Der Stoß von der Klippe von P. Wentworth

Kurz gesagt: Der Stoß von der Klippe von Patricia Wentworth

Auf Rachel Trehernes Leben wurde einige Anschläge verübt und sie beschließt die Privatdetektivin Miss Silver zu beauftragen diesen Anschlägen auf den Grund zu gehen. Als sie am gleichen Abend noch zwei lebendige Vipern in ihrem Bett vorfindet, bittet sie Miss Silver sofort zu kommen, was diese auch gerne tut und somit nur knapp den nächsten Anschlag: den Stoß von der Klippe verpasst. Rachel lebt in einem großen Haus und hat ständig Besuch von ihren Verwandten: ihre Schwester Mabel Wadlow, deren Mann Ernest, ihre Tochter Cherry, ihr Sohn Maurice, Ella Comperton (eine Cousine), Cosmo Frith (direkter Vetter), Caroline Ponsonby (Cousine zweiten Grades), Richard Treherne (Vetter zweiten Grades).

Als Miss Silver erfährt, dass noch mehr Anschläge auf Rachel verübt wurden, ist ihr nach der Natur der Anschläge schnell klar, wer zumindest die ersten verübt hat: Louisa, Rachels treu ergebenes Dienstmädchen. Doch diese streitet schnell ab, dass die Idee von ihr war. Sie gesteht, dass sie die Treppe spiegelglatt poliert hat, nachdem diese bereits spiegelglatt poliert wurde, sie dies aber wieder rückgängig gemacht hatte, und dann dachte, dass es vielleicht besser wäre, wenn Rachel von diesem Anschlag wüsste. Genauso verhielt es sich auch mit präparierten Pralinen. Louisa wollte Rachel nur darauf aufmerksam machen, dass ihr wirklich jemand nach dem Leben trachtet, aber von der Klippe hat sie sie nicht gestoßen, was ihr Miss Silver glaubt.

Nach und nach während ihren Ermittlungen findet Miss Silver noch etliche Motive: Ella betrügt ihre Cousine seit Jahren mit Wohltätigkeitsorganisationen, die von Rachels Spenden wenig bis gar nichts erhalten, Caroline scheint irgendwelche finanziellen Probleme zu haben, Cherry ist geldgeil und macht sich an einen verlobten Mann ran, heiratet ihn sogar, obwohl sie Brautjungfer für die eigentliche Braut hätte sein sollen und Maurice ist Kommunist und seine Eltern wollen Geld für ihn, damit er in England bleibt und nicht nach Russland geht, wo es angeblich sehr gefährlich für ihn werden könnte. Zu diesem Zweck schreckt Mabel auch nicht vor einem Scheckbetrug mit einem gefälschten Scheck ihrer Schwester zurück…

Rachels Verhalten, ihre Weigerung die kleinsten Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, weil sie damit alle in ihrer Familie zu Verdächtigen machen würde, fand ich ziemlich dämlich und anstrengend, denn wie oben beschrieben, hatten die allermeisten tatsächlich ein Motiv und hätten gut und gerne der/die Täter:in sein können.

Insgesamt ermittelt Miss Silver in Der Stoß von der Klippe von Patricia Wentworth von Anfang an sehr eindrucksvoll. Neben der tollen Ermittlungsarbeit, ist auch der Fall selbst sehr spannend. Hier handelt es sich um einen Whodunit, denn es ist klar, dass ein Verwandter (oder eine Verwandte) aus der Familie die Taten begangen haben muss, denn nur sie waren anwesend und vor allem hatten sie ein Motiv. Besonders gut hat mir gefallen, dass Hilary noch einige Male erwähnt wird und man ein bisschen darüber erfährt wie ihr Leben nach dem Kriminalfall weitergeht. Das fand ich toll. Alles in allem hat mir der Krimi sehr gut gefallen und ich empfehle diesen klassischen, englischen Krimi gerne weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert