Die Bücherfrauen von R. Tilghman ·Hörbücher

Rezension: Die Bücherfrauen von Romalyn Tilghman

Ich habe Die Bücherfrauen von Romalyn Tilghman als Hörbuch gehört und gehe sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium ein.

Ich mochte die Handlung am Anfang recht gerne bis an einen gewissen Punkt. Ich habe einfach nicht verstanden warum der Roman Die Bücherfrauen heißt, denn bei den Frauen liest nur Angelina gerne und sie recherchiert zu Bibliotheken und will Bibliothekarin werden. Die beiden anderen lesen eigentlich nicht und es geht auch nicht darum wie Bücher ihnen wirklich helfen, sondern eher um Kunst, Handarbeiten und Kreativität. Das finde ich nicht schlimm, nur fand ich eben, dass der Titel nicht gepasst hat und man so andere Erwartungen hatte. Vielleicht bezog sich der Titel auch eher auf die Frauen von früher, die an den Bibliotheken mitgearbeitet haben, aber auch das kommt nicht so richtig raus, steht eigentlich nicht im Vordergrund und so scheint mir der Titel auch dafür unpassend.

Hinzu kam, dass mir viele der Nebenfiguren total unsympathisch waren und dass man über Gayle beispielsweise im gesamten Roman total wenig erfährt. Ich habe nicht verstanden, warum der dritte Fokus auf ihr lag und nicht beispielsweise auf Sylvia. Brett mochte ich im gesamten Roman immer weniger und auch Thad wurde mir irgendwie nie richtig sympathisch. Hinzu kam, dass ich total viel Mitleid mit Traci und Angelina hatte: Traci hat nichts und baut sich im Laufe der Handlung etwas in New Hope auf und Angelina hat am Anfang einen Job und denkt, dass ihre Familie intakt war bis sie erfährt, dass ihr Vater nicht so war wie sie ihn kannte und dass ihre Großmutter ebenfalls ein Geheimnis hatte. Hinzu kommt, dass sie ihren Job verliert und mir tat es einfach total leid, dass sie alles verliert, was ihr etwas bedeutet.

Außerdem habe ich nicht verstanden warum Traci und Angelina auf einmal Freundinnen waren. Für mich kam das aus heiterem Himmel, weil sich diese Freundschaft nicht ankündigt und die beiden Frauen auch sehr verschieden sind.

Als kleine Warnung: im Roman ist auf einmal die Rede von einem enthaupteten Kleinkind. Dieser Aspekt ist für die Handlung des Romans absolut nicht relevant und dennoch wird er sehr blutig beschrieben. Ich habe nicht verstanden woher diese Info auf einmal kam und möchte deshalb an dieser Stelle davor warnen, weil sie mich sehr schockiert hat.

Der Roman wurde von Cathlen Gawlich, Abak Safaei-Rad und Gabriele Blum eingesprochen. Ich mochte die drei Sprecherinnen total gerne, denn sie haben es geschafft nicht nur ihrer jeweiligen Protagonistin, sondern auch den anderen vorkommenden weiblichen Figuren eine extra Stimme zu verleihen und vor allem Rachel hat mir gut gefallen.

Insgesamt war Die Bücherfrauen von Romalyn Tilghman nicht der Roman, den ich mir erhofft hatte und er konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Das fand ich so lange in Ordnung bis von dem enthaupteten Kleinkind die Rede war, danach wollte ich nur noch, dass es vorbei ist. Einige der Figuren taten mir total leid und ich habe nicht verstanden, warum eine Autorin sich ein solch grausames Schicksal für die eigenen Protagonistinnen ausdenkt. Hinzu kommt, dass für mich am Ende noch zwei Fragen offen geblieben sind: Was passiert mit Traci nach ihrem Jahr als Gastkünstlerin und findet Angelina endlich einen Mann, der sie liebt? Die Sprecherinnen haben mir aber gut gefallen.

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