) noch schwieriger).

Gerade weil es Lucy am Anfang nicht gut geht, merkt man bei ihr in diesem Band wieder einmal eine Entwicklung, denn sie wird wieder selbstbewusster, kommt aus sich heraus und nimmt wieder mehr am Leben teil. Das hat mir gut gefallen und ich mag Lucy einfach total gerne.

Robert ist seiner Frau gegenüber sehr liebevoll und nimmt große Rücksicht auf sie. Ich mag es, dass ihre Meinung für ihn relevant ist und sie maßgebliche Entscheidung fällen darf. Mich hat zwar gestört, dass er versucht, sie zu schützen und ihr deshalb einige Untersuchungsergebnisse des Arztes vorenthält, aber er zeigt sich dennoch sehr fürsorglich.

Anna, Lucys Schwester, die sich nun um ihren Vater kümmert, hatte ich irgendwie anders eingeschätzt als sie in diesem Band auftritt. Mir hat gut gefallen, dass sie darüber nachdenkt, keine Kinder zu bekommen, weil sie Angst hat, bei der Geburt zu sterben, da sie mitbekommen hat wie ihre Schwester bei den Fehlgeburten beinahe gestorben wäre. Ihr Verhalten ihrem Vater gegenüber fand ich ziemlich nervig, da ihr Vater seinem Schwiegersohn gegenüber meint, dass er immer weiter versuchen soll, ein Kind mit seiner Frau zu zeugen, dann dafür seien Frauen schließlich da, auch wenn sie bei der Geburt sterben sollte, denn ein Mann könne ja erneut heiraten. Diese Aussage fand ich einfach furchtbar, zumal es sich bei besagter Frau ja um seine eigene Tochter handelt. Deshalb verstehe ich nicht, warum Anna für diesen Mann so aufopfernd ist und Lucys Vater ist mir damit nur noch unsympathischer geworden.

Der Mordfall selbst hat mir gut gefallen und ich mochte die Ermittlungsarbeit von Lucy und Robert, wenngleich ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sie nicht wirklich voran kommen mit ihren Ermittlungen (wobei das eher auf Robert als auf Lucy zutraf). Mich hat die Geschichte vom Inhalt her auch an einen der früheren Bände erinnert, wobei mich das nicht weiter gestört hat.

Ich mag den Stil von Catherine Lloyd sehr und habe den Krimi verschlungen. Aber es gab einige Rechtschreibfehler und fehlende Wörter, was mich in meinem Lesefluss gestört hat. Hier wäre eine nochmalige Kontrolle bzw. Überarbeitung durch ein Lektorat ganz sinnvoll.

An dieser Stelle möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass Lucy vor dem Einsetzen der Handlung zwei Fehlgeburten hat. Diese werden zwar nicht umschrieben, aber die Auswirkungen spürt man Lucy noch an. Ich finde es gut, dass man sich auch in Krimis mit diesen Themen auseinandersetzt, halte es aber für nötig im Sinne einer Triggerwarnung auf diese Thematik hinzuweisen.

Alles in allem hat mir Mord lernt nie aus von Catherine Lloyd super gefallen. Ich mag Lucy und Robert, ihre Ermittlungsarbeit und das Setting im Dorf, deshalb freue ich mich schon auf die nächsten Bände der Reihe und empfehle diesen fünften Band gerne weiter. Einzig die vielen Fehler haben mich an diesem Krimi gestört.

 

 

 

Ich danke Digital Publishers für das Rezensionsexemplar!

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