Elizabeth erhält eine mysteriöse Nachricht von einem Mann, den sie vor vielen Jahren aus der Themse gezogen hat und der eigentlich tot sein sollte. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Absender aber um ihren Exmann Douglas, mit dem sie damals auch zusammengearbeitet hat. Bald schon gesteht er ihr, dass er aus einem Überwachungsobjekt Diamanten gestohlen hat, die der Mafia gehörten. Als kurz darauf ein Profikiller in sein Appartement in der Seniorenresidenz Coopers Chase einbricht und bei dem Versuch ihn zu töten selbst stirbt, werden er und seine Bewacherin umgesiedelt. Kurz darauf finden Elizabeth und Joyce die beiden ermordet auf und von den Diamanten fehlt jede Spur. Wer hat die beiden umgebracht? Sind überhaupt beide tot? Und wo befinden sich die Diamanten? Außerdem wurde Ibrahim angegriffen. Wer war das? Und warum kann die Polizei ihn nicht verhaften?
Auch wenn ich den zweiten wichtigen Handlungsstrang um den Angriff auf Ibrahim hier nur kurz angerissen habe, ist er sehr präsent in der Handlung. Ibrahim ist dementsprechend sehr zurückhaltend während der gesamten Handlung, denn er erholt sich von seinen körperlichen und seelischen Verletzungen. Natürlich möchte der Donnerstagsmordclub, dass die Angreifer bestraft werden. Die Polizisten, mit denen sie im ersten Band schon zusammengearbeitet haben, sind aber wenig optimistisch, denn angeblich gibt es keine Beweise für den Angriff. Für mich ergab das keinen Sinn: Ibrahim kann die drei Angreifer einwandfrei beschreiben, über Überwachungskameras in der entfernteren Umgebung oder einen Abgleich mit der Lichtbildkartei sollten die drei doch überführbar sein. Mit einem ersten Verdacht könnte man einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung bekommen und auf der Kleidung und den Schuhen müsste man doch Spuren des Opfers (und umgekehrt auf der Opferkleidung Phasern und Haare der Täter) finden. Außerdem haben die Angreifer Ibrahims Handy gestohlen und werden das ja sicherlich weiterverkaufen. Auch darüber könnte man die Täter fassen. Warum das alles nicht möglich sein soll, ergab für mich einfach keinen Sinn. Mit fällt als mögliche Erklärung nur ein, dass der Autor diesen Aspekt braucht, um die Handlung noch spannend zu halten.
Ron entpuppt sich in diesem Band als guter und sensibler Freund und Ibrahim, aus nachvollziehbaren Gründen, als recht zurückhaltend. Auch über Chris Hudson und Donna de Freitas erfährt man im Laufe der Handlung noch mehr. Chris ist glücklich mit seiner neuen Freundin und Donna fühlt sich einsam, da sie noch keine neuen Freunde seid ihrem Wegzug aus London gefunden hat; außer den Leuten aus dem Donnerstagsmordclub. Elizabeth ist auch in diesem Band wieder mit allen Wassern gewaschen und die treibende Kraft. Aber vor allem Joyce macht in diesem Band eine große Entwicklung durch. Sie wird immer gerissener, ist aber auch gleichzeitig noch ein bisschen naiv an der ein oder anderen Stelle. Dennoch trägt sie in hohem Maße zu den Ermittlungserfolgen bei.
Der Fall selbst hat mir gut gefallen. Ich mag die Verwicklungen, die verschiedenen Phasen des Falls und die Verknüpfungen mit der Vergangenheit. In diesem Fall geht es vor allem um Diebstahl und um Spione und deren Tätigkeiten (und bei Ibrahims Verbrechen um Körperverletzung und Drogen); die Morde kommen erst später und hängen eng mit den anderen Vorfällen zusammen. Das hat mir hier gut gefallen, denn die vier Rentner ermitteln dennoch ziemlich gut.
Johannes Steck und Beate Himmelstoß sind die beiden Sprecher in diesem Hörbuch. Beate Himmelstoß spricht Joyce in den Kapiteln, in denen sie für sich ist, Tagebuch schreibt oder ihre eigenen Gedanken reflektiert. Johannes Steck hat den restlichen Roman eingesprochen. Ich mag seine Stimme und finde sie passt gut zum Roman, außerdem verleiht er den Figuren durch seine Stimme mehr Tiefe und rundet die Figuren so ab.
Insgesamt mochte ich auch den zweiten Band der Der Donnertstagsmordclub-Reihe Der Mann, der zweimal starb von Richard Osman sehr gerne. Ich mag die Figuren, die Fälle, die sie bearbeiten und den Hörbuchsprecher und die -sprecherin sehr gerne und empfehle den Krimi deshalb auf jeden Fall weiter.