Hörbücher ·Maria Stuart von F. Schiller

Kurz gesagt: Maria Stuart von Friedrich Schiller

In dem fünf-aktigen Drama um Maria Stuart von Friedrich Schiller wird die Geschichte der Königin von Schottland erzählt. Maria wird nach dem Mord an ihrem Mann aus Schottland vertrieben und flüchtet zu ihrer Halbschwester nach England. Statt sie mit offenen Armen zu empfangen, lässt Königin Elisabeth von England sie gefangen nehmen. Maria Stuart soll, da sie verdächtigt wird, gegen die Königin zu intrigieren, hingerichtet werden, was das Volk auch von Elisabeth fordert. Sie möchte aber nicht die Verantwortung für diese Hinrichtung übernehmen, da das Volk aber lautstark nach einem unterschriebenen Urteil verlangt, lässt sie sich hinreißen. Sie gibt es aber einem ihrer Berater, damit es dieser aufbewahrt. Da sie aber keine genauen Anweisungen gibt, wandert das Urteil zum Beamten, der es direkt vollstrecken lässt. Elisabeth ist schockiert, meint aber auch, dass ihr niemand dieses Fehlurteil vorwerfen kann. Die entsprechenden Beamten müssen aber natürlich die Konsequenzen ihrer Handlungen tragen.

Ein Aspekt sind sicherlich die beiden Königinnen: Maria selbst hat im Kerker keine Handlungsgewalt, sie wurde von Männern inhaftiert, wird von Männern bewacht und wird von Männern verurteilt und hingerichtet. Auch bei ihren potentiellen Befreiern handelt es sich um Männer, die sie befreien möchten, weil sie sie für schön halten und ihre Gunst gewinnen möchten. Elisabeth wird von Männern manipuliert das Todesurteil zu unterzeichnen und lässt Männer schlussendlich die Entscheidung treffen. Auch am Ende steht sie nicht zu ihrer Entscheidung das Urteil unterzeichnet und weitergegeben zu haben, sondern zieht sich darauf zurück, dass sie je niemandem den Befehl gegeben hat, dass das Urteil vollstreckt werden soll. Wenn es andersherum gewesen wäre, wenn sie gewollt hätte, dass es vollstreckt wird und ihr Bediensteter hätte es nicht weitergegeben, hätte er genauso die Konsequenzen tragen müssen. Während Maria nie selbst handelt und immer nur hin- und hergeschoben wird, hat Elisabeth als Frau zumindest etwas mehr Macht und nutzt diese auch zu ihrem Vorteil.

Da sich am Ende herausstellt, dass die Todesstrafe vielleicht ein bisschen übertrieben war und auch nur aus der Angst sich ihr Volk zum Feind zu machen und dass Maria ihr den Thron streitig macht zustande gekommen ist, könnte man das Ende des Dramas möglicherweise als Kritik an der Todesstrafe sehen (wie sie Hugo ja auch etwa 30 Jahre später in seinem Werk Der letzte Tag eines Verurteilen formuliert hat).

Ich habe Maria Stuart als Hörbuch gehört, deshalb werde ich auch auf die mediale Form noch kurz eingehen: Eigentlich ist Maria Stuart ja ein Drama. Der Text war also nicht als schriftlicher Text konzipiert, sondern sollte von verschiedenen Schauspieler:innen auf einer Bühne vorgetragen werden. Ich mag ja Hörspiele insofern ganz gerne, wenn die verschiedenen Rollen in einem Drama dann von verschiedenen Sprecherinnen und Sprechern gesprochen werden und somit eine Art Theaterstück für die Ohren entsteht.

Alles in allem handelt es sich bei Maria Stuart von Friedrich Schiller um ein interessantes Drama, das wirklich dramentypisch endet.

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