Im zweiten Band der Gilmore Girls-Reihe Hochzeitspläne von Amy Sherman-Palladino erzählt Rory von ihrem Leben mit ihrer Mutter. Die Handlung beginnt direkt nach Band 1 und setzt direkt nach dem Heiratsantrag von Max Medina, Lorelais Freund und Rory Englischlehrer, ein. Lorelai denkt darüber nach, ob sie den Antrag annehmen soll. Parallel haben sich Rory und Dean gerade nach ihrer Trennung wieder versöhnt und genießen ihre gemeinsame Zeit bis Rory merkt, dass sie eigentlich noch etliche Sonderleistungen bräuchte um in Harvard aufgenommen zu werden, denn natürlich zeichnet man sich mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten besonders aus. Auch ein Streit zwischen Rory und ihrem Großvater steht ins Haus, nachdem Rory zur Feier, weil sie zu den besten ihrer Klasse gehört, einen Gast mitbringen durfte. Währenddessen plant Lorelai schon ihre Hochzeit und ihre Freundinnen planen einen Junggesellinnenabschied und eine Verlobungsparty. Nachdem Emily von ihren Freunden von der Verlobung erfahren hat, ist sie ziemlich sauer und so kommt es natürlich auch zwischen Emily und Lorelai zum Streit. Währenddessen fährt Lane, Rorys beste Freundin, in den Sommerferien zu ihrer Familie nach Korea und hofft, pünktlich zur Hochzeit wieder zurück zu sein, denn ihre Eltern wollen ihr ihren Rückreisetermin noch nicht verraten. Und natürlich geschehen noch viele kleinere und größere Katastrophen…
Wer die Serie kennt, kennt natürlich auch die Handlung des zweiten Bandes, denn dieser hält sich relativ genau an das Drehbuch und so kommt es eigentlich zu keinen größeren Überraschungen.
Auch die Figuren kennt man eigentlich schon ganz gut. Schade finde ich, dass Luke, Lane und Lorelais Kollegen und Kolleginnen aus dem Hotel nicht vorkommen. Paris und ihre Freundinnen vermisse ich nicht wirklich, aber sie kommen in diesem Band auch sehr wenig vor. Und am überraschendsten ist wahrscheinlich, dass auch Max nur am Rande vorkommt, was ich etwas seltsam finde für einen Band, in dem es eigentlich um seine Hochzeitsvorbereitungen geht; wobei er an diesen überhaupt nicht beteiligt ist.
Was mich an diesem Band aber fast noch mehr stört als am ersten: die Übersetzungen und Fehler. Es gibt etliche Stellen, in denen man Unterschiede zum Original merkt und ich weiß nicht, woher die Fehler kommen. Hat der Originalautor (oder -autorin) die Serie nie gesehen und macht deshalb Fehler? Oder hat der oder die Übersetzer:in Dinge falsch übersetzt? Schade ist das vor allem an Stellen, an denen ich mich auf einen besonders coolen Spruch von Lorelai freue und dann ein ganz anderer kommt, der nicht richtig in den Kontext passt und man das Gefühl hat, dass sich so nicht nur die Atmosphäre in der Szene verändert, sondern sogar die gesamte Bedeutung plötzlich verändert ist. Vielleicht stören mich diese Dinge auch nur, weil ich die Serie sehr gerne mag und relativ gut kenne? Aber mich stört das wirklich sehr und ich überlege, ob das ein Grund ist, diese Bände nicht mehr weiter zu lesen.
Wie oben beschrieben wird der zweite Band aus Rorys Perspektive geschildert. Das heißt natürlich, dass viele Szenen, in denen Luke oder Lorelai im Hotel und solche Sachen vorkommen, komplett wegfallen (und an der ein oder anderen Stelle werden die relevanten Informationen dann einfach erzählt so nach dem Motto „Meine Mutter hat mir erzählt…“), was natürlich dafür sorgt, dass die entsprechenden Figuren dann auch weniger vorkommen. Besonders gefällt mir daran natürlich, dass man an der ein oder anderen Stelle nochmal etwas über die Gefühle und Gedanken von Rory erfährt und so manchmal noch kleinere Informationsbröckchen ergänzt werden. Leider wird das aber auch nicht so viel genutzt wie man könnte. Das hätte natürlich zu einem großen Mehrwert im Vergleich zur Serie geführt und hätte bei vielen Fans bestimmt zur Kaufentscheidung beigetragen.
Alles in allem gefällt mir Hochzeitspläne (Gilmore Girls 2) von Amy Sherman-Palladino nur so mittelgut. Ich mag Rory und Lorelai und hätte gerne noch mehr Seiteninformationen von Rory erhalten. Die Idee, die Bände abwechselnd aus Rorys und Lorelais Sicht zu schildern, ist interessant, auch wenn dadurch an der ein oder anderen Stelle Informationen verloren gehen. Insgesamt muss ich mir aber nach vielen inhaltlichen und Übersetzungsfehlern nochmal überlegen, ob ich die Buchreihe wirklich weiterverfolgen möchte.